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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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zeichnete sich jede Kontur ihres Körpers ab. Mit nassem Haar und betörend duftend stand sie vor ihm und sah ihn mit ihren großen Augen erschrocken an. Die Sekunden vergingen, und doch brachten sie es beide nicht fertig, sich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu rühren.
    „Oh! Ich dachte, du wärest …“
    Innerhalb eines einzigen Augenaufschlags war er so sehr erregt gewesen, dass er glaubte, den Verstand zu verlieren. Sein Atem hatte sich hörbar beschleunigt, und er konnte nur noch an eines denken: Er musste sie endlich haben!
    Instinktiv war er einen Schritt auf sie zugegangen, aber dann hörte er sich selbst mit heiserer Stimme irgendeinen Fluch ausstoßen. Ehe er sichs versah, war er allein im Ankleidezimmer gewesen und hatte wie hypnotisiert und bis an die Grenze des Erträglichen erregt ihre geschlossene Tür angestarrt.
    Auch Sophie dachte mit Bestürzung an diese Episode zurück, und sie hoffte inständig, dass er nicht bemerkt hatte, wie sehr die Begegnung sie aus der Bahn geworfen hatte.
    Sein unerwarteter und faszinierender Anblick hatte sie für mehrere Sekunden vollkommen eingefangen und sofort in heftige Erregung versetzt. Natürlich war ihr seine eindeutige Reaktionauch nicht verborgen geblieben. Erst sein leiser Fluch hatte sie dann wieder zurück in die Realität geholt.
    Es war richtig gewesen, vor ihm zu flüchten, bevor sie sich ihm erneut vollkommen ausgeliefert hätte. Denn genau das würde passieren, wenn sie wieder mit ihm schlief, dessen war sie sich sicher. Ihr Verlangen nach ihm war viel zu groß, ihre Liebe zu ihm viel zu tief, um einem eventuellen Vorstoß von seiner Seite widerstehen zu können.
    Sie machte sich nichts vor. Constantin war ein gesunder Mann mit ebensolchen Bedürfnissen, der natürlich reagierte, wenn er unerwartet einer halb nackten Frau in einem engen Raum gegenüberstand. Er liebte sie nicht. Er hatte sie in diese Ehe gedrängt, um seinem Sohn ein vollwertiger Vater sein zu können, mehr nicht. Das durfte sie nicht vergessen. Genau deshalb war sie auch froh darüber, dass sie rechtzeitig vor ihm geflüchtet war. Sie hatte ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Tür vor der Nase zugeschlagen und damit eindeutig ihren Standpunkt klargemacht, so hoffte sie.
    All ihren Schwierigkeiten zum Trotz frühstückten sie fast jeden Morgen miteinander. Am Anfang hatten sie es beide wohl nur getan, um sich gegenseitig zu beweisen, dass sie annähernd so etwas wie eine richtige Familie darstellten. Unterdessen genossen sie insgeheim diese gemeinsame Stunde, in der sie sich in aller Ruhe über ihren Sohn und manchmal auch über andere Dinge des Lebens austauschen konnten.
    Nun saßen sie sich wie so oft am Küchentisch gegenüber. Meistens fiel es ihnen nicht besonders schwer, eine belanglose Unterhaltung miteinander zu führen, aber an diesem Morgen war die Stimmung zwischen ihnen deutlich anders.
    „Ist Maria schon mit Leo draußen?“, fragte Constantin nach einer ganzen Weile des Schweigens.
    „Ja, ist sie. Das Wetter ist herrlich. Du weißt ja, sie liebt es, unten im Rosengarten auf der Bank zu sitzen und ihm beim Schlafen zuzuschauen. Vorhin sagte sie noch zu mir, das sei fürsie jedes Mal wie ein kleiner Urlaub.“ Sophie lächelte. Trotz der anhaltenden Nervosität war sie froh darüber, dass Constantin es geschafft hatte, die belastende Stille zu unterbrechen. „Maria ist ganz vernarrt in unseren Sohn.“
    Auch Constantins Mundwinkel hoben sich etwas. „Na, ist das ein Wunder? Wie kann man nicht in dieses Kind vernarrt sein?“
    „Er ist zur schönsten Zeit des Jahres geboren worden, findest du nicht, Conny? Jetzt ist der Sommer da, und er ist knapp drei Monate alt. Er liegt dort draußen in seinem Kinderwagen, und die Sonne wärmt ihn. Das ist doch toll für ein Baby.“
    „Sommer, ja.“ Constantin nahm nachdenklich den letzten Schluck Kaffee und starrte in seinen leeren Becher. „Wir kennen uns jetzt schon über ein Jahr, Sophie.“
    „Ja, stimmt.“ Um etwas von der anhaltenden Anspannung loszuwerden, die sie bereits in ihrem Nacken und den Schultern spürte, stand sie auf, um Kaffee nachzuschenken. Das aufreibende Erlebnis im Ankleideraum lag kaum vierundzwanzig Stunden zurück, aber sie hatten es beide nicht mehr erwähnt.
    Die sexuelle Spannung schien seither noch immer greifbar zu sein. Constantins Gedanken drehten sich fast nur noch um dieses Thema, und Sophie erging es nicht anders.
    „Willst du?“, fragte sie mit der Kanne in der Hand.
    Sein

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