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Sonnenkoenig

Sonnenkoenig

Titel: Sonnenkoenig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Lifka
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Freiheit zurück. Wobei wir beim
Thema wären. Ich kann Sie noch ein paar Tage in Gewahrsam lassen. Das ist keine
Lösung auf Dauer. Ich habe heute mit dem Oberstaatsanwalt gesprochen. Wir sind
beide der Meinung, es gibt nur einen Weg. Die CD muss zur Staatsanwaltschaft,
und wenn sie die Bedeutung hat, wie Sie sagen, wird Rolozko verhaftet und Sie
wären in Sicherheit.«
    Ihre einzige Sicherheit aus der
Hand geben? Das widerstrebte ihr. Was, wenn der Staatsanwalt ebenfalls auf
Rolozkos Gehaltsliste stand? Alles wäre verloren. Wanninger bemerkte ihr
Zögern.
    »Ich glaube, ich weiß, was Sie
denken. Ich versichere Ihnen, die Daten werden nur in die richtigen Hände
gelangen. Bis alles abgewickelt ist, werde ich mich um Sie kümmern. Rund um die
Uhr, wenn es sein muss. Darauf gebe ich Ihnen mein hanseatisches Ehrenwort. Was
immer es wert sein mag. Sie haben keine Wahl.«
    »Was ist mit Ninus Hagen? Kennt er
Ihre Pläne? Hat er zugestimmt?«
    »Ich habe ihn noch nicht
gesprochen. Er war die ganze Nacht an Lenas Bett …«
    Das Telefon klingelte. Missmutig
schaute Beppo auf die Anzeige. »Wenn man vom Teufel spricht … Hallo,
Ninus. Gibt es was Neues? Das klingt doch gut … Verstehe ich … Warte, ich
habe da eine Idee. Was hältst du davon, wenn ich dich abhole und nach Frankfurt
fahre. Dabei hätten wir genügend Zeit zum Reden. Denn Reden müssen wir. Super.
In 15 Minuten. Rheinstraße, Ecke Oranienstraße. Bis gleich.«
    Beppo legte auf und sagte zu
Carla: »Kommen Sie. Jetzt können Sie Herrn Hagen selbst fragen, was er von
meiner Idee hält.«

     
    Auf dem Rückweg,
Carla hatte sich vorne neben Beppo gesetzt, stimmte sie zu, die CD
auszuhändigen.
    »Wo ist die überhaupt?«,
erkundigte sich der Kommissar.
    »Das ist ein Problem. Ich habe sie
doch am Flughafen meiner Schwester Julia zur Aufbewahrung gegeben. Nach der
Entführung ist sie zu Wolfgangs Eltern im Hunsrück. Ich hatte noch keine Zeit
…«
    »Entführung! Was für eine
Entführung?« Wanninger hätte fast eine Vollbremsung hingelegt.
    »Ach, ich dachte, das wüsstest
du.«
    »Was soll ich wissen? Ich bin
scheinbar immer der Letzte, der etwas erfährt. Weißt du, Carla, langsam habe
ich von dir und deiner Geheimniskrämerei die Nase gestrichen voll – da brauchst
du jetzt gar nicht losheulen. Einer muss dir mal ordentlich die Meinung sagen.«
    »Entschuldige, ich weine nicht
wegen dir. Mich hat bei der Erwähnung Julias die Erinnerung gepackt. Paul und
Julia und Lena … ach, Beppo, es ist einfach schrecklich.«
    Wanninger, der seine harten Worte
längst wieder bereute, versuchte, sie zu beruhigen. »Ist gut. Wir werden das
Kind schon schaukeln. Ich muss halt alles wissen. Wie soll ich dir sonst
helfen?«
    Carla fasste sich wieder und
erzählte in kurzen, knappen Worten von Julias Entführung und ihrer Befreiung.
    »Du kriegst die Tür nicht zu«,
kommentierte Beppo, als Carla fertig war. »Kein Wunder, dass Rolozkos Leute in
der Welt rumballern. Leute, da beißt keine Maus ein Faden ab: Lenas Verwundung
geht auf deine und Hagens Kappe. Da könnt ihr euch nicht rausreden. Dem Kerl
werde ich gehörig einen einschenken. Da kannst du Gift drauf nehmen.«
    »Du hast recht«, gab Carla
kleinlaut bei.
    »Na, das ist richtig wunderbar.
Julia hat die CD. Julias Mann ist der für unsere Mordgeschichten zuständige
Staatsanwalt. Wenn ich nur daran denke, bekomme ich ein ziemlich flaues Gefühl
im Magen. Und in dieser Situation hat der Herr nichts Besseres zu tun, als im
Hunsrück Urlaub zu machen. Da wird er einiges zu erklären haben. Den rufe ich
jetzt an.«

     
    »Beppo, bitte. Sei
nicht ungerecht. Er musste sich doch zunächst um Julia kümmern und sie in
Sicherheit bringen. Lass mich bei den Schwiegereltern anrufen.« Julia wählte
die Nummer der Auskunft und ließ sich direkt verbinden. »Hallo, Wolfgang. Carla
hier. Wie geht es Julia? … ja, Wolfgang. Du hast mit allem recht. Lass es mich
dir später erklären. Es ist sehr, sehr wichtig …Ja, ich verstehe. Das war
unverantwortlich … bitte, ich muss mit Julia sprechen … Julia, wie geht es dir?
Hör zu. Ich brauche unbedingt die CD … wo? Bei euch … warte … einen
Moment.«
    Carla wandte sich an Beppo: »Julia
hat sie aus dem Haus geholt und mit in den Hunsrück genommen. Was sollen wir
machen?«
    Beppo schaute auf die Uhr. »Das
wird knapp. Hin und zurück, das dauert mindestens zwei bis zweieinhalb Stunden
…«
    Julia hatte etwas zu Carla
gesagt. »Was, Julia? Auf halbem Weg treffen?

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