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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Fitzpatrick. »Wir brauchen den Treibstoff! Während ihr Roamer euch versteckt, kämpft die TVF gegen die Hydroger und schützt eure kleinen Ärsche!«
    »Die TVF beschützt uns?« Kellum lachte bitter. »Verdammt, dabei geht ihr Tiwis aber auf eine sehr sonderbare Weise vor – indem ihr Roamer-Frachter angreift und zerstört. Wir haben vor kurzer Zeit die Trümmer eines Transporters entdeckt, mit dem ein guter Freund von mir flog, Raven Kamarow. Die TVF stahl die Ekti-Fracht und feuerte anschließend mit Jazern auf sein Schiff. Hören Sie bloß auf mit dem Unfug, dass ihr uns ›beschützt‹.«
    Zhett wandte sich Fitzpatrick zu. »Es gibt keine Rechtfertigung für das, was die Große Gans getan hat, Fitzie. Wenn sie Ekti von uns möchte, muss sie ihre Verbrechen eingestehen, die Schuldigen vor Gericht stellen und in aller Form zum Ausdruck bringen, dass sie in Zukunft auf derartige Aktivitäten verzichtet. Ganz einfach.«
    Fitzpatrick spürte einen heißen Klumpen in der Magengrube. Ihm wurden die Knie weich, und er vermutete, dass alle Farbe aus seinem Gesicht wich. Er selbst war für diese Situation verantwortlich. Er hatte den Befehl gegeben, auf Kamarows unbewaffnetes Schiff zu feuern. Er wagte nicht, zu sprechen und seine Schuld einzugestehen, obwohl sie deutlich in seinem Gesicht geschrieben stand.
    Zhett bemerkte seine Zurückhaltung, als sie ihn dorthin zurückführte, wo die anderen TVF-Angehörigen untergebracht waren. Fitzpatrick fand nicht den Mut zuzugeben, was er getan hatte. Er fürchtete nicht nur die Strafe der Roamer, sondern auch Zhett Kellums Hass.

52 ORLI COVITZ
    Rheindic Co war ganz anders als die wolkenverhangene, feuchte Welt Dremen, doch es handelte sich nur um eine Zwischenstation – hier warteten Kolonisten darauf, durch die Transportale ihre neue Heimat zu erreichen.
    Orli war an graue Düsternis und Nieselregen gewöhnt. Sie wusste nicht mehr, wann sie zum letzten Mal warmen Sonnenschein auf den Armen und im Gesicht gefühlt hatte. Zu ihrem großen Kummer bekam sie erstmals in ihrem Leben einen starken Sonnenbrand. Auf Dremen hatte sie sich über solche Dinge nie Gedanken machen müssen, aber jetzt bedeckte juckende Röte jeden Quadratzentimeter von Armen, Wangen und Hals.
    Ihr Vater ging zu den anderen Kolonisten und fragte nach Sonnencreme und dergleichen. Nur einige wenige hatten so etwas dabei, und er konnte es sich nicht leisten, den geforderten Preis zu bezahlen. Schließlich wurde er für seine Beharrlichkeit belohnt und fand das Gesuchte bei den Ausrüstungsmaterialien der Hanse. Gut eingeschmiert kehrte er zurück und trug die Creme auch bei seiner Tochter auf.
    Immer wieder blinzelte Orli im hellen Licht des Sonnenscheins, den Berge und Felsschluchten reflektierten. Alles sah so anders auf. Als Jan das Staunen bemerkte, mit dem seine Tochter die fremde Landschaft beobachtete, strich er ihr übers kurze Haar. »Keine Sorge, Mädchen. Unsere neue Heimat wird schöner sein als dies hier, warm und grün, ein Ort, an dem wir es endlich mal ruhig angehen lassen können.«
    Orli lächelte, obwohl ihr auch die Wüstenlandschaft gefiel. »Hast du herausgefunden, wohin man uns schicken wird? Hat man dir den Namen des Zielplaneten genannt?«
    »Ich schätze, darüber entscheidet allein das Glück. Beim Aufruf unserer Nummer finden wir es heraus. Die Hanse fürchtet, dass die Kolonisten über Planeten streiten, Zuweisungen tauschen und dadurch die Aufzeichnungen durcheinander bringen.«
    Orli nahm vor dem Zelt auf dem Boden Platz. »Man sollte erwarten, dass wir einige Hintergrundinformationen bekommen, um besser planen zu können.«
    »Keine Sorge. Die neuen Welten sind erforscht worden. Man schickt uns bestimmt nicht zu einem Ort, auf dem wir kaum überleben können.«
    Die Zelte wirkten wie bunte Pilze, die aus dem Boden des Tals wuchsen. Die TVF hatte alles für den Kolonistenstrom vorbereitet und mit hochenergetischen Strahlen den Sand der Wüste geschmolzen. Auf diese Weise war eine glasige Ebene entstanden, auf der Shuttles landen konnten. An jedem Tag trafen neue Schiffe mit Ausrüstungsmaterial und hoffnungsvollen Kolonisten ein, die im hellen Sonnenschein ausstiegen. Vor noch nicht allzu langer Zeit war Rheindic Co ein verlassener Ort gewesen; jetzt herrschte hier rege Betriebsamkeit.
    Orlis Vater öffnete zwei Nahrungsrationen, die er bei der Verteilungsstelle bekommen hatte. Sie aßen kreidigen, nach Obst schmeckenden Pudding, angeblich voller Proteine und Vitamine. Orli

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