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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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muss es glauben –, dass er als Weiser Imperator weiß, was für das Reich richtig ist.«
    »Ich habe vor, das Richtige zu tun«, sagte Daro’h, und Udru’h spürte, wie die Sorge aus ihm wich.
    In einem hell erleuchteten, aber schlicht eingerichteten Ausbildungszentrum versammelte der Dobro-Designierte alle fünf Halbblutkinder von Nira Khali. Rod’h, das Zweitälteste – von Udru’h selbst gezeugt –, verbeugte sich vor seinem Vater. Rod’h war sechs Jahre alt, aber viel weiter entwickelt, als es sein Alter vermuten ließ. Der Designierte sah großes Potenzial in dem Jungen, wenn auch kein so großes wie in Osira’h.
    Die anderen drei Kinder – Gale’nh, Tamo’l und Muree’n – verbrachten ihre Tage mit Unterricht durch Angehörige des Mediziner- und Wissenschaftler-Geschlechts. Sie lernten, ihre geistigen Möglichkeiten zu entfalten, und manchmal schlüpfte auch Udru’h selbst in die Rolle des Lehrers. Ildiraner des Linsen-Geschlechts nutzten ihre schwachen geistigen Kräfte, um den Kindern dabei zu helfen, ihre telepathischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Niras Kinder konnten bereits mit den Leistungen erwachsener Angehöriger des Linsen-Geschlechts mithalten.
    »Diese fünf Kinder sind das Herz unseres Plans, Daro’h«, erklärte Udru’h. »Selbst den Wächtern und Beamten hier ist nicht das volle Ausmaß unserer Absichten bekannt. Bis er zum Weisen Imperator wurde, wusste auch dein Vater nichts davon. Ab du musst Bescheid wissen, Daro’h, denn du wirst diese Arbeit einmal weiterführen… obwohl ich hoffe, dass wir unsere Ziele bald erreichen. Wenn das der Fall ist, wenn sich der Sinn dieses Projekts erfüllt, kann Dobro eine normale Splitter-Kolonie werden, ein stolzer Teil des Ildiranischen Reiches, ohne Geheimnisse.«
    »Ich bin bereit zuzuhören, Designierter.«
    Udru’h zögerte und fragte sich kurz, wo er beginnen sollte. »Vor zehntausend Jahren tobte ein titanischer Krieg im Spiralarm, wie ein Sturm im All. Die Hydroger verbündeten sich mit den Faeros gegen die Wentals und Verdani.«
    »Kämpften Ildiraner in jenem Krieg? In der Saga der Sieben Sonnen gibt es keine Aufzeichnungen.«
    »Ja, wir nahmen an dem Krieg teil… aber nur so, wie Aasfresser an einer Schlacht beteiligt sind. Wir waren unwichtig, und die Zerstörung betraf uns nicht – bis die Klikiss in den Krieg verwickelt wurden. Sie entwickelten die Fackel und vernichteten viele Gasriesen, was den Zorn der Hydroger auf feste Welten richtete, darunter auch unsere. Sie verstanden uns nicht, bemühten sich auch gar nicht, uns zu verstehen. Die Hydroger schlugen einfach zurück und zerstörten alles.
    Dann wandten sich die Klikiss-Roboter gegen ihre Schöpfer und versuchten, sie auszulöschen und sich zu befreien. Mit ihrer Maschinensprache und der gemeinsamen, koordinierten Datenverarbeitungskapazität gelang es ihnen, einen Kontakt mit den Hydrogern herzustellen. Sie fanden Gemeinsamkeiten und lernten eine Art der Kommunikation, die weitaus komplexer ist als alles, das wir als Sprache verstehen. Die Roboter erklärten den Hydrogern, wer sie waren, und gewannen sie als Verbündete im Kampf gegen das Volk der Klikiss.«
    »Und wie wurden wir in den Krieg verwickelt?«, fragte Daro’h. Die Halbblutkinder hörten ebenfalls interessiert zu. Sie wussten, dass es bei dieser Geschichte um Dinge ging, die ihr Schicksal bestimmten.
    »Nachdem die Hydroger Dutzende unserer Welten zerstört hatten, traf der damalige Weise Imperator eine Vereinbarung mit den Klikiss-Robotern, die sich bereit erklärten, als Mittler zwischen uns und den Hydrogern zu fungieren. Die Roboter nutzten ihre Kommunikationsfähigkeiten, um die Hydroger dazu zu bringen, unsere Splitter-Kolonien nicht mehr anzugreifen. Im Gegenzug halfen Ildiraner den Robotern bei der Auslöschung ihrer Schöpfer.«
    Daro’h runzelte die Stirn. »Das klingt… unehrenhaft.«
    Udru’h atmete tief durch. »Wie dem auch sei: Das Ildiranische Reich überlebte – und die Klikiss verschwanden.«
    Das Gesicht des jungen Designierten-in-Bereitschaft zeigte eine Mischung aus Faszination und Entsetzen.
    »Aber wir haben den Robotern nie ganz getraut«, fuhr Udru’h fort. »Sie sind Maschinen und fast so fremdartig wie die Hydroger. In den damaligen Vereinbarungen haben wir vielen Dingen zugestimmt, wie auch die Roboter, doch wir wussten, dass wir uns nicht auf sie verlassen konnten. Ebenso klar war uns, dass die Hydroger nicht für immer Ruhe geben würden.
    Deshalb, zu unserem

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