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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Haus angekommen, und Constantin hielt ihr eine der großen Terrassentüren auf. Sophie erwiderte sein Lächeln. „Das ist wirklich nett von dir, Conny. Natürlich nehme ich das Angebot nur zu gern an.“
    „Kein Problem.“
    „Und wann machen wir den ersten Ausflug?“
    Wieder einmal veränderte sich innerhalb von Sekundenbruchteilen sein Gesichtsausdruck. „Ähm … Jesse wird dich sicherlich gerne begleiten. Er kann dich fahren, wann immer du willst.“
    „Oh, ich hatte dich vorhin anders verstanden, ich dachte …“
    „Schon gut“, unterbrach er sie. Dann wandte er sich ab und ließ sie stehen.
    An den stillen Nachmittagen saß Sophie häufig bei halb geöffneter Balkontür in ihrem Zimmer und beugte sich über ihren Laptop, um das aufzuschreiben, was sie von und über Constantin Afra erfahren hatte. Sie bemerkte ihn niemals, wenn er hinter ihr in der geöffneten Balkontür stand und sie beobachtete.
    Immer häufiger tat er das, reglos, kaum Atem holend und stets darauf bedacht, dass sie ihn ja nicht dabei erwischte. Die Frage, warum es ihn immer wieder dorthin zog, hätte er sich allerdings noch nicht einmal selbst beantworten können.
    Constantin Afra befand sich in einem Zustand, den er verabscheute. Die Anwesenheit dieser Frau brachte sein mühsam aufgebautes Lebensgebäude gehörig ins Wanken.
    Während ihrer gemeinsamen Sitzungen schaffte sie es immer häufiger, in gerade jene Tiefen seiner Seele vorzudringen, die er schon sehr lange unter Verschluss hielt. Er war normalerweise nicht der Typ, der sich so leicht aus der Ruhe bringen ließ. Aber Sophie von Wenningen hatte eine Art an sich, die ihn innerlich aufrüttelte und Gedanken und Gefühle in ihm wachrief, die er längst verschüttet geglaubt hatte. Wenn sie ihn mitihren großen wachen Augen fixierte, schien alles in ihm weicher und nachgiebiger zu werden – und das machte ihn wiederum wütend, sodass er oft gegenteilig auf sie reagierte. Auch verblüffte ihn, dass er offensichtlich sexuell an ihr interessiert war, ja manchmal sogar recht heftige Wellen der Begierde in sich aufsteigen fühlte, sobald sie ihn auch nur ansah. Sophie entsprach nicht unbedingt dem Typ Frau, der ihn bisher gereizt hatte. Sie war bildhübsch mit ihrem Puppengesicht und den frechen, leicht aufgeworfenen Lippen, keine Frage, aber sie war auch … anders.
    Sophies zweite Woche auf Kellan Manor war nun schon fast vorbei, und die Gespräche näherten sich zusehends dem Thema Melanie. Auch wenn Constantin bereitwillig über seine Kindheit gesprochen hatte, scheute Sophie davor zurück, ihn über seine Liebe zu befragen. Die Anweisungen von Jenkins waren allerdings klar formuliert. Es sollte ein ehrliches Buch für echte Fans werden. Und die Fans erwarteten natürlich auch Privates, etwas, das ihnen einen gewissen Einblick in das reale Leben ihres Stars gewährte – und damit etwas, das Constantin Afra seit Jahren nicht mehr zu geben bereit gewesen war. Die Journalistin in Sophie wusste, wie wichtig es für den Erfolg des Buches war, eben genau diese kleinen Enthüllungen hineinzubringen, doch als sensible Frau schreckte sie eher davor zurück. Das Bild des trauernden Constantin Afra am Grab seiner jungen Frau stand ihr noch immer allzu deutlich vor Augen.
    Es hatte keinen Sinn, sie konnte diesem Thema nicht ausweichen, also stellte sie wie an jedem Morgen ihren Kassettenrekorder in die Mitte des Küchentischs und sah ihrem Gegenüber in die türkisfarbenen Augen, die sie noch immer irritierten.
    „Wann hast du deine Frau kennengelernt?“
    „Mhm, ich war fünfundzwanzig, glaube ich … ja.“
    Sophie wartete, aber er blieb stumm. „Und? Erzähl weiter, Conny.“
    „Ganz banal. Irgendeine Party.“ Wieder Stille.
    Sophie schnaubte. „Conny!“
    Er schloss kurz die Augen. Wie immer fühlte sie einen seltsamen Anflug von Erleichterung, wenn er das tat. Nicht nur, weil es ein typisches Zeichen von Nachgeben bei ihm war, wie sie inzwischen wusste, sondern auch, weil sie dann für einen kurzen Moment seinem Röntgenblick nicht ausgesetzt war.
    Nervös fuhr er sich mit beiden Händen durchs dunkle Haar. „Sie war die Freundin von irgendeiner Tontechnikerin. Melanie war hinreißend schön und atemberaubend sexy. Ich war sofort fasziniert von ihr.“
    Seine dunkle Stimme vibrierte nur ganz leicht, aber Sophie bemerkte es und musste schlucken. „Ja, sie war wirklich sehr schön. Ich habe einige Fotos von ihr gesehen.“
    „Ach ja?“ Auf seiner Stirn erschienen prompt die

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