Sonnenfeuer - Der Frieden war nah
Präventionsangriffe auf militärische Ziele im Iran androhte.
„Warum haben die es so eilig?” Lea konnte diese Kriegsrhetorik nicht verstehen.
„Die Israelis? Die haben Angst, sich noch vor Eintreffen der Amis iranische Raketen einzufangen. Aber die Israelis machen mir im Moment weniger Sorgen.” Jäger schaltete weiter.
„Hier spricht Frank Morgenstern, ARD-Studio Kairo, wir fliegen gerade über die Straße von Hormus”, berichtete der deutsche Auslandsreporter von Bord eines Hubschraubers auf CNN. Der amerikanische Nachrichtensender brachte den Bericht mit englischen Untertiteln, was Lea nichts Gutes befürchten ließ. Ihr kleiner Mann im Ohr war wieder in seinem Schützengraben verschwunden. Der ARD-Kameramann schwenkte in einer Totalen auf eine iranische Fregatte, die gerade in einiger Ferne einen Öltanker aufbrachte. „Wie wir gerade über Funk erfahren haben, verwehrt die iranische Marine dem japanischen Supertanker M.Star die Weiterfahrt durch die Straße von Hormus. Auch andere Schiffe in der Nähe sind über Funk aufgefordert worden, umzukehren.”
Lea schluckte. War das das Zeichen der Stärke, von dem Dr. Zakuri in der Videokonferenz an Bord der Lufthansa gesprochen hatte? Die Iraner schlossen offensichtlich gerade die Straße von Hormus, eine der wichtigsten Seestraßen der Welt, die den Persischen Golf mit dem Indischen Ozean verband.
Im Hintergrund der Reportage konnte Lea den Piloten hören, der dem Reporter hektisch berichtete, dass die iranische Marine keinen Hubschrauber in Küstennähe zum Iran dulden würde.
Der deutsche Journalist drehte sich dem Piloten zu. „Die können mich mal kreuzweise. Die wollen uns nur einzuschüchtern. Bring uns näher an die Fregatte heran. Ich will das Kriegsschiff groß im Bild haben.” Er blickte erneut in die Kamera. „Ich fange neu an... hier spricht Frank Morgenstern, ARD-Studio Kairo, wir fliegen gerade über die Straße von Hormus und befinden uns direkt über der Alvand, der iranischen Fregatte, die den japanischen Supertanker M.Star aufgebracht hat. Auch anderen Schiffen ist über Funk mitgeteilt worden, sofort umzukehren. Wir werden nun... ” Der Reporter schreckte zusammen. Eine Garbe eines Maschinengewehrs hatte den Hubschrauber erwischt. Der Pilot wurde getroffen. Er war scheinbar sofort tot, sein Blut klebte an der Scheibe. Der ARD-Kameramann versuchte noch im Trudeln die schießende Fregatte im Bild einzufangen. Die Reportage endete schlagartig.
Ein ARD Sprecher aus dem WDR Studio in Köln erklärte ebenfalls mit englischen Untertitel live auf CNN „ Diese Bilder haben uns vor einer Stunde über Satellit erreicht. Wir haben heute einen mutigen Kollegen und einen guten Freund verloren... ”
„Das läuft gerade auf allen Kanälen. Die Iraner haben die Journalisten einfach von Himmel geholt. Und das nur, weil sie dem iranischen Kriegsschiff zu nahe gekommen waren”, rekapitulierte Jäger den Bericht und schaltete weiter auf den Sender Al Jazeera. „Die meinen es verdammt ernst.”
Der arabische Nachrichtensprecher wiederholte eine englische Meldung der iranischen Nachrichtenagentur Fars, in der Zionisten in Israel und den USA beschuldigt wurden, das iranische Volk angreifen zu wollen. Die Iraner hätten erst kürzlich durch das Versagen amerikanischer Sicherheitsorgane in Kuala Lumpur ihren Präsidenten verloren. Durch die Entsendung des Flugzeugträgers USS Theodore Roosevelt würden die Zionisten einmal mehr ihre kriegerische Intention demonstrieren. Zur Wahrung der Sicherheit im Persischen Golf würde sich die iranische Marine in der Pflicht sehen, bis auf weiteres die Straße von Hormus zu schließen. Durch die unmittelbare Nähe größerer amerikanischer Marineverbände wäre der weltweite Öltransport nachhaltig gefährdet. Um eine Eskalation zu verhindern, forderte der Iran jedes friedliebende Land zur Unterstützung auf.
„Liegt die Roosevelt nicht ständig vor Bahrain? Warum brauchen die Amis jetzt so lange, den Pott wieder an die Front zu bringen?”, fragte Noam und sah dabei Jäger an.
„Die Roosevelt war drei Jahre im Dock. Die US Navy hat das Schiff komplett überholen lassen. Scheinbar sind sie gerade rechtzeitig fertig geworden.”
„Leute, wen interessiert jetzt dieser Carrier?” Lea nervte dieses militärische Gerede. „Dieses Säbelrasseln wird unsere Arbeit nicht leichter machen. Hat der Vesak noch seine Datenbanken für uns offen?”
Jäger lachte: „Das ist der Witz dabei, der Geheimdienst dieser
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