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Sophies größte Sehnsucht

Sophies größte Sehnsucht

Titel: Sophies größte Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Soraya Lane
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seiner Berührung erstarrte sie, blickte erschrocken zu ihm auf, aber sie zog den Arm nicht weg. Sie schien nicht verärgert zu sein über seinen Annäherungsversuch, eher verwirrt. Das konnte er verstehen, es ging ihm ja nicht anders.
    Es kostete ihn seine ganze Willenskraft, sie nicht in seine Arme zu ziehen. Das musste endlich aufhören. Wenn eine flüchtige Berührung solche Empfindungen in ihm auslöste, durfte er sich das eben nicht mehr gestatten. Er hatte sich geschworen, der beste Vater für Lucy zu sein. Seine Tochter kam an allererster Stelle. Wie oft musste er sich noch sagen, dass für eine Frau in seinem Leben kein Platz war? Und wieso hörte sein Herz nicht auf die Stimme der Vernunft, sondern schlug immer eine Spur schneller, wenn Sophie in der Nähe war?
    Die allergrößte Frage aber stellte sich ihm, als er Sophie und Lucy einträchtig nebeneinander stehen sah. Wieso machte ihn dieser Anblick so glücklich?
    Tief in Gedanken steuerte Sophie den Wagen über die Landstraße. Am liebsten wäre sie wieder umgekehrt, noch länger bei Lark geblieben, aber sie musste dem Zauber, den er auf sie ausübte, widerstehen.
    Es war einfach zu gefährlich. Sie spürte, dass sie sich wirklich tief und unwiderruflich in ihn verlieben konnte – und was dann? Wenn es nicht gut ging, würde es ihr das Herz brechen, und ihr Herz hatte im letzten Jahr schon viel zu viel durchmachen müssen. Noch einen Schmerz, noch eine Enttäuschung würde sie nicht überstehen. Ganz zu schweigen von ihren Schuldgefühlen, die immer dann übermächtig wurden, wenn sie Lucy sah.
    Und irgendwann wollte sie ja auch in ihren Job in der Stadt zurückkehren, ihr altes Leben wieder aufnehmen … Es gab also tausend Gründe, warum sie sich vernünftigerweise nicht auf Lark einlassen sollte. Ein bisschen flirten war sicherlich in Ordnung, aber mehr durfte daraus nicht werden. Auf gar keinen Fall.
    Nur war da leider diese nervtötende Stimme in ihrem Innern, die einfach keine Ruhe gab. Die ihr zuflüsterte: „Er ist der perfekte Mann für dich, der Mann deiner Träume.“
    Und war es nicht ein Wink des Schicksals, dass er eine Tochter hatte? Es war ihre Chance, für Lucy die Mutter zu sein, die sie sich so sehr wünschte.
    Mindestens genauso sehr, wie sie sich eine Tochter.
    Der Klingelton ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken.
    „Hallo?“
    Sofort erkannte sie die Stimme am anderen Ende der Leitung – ihre Kollegin aus dem Tierheim.
    „Sophie, wir haben einen Notfall. An der Schnellstraße wurde ein Welpe gefunden. Ein Golden Retriever, die magst du doch so gern. Er wurde offenbar ausgesetzt und braucht dringend ein kuscheliges Plätzchen – er ist noch so klein … Aber du weißt ja, das Heim platzt aus allen Nähten. Wir sind übervoll, wir können ihn nicht aufpäppeln.“
    Für einen Moment war es auf beiden Seiten der Leitung ganz still. Sie wusste, was das bedeutete. Wenn das Tierheim keinen Platz mehr hatte …
    „Ich nehme ihn“, stieß sie hervor.
    Ihre Kollegin atmete auf, schien sich aber an ihre Pflicht zu erinnern.
    „Bist du sicher? Eine solche Entscheidung darf man nicht leichtfertig treffen, das weißt du selbst am besten.“
    Natürlich wusste sie das. Aber sie wusste auch, dass sie kein Lebewesen im Stich lassen würde, wenn es sie brauchte. Ihr Gewissen quälte sie schon so genug.
    „Ganz sicher. Ich kümmere mich um ihn. Reicht es, wenn ich ihn heute Nachmittag abhole? Ich muss noch ein paar Sachen für ihn besorgen.“
    Als sie aufgelegt hatte, atmete sie tief durch und fragte sich, was sie nun wieder angestellt hatte. Sie wohnte hier bei ihrer Mutter, und sich um einen Hund zu kümmern bedeutete zusätzliche Verantwortung, zusätzliche Sorgen, noch etwas, worum sie sich Gedanken machen musste.
    Und trotzdem war es die richtige Entscheidung, das spürte sie einfach.

9. KAPITEL
    Lark legte noch ein Holzscheit in den offenen Kamin und blickte in die Glut, die zischend Funken schlug. Er liebte die trockene Wärme, die jetzt den ganzen Raum erfüllte, den Geruch von brennendem Holz.
    „Was machst du da, Dad?“
    Er hatte gedacht, Lucy schlafe tief und fest und war erstaunt, sie plötzlich mit zerwühltem Haar und im Schlafanzug vor sich zu sehen.
    „Du gehörst ins Bett, mein Fräulein.“
    Es fiel ihm immer noch schwer, sie zurechtzuweisen oder auf eine Regel zu bestehen, aber er arbeitete daran. Sie hatte viel durchgemacht, trotzdem musste er ihr und sich selbst mehr zutrauen.
    „Ich kann nicht

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