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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Treffen ist unsere beste Chance, sie wieder aufzubauen. Ich weiß, viele Leute hoffen darauf, dass die Geister im Namen der anderen Außenweltler gegen die DMB in den Krieg ziehen werden. Aber es ist ziemlich offensichtlich, dass diese Kriegsflotte, die sie da losgeschickt haben, Teil ihres Glaubens an eine Vorherbestimmung ist. Sie hoffen, damit die Zukunft so zu gestalten, wie sie den sogenannten Prophezeiungen ihres Anführers zufolge zu sein hat.«
    » Wir beide wissen das«, sagte Newt. »Aber die meisten Leute werden nicht begeistert darüber sein, dass du dich einem demokratischen Beschluss widersetzt. Das kann dich in alle möglichen Schwierigkeiten bringen. Wie ich aus Erfahrung weiß.«
    »Ich will nicht, dass du deswegen Probleme bekommst. Ich werde klarstellen, dass das ganz allein meine Sache ist. Aber ich muss es tun.«
    Newt lächelte. »Ich werde dich also nicht mehr davon abbringen können, oder?«
    »Vermutlich nicht.«
    »Dann werde ich mal ein Flugprofil zusammenbasteln.«
    »Ich habe schon eins von der Navigations-KI bekommen. Sie sagt, dass es machbar ist.«
    »Sie sagt dir alles, was du hören willst, wenn du ihr die falschen Fragen stellst.«
    Sie redeten darüber, was sie tun mussten und was sie den Zwillingen erzählen sollten. Und darüber, was geschehen würde, wenn Macy aus der Gemeinschaft ausgestoßen werden würde. Sie sprachen nicht darüber, ob Macy die richtige Entscheidung getroffen hatte. Das war nicht nötig.
    Wie alle Schiffe war die Elefant ständig mit Treibstoff und Proviant beladen, so dass sie jeden Augenblick losfliegen
konnte. Und Loc Ifrahim zu entführen, erwies sich als erstaunlich einfach. Macy sagte ihm, dass sie ein paar Neuigkeiten über die Revolution in Großbrasilien hätte, die er sich anschauen sollte, bevor die anderen davon erfuhren. Als er an Bord der Elefant kam und seinen Druckanzug auszuziehen begann, setzte Macy ihm rasch eine Atemmaske auf und versetzte ihm eine Dosis Sevofluran, die ihn betäubte, bevor er ihr irgendwelche Fragen stellen konnte. Sie hielt ihn mit einem anästhetischen Pflaster bewusstlos, bereitete ihn für den Kälteschlaf vor und packte ihn in einen Sarg. Das Schwierigste war, sich von den Zwillingen zu verabschieden, die der Meinung waren, dass sie in ein oder zwei Tagen zurück sein würde. Es würde Newts Aufgabe sein, ihnen diese Vorstellung auszureden, nachdem er den restlichen Freien Außenweltlern erklärt hatte, was Macy getan hatte und warum.
    Sie hatte die Elefant inzwischen schon einige Male geflogen, aber noch nie zuvor allein. Während der ersten Stunde blieb Newt mit ihr in Kontakt, und sie hatten gerade zusammen die Parameter der Brennphase ausgerechnet, die sie auf Kurs zum Saturn bringen würde, als Idriss Barr sich in den Kanal einschaltete und voller Wut und Unglauben fragte, was Macy da tat.
    »Ich schreibe Geschichte«, sagte Macy, verabschiedete sich von Newt und schaltete das Kommunikationsgerät aus.
     
    Die Elefant brauchte dreiundsechzig Tage, um von der Nephele zum Saturn zu stürzen. Macy beschäftigte sich mit Wartungsarbeiten und baute ihre Muskelspannung auf, indem sie fleißig Gewichte hob und auf dem Hometrainer fuhr. Außerdem brachte sie sich selbst die Grundlagen der Navigation bei und übte mit Hilfe des VR-Systems des Schleppers Landungen und alle möglichen anderen Manöver.
Sie überprüfte regelmäßig Loc Ifrahims Kältesarg und redete mindestens zweimal am Tag mit Newt und den Zwillingen, morgens und abends, manchmal sogar noch öfter. Mit wachsender Entfernung von der Nephele wurde die Zeitverzögerung allerdings so groß, dass sie sich auf Textnachrichten und Videos beschränken mussten.
    Newt schickte ihr die neuesten Neuigkeiten, die ihnen von der Basis der PG auf Iapetus übermittelt wurden. In Brasília war ein Revolutionäres Volkskomitee gegründet worden, das einen Wahltermin festgelegt hatte, obwohl es noch nicht über das ganze Land herrschte. Armand Nabuco und die Überreste seiner Regierung hatten sich in Georgetown verschanzt und kontrollierten einen breiten Landstreifen zwischen dem Cuara River im Norden und dem Amazonas im Süden. Sechs Gebiete, die dem ehemaligen Präsidenten gegenüber loyal waren, hatten sich noch nicht ergeben. Und überall sonst kam es ständig zu Tumulten, die von früheren Mitgliedern des BSD angezettelt wurden. Mehr als eine Million Menschen lebten in Flüchtlingslagern. Es herrschte Lebensmittelknappheit, jeden Tag starben Tausende Menschen an

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