Sophies Melodie (German Edition)
Gesicht zu sehen. Aufgewühlt gab er also seinem inneren Drang nach und starrte zurück auf das saugende Baby.
„Du siehst so … angestrengt aus“, flüsterte Sophie.
„Wahrscheinlich bin ich einfach nur müde“, beeilte er sich zu sagen, ohne seinen Blick abzuwenden. „Du musst doch erst recht vollkommen erschöpft sein.“ In seinen Lenden pochte es heiß, und sein Herz raste. Er hasste sich dafür.
Auch Sophie betrachtete nun wieder lächelnd ihren Sohn. „Komischerweise fühle ich mich jetzt topfit. Ich könnte geradezu Bäume ausreißen. Vorhin war das noch anders.“
„Das sind die Hormone“, warf die freundliche Krankenschwester ein.
„Oh, der Kleine scheint eingeschlafen zu sein.“ Sophie nahm ihren Sohn vorsichtig hoch und legte ihn sanft an ihre Schulter.
So lautlos wie nur möglich atmete Constantin erleichtert durch, als der Stoff von Sophies Nachthemd endlich wieder ihre feucht glänzende Brustwarze verbarg.
„Sie wollen den Kleinen sicherlich hier im Zimmer behalten, nicht wahr?“, fragte die Schwester lächelnd.
„Ja, natürlich.“
„Gut. Wenn etwas sein sollte, klingeln Sie einfach, und wir kommen sofort.“
Sophie bedankte sich.
„Es war mir ein besonderes Vergnügen, Frau Afra.“
Die Krankenschwester nahm Sophie den schlafenden Säugling ab und legte ihn in das Kinderbettchen, das direkt neben dem großen Bett von Sophie stand. Dann nickte sie auch Constantin noch einmal zu und verschwand schließlich.
„Du solltest auch etwas schlafen, Conny. Fahr zurück zum Hotel und ruh dich aus“, schlug Sophie vor.
„Ja. Du willst auch sicher ein bisschen allein sein … jetzt.“ Er erhob sich, warf einen langen Blick in das Babybettchen und sah dann Sophie noch einmal an. „Schlaft gut, ihr beiden.“
„Du auch, Conny.“
Er zögerte kurz, doch dann beugte er sich rasch zu ihr und drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn. „Danke“, murmelte er, dann war er auch schon aus der Tür.
Schon in aller Frühe stand Constantin wieder an ihrem Bett. In der Hand hielt er einen riesigen Strauß mit cremefarbenen Rosen. Sofort warf er einen langen Blick in das Babybettchen. Leonard Afra schlief allerdings tief und fest. Sophie hatte ihn erst vor einer halben Stunde gestillt und frisch gewickelt.
„Sag mal, bist du aus dem Bett gefallen, Conny? Die Nachtwar doch ohnehin kurz genug.“
Er lächelte verhalten. „Ich hab es im Hotel einfach nicht mehr ausgehalten, ohne … euch.“
Wärme pulste durch Sophies Adern. Sie schluckte kurz und deutete dann auf die Blumen. „Sind die für mich?“
„Oh ja. Die und …“ Er suchte etwas in seiner Jackentasche. „Das hier auch. Ich hoffe, er gefällt dir.“
Verlegen betrachtete sie das kleine Schmuckkästchen, das er lächelnd auf ihre Bettdecke legte. „Oh Conny, du hast doch nicht …“
„Das ist doch Tradition, oder? Es gehört einfach dazu.“ Er lächelte noch immer.
„Ja, aber …“
„Sieh nach!“
„Du weißt, dass ich keine protzigen, allzu wertvollen Dinge mag. Ich würde …“
„Sieh nach, Sophie!“
Bedächtig nahm sie das Kästchen in die Hand und öffnete zögernd den Deckel. „Oh!“ Ihr Hals wurde eng, und sie musste heftig schlucken. Trotzdem konnte sie nicht mehr verhindern, dass sich ihre Augen mit Tränen füllten.
Der Ring war überwältigend. Auf einem schlichten mattierten Goldreif glitzerte ein winziges L aus tiefblauen Saphiren, eingerahmt von zwei etwas größeren Brillanten. Sophie verstand sofort die Bedeutung.
Constantin ließ sie nicht aus den Augen. „Gefällt er dir?“
„Und wie! Ich habe noch niemals zuvor einen so wunderschönen Ring gesehen.“
„Er wurde nach meinem eigenen Entwurf gearbeitet. Schau nach, ob er passt. Du kannst ihn auch vor den Ehering setzen, wenn du willst. Er ist gerade noch schmal genug, denke ich.“
Sophie nahm das herrliche Schmuckstück aus der Schachtel und schob es über ihren rechten Ringfinger. Der Ring passte genau. Sie drehte ein wenig ihre Hand hin und her und brachte mit dieser typisch weiblichen Geste ihren Ehemann zum Lachen.„Du wirst dich doch noch an Juwelen gewöhnen, Sophie.“
Sie strahlte. „Vergiss es! Aus mir wird niemals eine Luxusmaus werden. Aber trotzdem danke ich dir von ganzem Herzen. Der Ring ist traumhaft schön.“
„Finde ich auch.“
Plötzlich stutzte sie. „Sag mal, du wusstest doch gar nicht, was …“
Er winkte lächelnd ab. „Ich kenne einen sehr guten Juwelier.“
„Heißt das etwa, du hast
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