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Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Sonnenfinsternis: Kriminalroman

Titel: Sonnenfinsternis: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Moor
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in Reichweite unter ein dickes orientalisches Kissen auf dem lächerlich teuren und äusserst unkomfortablen Ledersofa im Wohnzimmer , auf dem ich es mir anschliessend so bequem wie möglich machte. Ich wälzte mich noch eine Weile hin und her und schlief schliesslich ein.
    N ach einem kurzen Frühstück fuhren wir a m nächsten Morgen kurz vor halb acht Uhr los. Die Fahrt verlief ereignislos. Niemand folgte uns und niemand interessierte sich für uns. Ich lieferte die beiden ab und machte mich nach einer Tasse Kaffee gleich wieder auf den Rückweg. B ereits k urz nach elf war ich zurück in Zürich.
     
    «Also», dachte Steiner laut nach, «es scheint, dass es eine Ver bindung zwischen diesen Belgrader Gangstern und einer Gruppe Glatzköpfe hier in der Schweiz gibt.»
    Wir hatten uns zum Mittagessen in einer Pizzeria getroffen und waren jetzt in Steiners Wagen unterwegs nach Glattbrugg, wo er etwas zu erledigen hatte.
    «Genau.» Ich nuschelte, weil ich auf einem Stück Trockenfleisch herumnagte.
    «Aber wir wissen nicht, ob es sich um deine Glatzkopfschwadron handelt.»
    «Richtig.»
    «Und wir haben die Aussage eines Zeugen, der behauptet, dass dieser Kerl…» Er machte mit der Hand eine K omm-schon-Bewegung.
    «Luka Princip», sagte ich.
    «… Princip kurz vor dem Tod von Mujo Hasanović hier in Zürich war. Aller dings war er zum Zeitpunkt des Mordes nachweislich wieder zurück in Belgrad, und ausserdem ist die Aussage dieses namenlosen Zeugen vor Gericht weder verwertbar noch wird er aussagen. Soweit alles richtig?»
    «Absolut.»
    «Wunderprächtig», knurrte er, «und was willst du nun machen?»
    «Gleich. Eine Frage zuerst: Hat sich in Sachen Paris er Mord fall was getan?»
    «Du meinst den Buchhalter, der in der Seine versenkt wurde?»
    «Ja, genau. Der, von dem du mir erzählt hast, als ich in Wien war.»
    «Okay. Ja, die Pariser haben ein paar Typen verhaftet, soweit ich weiss. Alles Albaner, wie vermutet. Ich meine aus Albanien, keine Kosovaren.»
    «Okay, aber konntest du rausfinden, wie viel Geld in seinem Mund war?»
    «Ach so, ja. Fünftausend Euro.»
    «Bist du sicher?»
    «So sicher, wie ich sein kann. Es war im offiziellen Bericht der Pariser Polizei. Ich habe ihn via Interpol aufgetrieben.»
    «Okay. Und bei ähnlichen Morden waren auch immer Geldsummen von mehreren t ausend Euro im Spiel, nicht ?»
    «Soweit ich weiss schon, ja. Worauf willst du hinaus?»
    «Wieso also sollten die Täter bei Hasanović nur lächerliche fünfzig Franken da lassen? Etwas über dreissig Euro? Ganz zu schweigen davon, dass ich bisher keinerlei Verbindungen zwischen Mujo und den Albanern feststellen konnte. Und ein Motiv fehlt auch. Hingegen gibt es ganz klar einen Link zwischen Hasanović und unseren glatzköpfigen Idioten. Und wenn Princips Waffendeal tatsächlich mit Rappolders Gruppe abgeschlossen werden soll…»
    «Wofür du keinerlei Beweise hast», unterbrach mich Steiner. « Und w ozu sollen die überhaupt Waffen benötigen? D u weisst auch immer noch nicht, wo das Be täu bungs mittel herkommt, das Hasanović gekillt hat. Und wie es verabreicht wurde. Und wie sollen die Glatzköpfe überhaupt an Princip geraten sein?»
    «Über einen Mittelsmann, würde ich sagen.»
    «Sicher, aber wie? Woher soll Rappolder jemanden kennen, der die Belgrader Waffenmafia kennt? Das sind doch zwei ziemlich verschiedene Paar Schuhe. »
    «Das weiss ich nicht. Noch nicht. Das heisst aber nicht, dass es nichts zu wissen gibt.»
    «Sicher nicht. Aber genau genommen weisst du eigentlich immer noch fast nichts.»
    «Stimmt nicht. Ich muss einfach noch ein paar Lücken füllen.»
    Steiner lachte. «Eines muss man dir lassen, van Gogh: Du bist ein unver besser licher Optimist. Wie genau willst du das anstellen?»
    «Tja, da liegt eben das Problem.»
    «Wir könnten einen der Glatzköpfe unter einem Vorwand fest nehmen. Viel leicht packt er dann aus.»
    «Das glaube ich nicht. Im Knast gewesen zu sein ist eine Art Statussymbol für die Typen .»
    «Okay», fuhr Steiner nachdenklich fort, «und wenn du gegen einen von ihnen etwas wirklich Belastendes findest?»
    «Erpressung?» Ich grinste breit. «Papst, du alter Schlingel. Nie hätte ich geglaubt, sowas mal von dir zu hören.»
    Er zuckte mit den Achseln und erwiderte ziemlich unwirsch: «Wenn wir die Saukerle sonst nicht erwischen… Falls sie’s waren, natürlich. »
    «Die waren’s, das spür ich im Urin. Aber die Frage ist, wo wir den Hebel ansetzen können. Wie gesagt,

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