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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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Bild ich Vollidiot dir zu Beginn unserer Zusammenarbeit selbst vermittelt habe, aber … Glaubst du wirklich, dass ich so weltfremd bin?“
    „Nein, aber ich …“
    „Unterbrich mich jetzt nicht, ich hab dich auch ausreden lassen! Es ist nur recht und billig, dass du dir nun auch meine Argumente anhörst.“ Er holte tief Luft, bevor er weitersprach. „Stell dir vor, es ist mir sogar egal, ob du mein Geld und die Art, wie ich hier lebe, verabscheust! Darüber können wir uns später auch noch Gedanken machen. Was mir allerdings ganz und gar nicht einerlei ist, bist du! Begreif das besser gleich! Die Möglichkeit, du könntest wieder aus meinem Leben verschwinden, ziehe ich erst gar nicht in Betracht. Ich will es nicht, kann es nicht akzeptieren und werde es auch nicht zulassen. Ich will dich! Ich will dich in meinem Leben und an meiner Seite! Und ich bin mir absolut sicher, dass sich daran nichts mehr ändern wird.“
    Er machte eine kleine Pause und schnaubte, als er ihren zweifelnden Gesichtsausdruck registrierte. „Bevor du fragst, Schreiberling, ja, ich bin mir sicher. Vom ersten Augenblick an ahnte ich, dass du der Mensch sein könntest, auf den ich gewartet habe, und inzwischen bin ich überzeugt davon. Dabei war mir gar nicht bewusst, dass ich überhaupt noch auf jemanden warte. Wie soll ich dir das nur klarmachen? Für mich war es fast wie ein Wiedererkennen, ein Wo-bist-du-nur-solange-gewesen-Moment. Ob du nun für ein Magazin schreibst,dauernd Jeans und Turnschuhe trägst oder mit deinem lächerlichen Snobismus und deinen törichten intellektuell geprägten Vorurteilen auf solche stinkreichen Musikertypen wie mich herabsiehst, auch egal! Es ändert doch nichts an den starken Gefühlen, die wir füreinander empfinden.“
    Fassungslos erwiderte sie seinen zornigen Blick. „Du hast mich gar nicht verstanden, Constantin. Nicht ein einziges Wort von mir hast du wirklich verstanden“, flüsterte sie müde. „Du denkst, du wirst das schon alles hinbiegen. Du glaubst einfach immer, du bist der Größte. Wie solltest du auch anders empfinden? Jede Frau, die dir über den Weg läuft und der du nur ein kleines bisschen entgegenkommst, würde sich dir ja auch nur allzu gern zu Füßen werfen. Du hast es mir doch selbst erzählt. Der grandiose, gut aussehende und berühmte Constantin Afra!“
    Sie lachte bitter auf. „Du hast es vermutlich niemals erfahren, dass man dich zurückweist, deshalb konntest du auch nicht lernen, vernünftig damit umzugehen. Wahrscheinlich hältst du meine Tiraden in Wirklichkeit sogar für die reinste Form der weiblichen Berechnung.“ Sophie schüttelte den Kopf und stand nun ebenfalls auf. „Aber so ist es nicht, Constantin! Nein, so bin ich nicht.“
    Langsam kam er um den Tisch herum zu ihr, blieb einen halben Meter vor ihr stehen und sah ihr offen ins Gesicht. „Entschuldige, aber du bist es, die nicht verstehen will. Du hörst mir nicht richtig zu, und du beleidigst so ganz nebenbei auch noch meine Intelligenz und Menschenkenntnis. Gerade weil du eben nicht so bist wie alle anderen Frauen, habe ich mich in dich verliebt, Sophie von Wenningen. Gib mir … gib uns und unseren Gefühlen doch eine echte Chance. Versuche es wenigstens! Wirf uns nicht gleich wieder weg. Tu das nicht! Ich brauche dich so sehr!“
    „Oh Conny, bitte!“
    Der letzte Satz von ihm war wirkungsvoller als das ganze umfassende Liebesgeständnis zuvor. Exakt peilte er damit einenbestimmten Punkt in ihrem Herzen an und setzte gnadenlos den entscheidenden Treffer. Jeder Widerstand in ihr schmolz dahin, und nun gestand sie sich auch endlich ein, dass ihr gar keine Wahl blieb.
    Sie hätte vorher wissen müssen, dass es ihr letztlich unmöglich sein würde, ihm dauerhaft zu widerstehen. Dies zu erkennen machte ihr zu schaffen, denn sie wollte sich nun einmal tatsächlich nicht mit irgendwelchen anderen Frauen auf eine Stufe stellen lassen. Sie war immer die kaltschnäuzige, leicht chaotische und manchmal etwas freche Sophie gewesen. Es hatte ihr nur ganz selten etwas ausgemacht, ohne eine Beziehung zu leben – und nun stellte dieser Mann ihr Leben total auf den Kopf und hob es aus den Angeln.
    Constantin kam ein Stück näher und umfasste sanft ihre Oberarme. Langsam zog er sie noch ein wenig näher. Sie wunderte sich fast darüber, dass er noch immer keine Anstalten machte, sie zu küssen, denn damit hätte er wohl endgültig gewonnen. Es war fast so, als hätte er sich vorgenommen, ihr noch eine letzte,

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