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Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Sonnenfeuer - Der Frieden war nah

Titel: Sonnenfeuer - Der Frieden war nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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aber ohne Kommunikation. Ihre Schutzperson schlief. Noch war also alles offen. Die könnten sie jetzt mal kennenlernen. Nein. Sie musste die Übersicht bewahren. Das war kein Kampfeinsatz, sie sollte bei Simin bleiben und versuchen, die Kommunikation wieder aufzubauen. Genau, das war die richtige Entscheidung. Wieder im Raum von Simin setzte sich Lea still in eine Ecke. Die Schatten hielten sie verborgen. Das spärliche Licht von draußen erfasste sie nicht.
    Auch Hagen, Leon und Jäger konnte sie nicht erreichen. Ob überhaupt noch jemand da war? Sie wählte die Nummer ihres Pizzaservices in Düsseldorf. Die Nachrichtenbox meldete sich, natürlich arbeitete dort mitten in der Nacht keiner mehr. Jetzt wählte Lea Pauls Nummer, die, die sie noch aus Frankfurt kannte. Leider hob auch hier niemand ab. Aber es gab immer Wege. Auf dem Tisch lag Simins Smartphone, ebenfalls ein NSA-Modell. Damit würde sie einen Zugriff auf das Kommando Netzwerk bekommen. Behutsam hob Lea ein Lid von Simin und ließ den Retina Scanner seine Arbeit machen. Hoffentlich hatte sie keinen leichten Schlaf, aber bei den Anstrengungen der letzten Tage hätte Lea selbst drei Tage am Stück schlafen können. Es funktionierte, Simin hatte natürlich nicht die gleichen Zugriffsrechte, trotzdem waren aber die Basisdienste verfügbar. Lea versuchte Paul anzurufen. Freizeichen.
    „Hallo Simin, mach dir keine Sorgen”, meldete sich das Schwein zuckersüß. Ob die beiden mal was miteinander gehabt hatten? Das war schwer vorstellbar, aber ausschließen wollte Lea in diesem Augenblick nichts mehr.
    „Was soll das, warum bin ich mit Simin allein? Das Risiko ist für solche Spielchen viel zu hoch!”
    Paul legte auf, nicht ein weiteres Wort konnte Lea von ihm vernehmen. Jetzt versuchte sie Hagen anzurufen. Drei Sekunden später schaltete sich auch Simins Telefon offline. Paul hatte sie isoliert. Nur warum?
    Die Tür öffnete sich, zwei Kommandosoldaten mit Nachtsichtgeräten und MP5 Maschinenpistolen betraten den Raum. Das waren Seals. Doch was sollte das nur, hoffentlich erschossen die niemand aus Versehen. Sollte Lea sie angreifen? Nein. Das Risiko für Simin und Leonie war zu groß.
    „Guys, please don’t shoot anyone in here.” Ein Lidschlag später hatte Lea einen Laserpunkt auf der Brust.
    „Show me your hands! To the ground!”, sagte der Soldat nicht sonderlich laut, aber dafür umso nachdrücklicher. Lea folgte dem Befehl und legte sich auf den Boden.
    „Your weapon? O.k. I see it. Don’t move!” Der Soldat sah die Pistole neben ihr auf dem Boden liegen. Mit dem Fuß kickte er sie ein Stück weg.
    „I want to talk to Paul McGregor.” Obwohl sich Lea nicht sicher war, ob sie dazu noch Gelegenheit bekommen würde. „I’m Simins bodyguard.”
    „Of course you are.” Er lachte leise. „You come with us.” Die beiden Soldaten begleiteten sie in Leas Zimmer, zwei weitere Seals hatten den Flur gesichert. Der Kampf gegen vier Seals wäre eh sinnlos gewesen. Sie nahmen die Waffe und beide Telefone, prüften noch kurz weitere Möglichkeiten, Dinge zu verstecken und schlossen sie dann im Zimmer ein.
    „Why? Fucking bastards!” Lea war stinksauer und trat gegen die Tür. Paul hatte sie eiskalt abserviert.
     
    ***

Zweifel
    Der letzte Tag in diesem Jahr war bereits halb vorbei. Nur noch elf Stunden, dann würde auch in Hamburg das neue Jahr beginnen. So oder so, die Zeit würde für nichts und niemanden verharren. Von der Datumslinie her entsandte der Jahreswechsel bereits seine Vorboten zu ihnen. In den ersten östlichen Ländern hatte der erste Januar bereits begonnen. Und das ohne irgendwelche besonderen Ereignisse. Die Menschen feierten, so wie sie es jedes Jahr taten. Ob Lea die Situation überschätzte?
    Seit vier Stunden saß sie bereits im Sicherheitszentrum der Hamburger Rekonfigurationsanlage. Über 800 Meter tief unter der Erde. Allein in einem Verhörraum. Was an sich nicht schlimm war, nur sie brauchte jetzt einen wirklich heißen Tee. Außer dem Edelstahltisch und zwei Edelstahlstühlen herrschte eine gähnende Leere. Auch die Wände waren mit Edelstahlplatten verkleidet. Jeder Kühlschrank war gemütlicher.
    Den Rest der Nacht hatte Lea miserabel geschlafen, ihr e Gedanken wollten keine Ruhe geben. Hatte sie einen Fehler gemacht? Gab es einen Verräter im Team? Sie wollte den Grund wissen: einen Shutdown gab es normalerweise nur wegen eklatanter innerer Sicherheitsprobleme. So kannte es Lea zumindest aus ihrer Ausbildung, nur

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