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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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er ihr entgegengebracht hatte, schien im wabernden Nebel seiner Begierde immer mehr zu verblassen, und er fragte sich, ob das gut für ihn war. Zumindest im Hinblick auf ihr Verhältnis zu Roman Herwig glaubte er inzwischen tatsächlich an eine reine Freundschaft. Kurz bevor sie nach Schottland abgereist waren, hatte Sophie noch einmal mit Roman telefoniert, und er hatte das Gespräch zufällig mitbekommen. Seither glaubte er nicht mehr an ein Liebesverhältnis der beiden. Manchmal musste er die Dinge, die er ihr anlastete, regelrecht aus seinem Gedächtnis hervorkramen. Er wollte sie in Erinnerung behalten, damit er nicht vollends den Verstand verlor.
    Sophie war eine tolle Mutter, das musste er zugeben. Ihre Liebe zu Leonard war offensichtlich. Constantin liebte es, sie zu beobachten, wenn sie das Baby versorgte. Zwar trieb es ihn nach wie vor fast in den Wahnsinn, wenn er ihr beim Stillen zusah, aber trotzdem war er so gierig nach diesem Bild wie der Bär nach der Honigwabe.
    Hunger! Ja, er hungerte nach ihr.
    Er fand sie so wunderschön, dass ihr Anblick ihm gleichzeitig Freude und Schmerz bereitete. Sie war nach wie vor die anziehendste Frau, die er sich vorstellen konnte. Ihre Ausstrahlung war jetzt weicher, femininer und ungeheuer sexy.
    Das dunkelbraune Haar, das ihr inzwischen in dicken seidig glänzenden Locken bis auf die Schultern fiel, verstärkte diesen Eindruck um ein Vielfaches. Nur weil er eine Heidenangst davor hatte, gänzlich den Kopf zu verlieren, achtete er peinlich genau darauf, sie ja nicht zu berühren.
    In jeder verdammten Nacht lag er lange wach und verzehrte sich nach ihr. Wenn er dann endlich einschlief, verfolgten ihn seine erotischen Fantasien bis in seine Träume hinein. An jedem neuen Morgen war dann diese Kälte wieder da. Die Einsamkeit bedrückte und deprimierte ihn. Dabei war Sophie so nah. Viel zu nah! Nur die Liebe zu seinem Sohn hielt ihn nochdavon ab, dieser aufreibenden Situation einfach für eine Weile den Rücken zu kehren. Einige Male war er tatsächlich schon kurz davor gewesen, in aller Eile einen Koffer zu packen und irgendwohin zu fliegen. Weit weg von ihr und der ständigen Versuchung. Aber natürlich blieb er. Nichts könnte ihn jemals wieder von seinem Sohn trennen, auch nicht dessen allzu reizvolle Mutter.
    Selbst den Gedanken an eine andere Frau hatte er sehr schnell wieder verworfen. Er brauchte sich nichts vorzumachen – er wollte nur Sophie. Sein tiefes Verlangen, diese demütigende Besessenheit und verzweifelte Begierde würde niemand anderes stillen können. Niemals!
    Trotzdem brachte das gemeinsame Leben Situationen mit sich, denen er sich einfach nicht länger gewachsen sah. Da war zum Beispiel ihre neue Angewohnheit, jeden Morgen, nachdem sie das Baby versorgt hatte, ein paar Runden im Pool zu schwimmen. Er nahm an, dass sie nach der Schwangerschaft so schnell wie möglich zu ihrer alten Figur zurückfinden wollte.
    Er fand ihren weichen, verlockenden Körper perfekt, aber sie selbst hatte einmal eine Bemerkung darüber gemacht, dass sie noch nicht wieder zufrieden mit sich war. Dennoch zerrte Sophies sportlicher Ehrgeiz an seinen arg strapazierten Nerven. Sein Verstand war einfach nicht mehr stark genug, das Wohnzimmer – und somit den ungehinderten Blick auf den Pool – zu meiden, wenn sie gerade hoch konzentriert ihre schnellen Bahnen im wohltemperierten Wasser zog. Oft dachte er dann an die unbeschwerten Tage zurück, als sie allein in diesem Haus gewesen waren.
    Natürlich schwamm Sophie jetzt nicht mehr nackt. Normalerweise trug sie einen schlichten dunkelblauen Badeanzug. Es war kein ausnehmend raffiniertes Modell, das besonders aufreizend wirken sollte, aber es war eben doch nur ein ziemlich kleines Kleidungsstück, das ihren Körper umhüllte wie eine zweite Haut.
    Aber damit nicht genug!
    Erst gestern war er ihr unerwartet im Ankleidezimmer über den Weg gelaufen – und zu allem Unglück waren sie beide fast nackt gewesen. Constantin hatte ausnahmsweise etwas länger geschlafen und war davon ausgegangen, dass Sophie ihre Morgenroutine schon hinter sich gebracht hatte. Wie gewohnt hatte er sich nach dem Duschen ein Handtuch um die Hüften geschlungen und war dann ins Ankleidezimmer marschiert, um sich frische Sachen zu holen.
    Ihn traf fast der Schlag, als sie sich so unerwartet in dem kleinen Raum gegenüberstanden. Auch sie war noch feucht vom Duschen. Unter dem fliederfarbenen Badelaken, das sie sich über dem Busen festgesteckt hatte,

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