Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Enttäuschung. »Und du behauptest, ich wäre nicht frei«, sagte er laut.
    Doch Sirix und die anderen Klikiss-Roboter waren ganz auf ihre Aufgabe konzentriert und hörten ihn nicht.

40 BASIL WENZESLAS
    Die Arbeit für die Hanse hätte ihn vierundzwanzig Stunden am Tag beschäftigen können, aber selbst der Vorsitzende musste einmal schlafen. Dann und wann.
    Als er spät am Abend in sein Penthousequartier zurückkehrte, stellte er fest, dass jemand dafür gesorgt hatte, dass die Decke transparent wurde – Sterne funkelten am Himmel. Er bemerkte eine schemenhafte Gestalt am Bett, dachte zunächst, dass Sarein gekommen war, und seufzte kurz. In dieser Nacht wollte er einfach nur allein sein und die Probleme sortieren, die immer wieder nach ihm pickten, wie ein Schwarm von Aasvögeln.
    Aber als er das Licht einschaltete, runzelte er überrascht die Stirn – Davlin Lotze wartete auf ihn. Der große, dunkelhäutige Mann verschränkte die Arme. »Guten Abend, Vorsitzender.«
    »Was machen Sie hier?«, fragte Basil aufgebracht.
    »Nach all den Diensten, die ich für die Hanse geleistet habe, hätte ich einen freundlicheren Empfang erwartet.«
    »Ich wiederhole, Mr. Lotze: Was machen Sie hier?«
    »Ich musste mit Ihnen sprechen und dachte mir, dass es schwierig sein könnte, in Ihrem Terminkalender einen Platz zu finden. Da Sie bei unseren früheren Gesprächen einen privaten Rahmen vorgezogen haben, hielt ich dies für das Beste.«
    Basil wählte eine mittlere Einstellung für das Licht, nicht zu hell und nicht zu dunkel. »Ah, ja, alles wohl überlegt, wie immer. Vielleicht sollte ich auf die Frage verzichten, welche Lücken in den hiesigen Sicherheitssystemen Sie ausgenutzt haben, um ins Penthouse zu gelangen.«
    »Sie kennen meine Ausbildung, Vorsitzender.«
    Basil schenkte sich ein Glas Eiswasser ein. Kaffee hatte er bereits genug getrunken, und es war spät. »Ich dachte, Sie wären durch die Transportale der Klikiss unterwegs, um fremde Welten zu erforschen.« Er trank einen Schluck, ohne dem Besucher etwas anzubieten.
    »Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es zu gefährlich ist.«
    »Zu gefährlich für Sie? Das ist interessant.«
    »Es gibt eine aufregende Art von Gefahr, Vorsitzender – und eine dumme. Sie haben mehrmals versucht, mich davon abzubringen, noch nicht getestete Koordinaten zu erforschen, aus Furcht, ich könnte ebenso verschwinden wie Margaret Colicos.«
    »Wenn Sie verschwänden, bräuchten wir uns um die vielen Geheimnisse in Ihrem Kopf keine Gedanken mehr zu machen.«
    »Darüber sind Sie nicht besorgt, Vorsitzender.« Es war keine Frage.
    »Nein, vermutlich nicht. Nun, warum sind Sie während meiner wenigen Momente friedlicher privater Zeit zu mir gekommen?«
    »Ich bin hier, um Sie bei allem Respekt um einen Gefallen zu bitten. Ich glaube, im Lauf der Jahre habe ich wichtige Arbeit für die Hanse geleistet.«
    Basil wölbte die Brauen. Lotze war immer ein Mann gewesen, der nie viel brauchte und um nichts bat. »Und woraus besteht dieser Gefallen?«
    »Ich möchte… dorthin zurück, wo ich mich zu Hause gefühlt habe. Zurück nach Crenna. Die Jahre dort waren angenehm.«
    Interessant. Offenbar hatte es Lotze sorgfältig vermieden zu zeigen, wie sehr ihm Crenna und die Gemeinschaft der dortigen Kolonisten gefielen. Basil sah darin eine seltsame Schwäche für jemanden wie Davlin.
    »Sie möchten… sich in den Ruhestand zurückziehen?«
    Mit diesem Konzept konnte der Vorsitzende kaum etwas anfangen. Lotze war immer jemand wie er selbst gewesen, ein Mann, der ganz in seiner Arbeit aufging, ohne andere Interessen. In einem solchen Leben war »Entspannung« etwas Mühevolles.
    »Nennen Sie es eine längere Freistellung. Es muss nicht permanent sein.«
    Basil konnte dem Anliegen nicht widersprechen – Lotze hatte zweifellos einen langen Urlaub verdient –, aber die Vorstellung beunruhigte ihn. »Sieben der grünen Priester in der TVF haben den Dienst quittiert. Die Roamer liefern kein Ekti mehr, und jetzt wollen Sie fort. Das erinnert mich an Ratten, die das sinkende Schiff verlassen.«
    Lotze blieb still und stoisch. Er hatte seine Bitte vorgetragen und wartete auf die Antwort des Vorsitzenden. Basil wusste, dass er sich in einer schwierigen Situation befand: Wenn die Hanse jemals wieder auf die Dienste des Kulturspions zurückgreifen wollte, durfte er Lotzes Anliegen nicht zurückweisen. Davlin konnte auch einfach so verschwinden, für immer.
    Trotz der Präsenz des Besuchers begann Basil

Weitere Kostenlose Bücher