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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Gebäude zu errichten, abseits der alten Klikiss-Stadt. Als die Kampfschiffe zum ersten Mal über sie hinwegflogen, ging alles in Flammen auf.
    Der erste Manta-Kreuzer erreichte das Ende der Schlucht und kam an der Höhlenöffnung vorbei, von der aus Orli alles beobachtete. Er stieg auf, mit einer Beschleunigung, die kein Mensch ausgehalten hätte. Wie ein Raubvogel aus Stahl flog der Manta in einem weiten Bogen und stieß dann erneut auf die Siedlung herab. Jazer-Strahlen gleißten und vernichteten die bunten Fertighäuser, die von der Hanse für die erste Besiedlungsphase zur Verfügung gestellt worden waren.
    Orli sah Männer und Frauen inmitten der Flammen. Einige suchten Zuflucht in den Häusern. Andere liefen davon, Kleidung und Haar in Flammen, und sanken schließlich zu Boden.
    Orlis Vater war irgendwo dort unten.
    Heiße Tränen strömten ihr über die Wangen, als sich Orli vorbeugte und nach unten sah. Sie hatte sich von einem Alaunkristall zum nächsten gezogen, ohne zu merken, wie weit sie nach oben kletterte… und ohne daran zu denken, wie lange es dauern würde, wieder nach unten zu gelangen. Der Abstieg dauerte bestimmt eine Stunde. Von der Kolonie würde nur noch Asche übrig sein, wenn sie sie schließlich erreichte. Und wenn sie jetzt sofort nach unten kletterte… Dann gab sie sich den Angreifern preis, die bestrebt zu sein schienen, alle lebenden Personen auf Corribus zu töten.
    Mantas stiegen auf und flogen einen Bogen, um erneut anzugreifen. Der Moloch passierte die Höhlenöffnung, so gewaltig, dass Orli seine Größe gar nicht richtig erfassen konnte. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis er vorbei war.
    Als die Schiffe das Ende der Schlucht erreichten und aufstiegen, kam es zu einer kurzen Pause. Die Überlebenden in der Siedlung schrien noch immer. Orli hörte ihre verzweifelten Stimmen in weiter Ferne. Die Kolonisten liefen kopflos umher. Eine Gruppe versuchte, das Hauptgebäude mit dem Transportal zu erreichen.
    »Ja!«, rief Orli. »Verlasst den Planeten! Bringt euch in Sicherheit!« Vielleicht war ihr Vater bei der Gruppe.
    Als die fünf Mantas erneut angriffen, war ihr Hauptziel das Gebäude mit dem Transportal. Jazer-Strahlen und explosive Projektile machten den alten Gebäudekomplex der Klikiss dem Erdboden gleich und vernichteten das Transportal, durch das die Kolonisten von Corribus hätten fliehen können. Die Männer und Frauen waren entweder verbrannt oder lagen unter den Trümmern begraben.
    Selbst wenn Orli den Angriff überlebte: Ohne das Transportal konnte sie Corribus nicht verlassen.
    Und die Kampfschiffe griffen erneut an.

104 DESIGNIERTER-IN-BEREITSCHAFT PERY’H
    Der verrückte Hyrillka-Designierte und seine Wächter hielten Pery’h seit Tagen gefangen. Die Bewohner des Planeten trennten sich vom Thism des Weisen Imperators, was für den jungen Mann wachsende Isolation bedeutete – er war von allen anderen Präsenzen im großen mentalen Netzwerk abgeschnitten. Eine derartige Einsamkeit konnte einen Ildiraner in den Wahnsinn treiben.
    Wächter mit Kristallspeeren standen vor der Tür und hinderten den leidenden Pery’h daran, sein Zimmer zu verlassen. Er hatte eine Begegnung mit Rusa’h verlangt, auch mit seinem Bruder Thor’h, aber niemand wollte mit ihm sprechen. Nach der unerhörten Behauptung des Hyrillka-Designierten, der Weise Imperator Jora’h hätte seinen eigenen Vater vergiftet, hielten die Wächter Pery’h von allen Ereignissen fern.
    Durch seine Thism-Verbindung, ohne die Pery’h den Verstand verloren hätte, spürte er: Inzwischen wusste der Weise Imperator, dass im Horizont-Cluster etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Doch auf dem fernen Planeten Ildira konnte niemand ahnen, wie schlimm die Situation geworden war.
    Zu exzessiver Konsum von rohem Schiing hatte die Thism-Verbindungen bei den Hyrillkanern gelockert und ihr Selbst manipulierbar gemacht. Das hatte der Designierte Rusa’h ausgenutzt, um seine eigene verdorbene Version des Thism zu schaffen, die Bewohner von Hyrillka der Kontrolle des Weisen Imperators zu entziehen und sie seiner eigenen zu unterwerfen.
    Der Erstdesignierte Thor’h hatte sich aus freiem Willen der Rebellion angeschlossen, und Pery’h konnte nicht fassen, dass sich der Sohn des Weisen Imperators auf so etwas einließ. Bestimmt war Thor’h geistig nicht so schwach, dass er von seinem Onkel gegen seinen Willen in eine Marionette verwandelt werden konnte. Bestürzt musste sich Pery’h der Erkenntnis stellen, dass

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