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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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der Schulzeit, aber es ging nie wirklich in die Tiefe. Du weißt, was ich meine, oder?“ Sie wartete sein Nicken ab. „Hannes hingegen ist wirklich ein Freund für mich“, fuhr sie fort. „Er war auch der Grund, warum ich Journalismus studiert habe. Meine Bewunderung für ihn kam immer aus tiefstem Herzen. Er ist klug, unglaublich großherzig, und er ist stets für mich da, wenn ich ihn brauche.“
    „Und dein Vater?“
    „Er hat uns verlassen, als ich noch ganz klein war. Eigentlich kann ich mich kaum noch an ihn erinnern. Nur …“
    „Nur?“
    „Nur an seinen Geruch. Komisch, nicht? Ich weiß noch ganz genau, wie gut er gerochen hat. Ich glaube, ich habe ihn sehr geliebt.“
    Selbstvergessen ließ Constantin seine Fingerspitzen sanft über ihren nackten Bauch tanzen, während er ihr zuhörte. „Wonach hat er denn gerochen?“
    „Ich weiß es nicht. Eigentlich kann ich es nicht an einem bestimmten Duft festmachen. Es war einfach sein ganz persönlicher Geruch. Aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie wohl und geborgen ich mich fühlte, wenn ich meine Nase an seinem Hemd gerieben habe.“
    „Hast du Fotos von ihm?“
    „Natürlich! Irgendwann werde ich sie dir zeigen. Er war nicht sehr groß, aber ein recht gut aussehender Mann.“
    „War?“
    „Einige Monate nach der Scheidung ist er gestorben. Er hatte ein schwaches Herz. Niemand hat das gewusst, auch er selber nicht.“
    „Deine Mutter … was ist sie für eine Frau?“
    „Vor allem eine sehr anstrengende.“ Sophie lachte. „Ich frage mich immer, wie Hannes es mit ihr aushält. Nein, im Ernst, sie ist äußerst temperamentvoll und immer für eine Überraschung gut. Ich könnte wohl heute nicht mehr einen einzigen Tag mit ihr in einem Haus leben, aber ich liebe sie sehr.“
    „Warum haben sich deine Eltern getrennt, Sophie?“
    Sie richtete sich auf und sah ihn an. Ihr Blick drückte plötzlich eine tiefe Erschütterung aus. „Diese Frage kann ich dir nicht beantworten. Ich weiß es einfach nicht. Verdammt, ich habe meine Mutter tatsächlich niemals danach gefragt.“
    Sein Streicheln wurde noch eine Spur intensiver. „Hm,glaubst du, die Trennung deiner Eltern hat irgendeine Wirkung auf deine eigene Beziehungsfähigkeit, Wuschelkopf?“
    Tatsächlich huschte jetzt ein Lächeln über ihr Gesicht. „Nein, sicherlich nicht.“
    „Gab es schon feste Bindungen in deinem Leben?“
    „Ich habe bisher immer allein gelebt, aber ich war natürlich schon ein paarmal verliebt. Willst du Details, Conny?“
    „Bitte nicht. Es liegt mir fern, dich zu Vergleichen zu animieren, die mir dann vielleicht nicht gut bekommen würden.“
    „Na gut, dann konzentriere dich doch jetzt bitte ein bisschen mehr auf das, was du da gerade mit meinem Bauchnabel anstellst, ja?“
    Den Nachmittag des dritten Tages ihres ungestörten Zusammenseins verbrachten sie zusammen am Pool. Sophie war fasziniert von dem herrlich gestalteten Glasanbau, der direkt an den Wohnbereich von Kellan Manor grenzte. Constantin erklärte ihr, dass die Scheiben aus einem Spezialglas gefertigt waren, das von außen keinen Einblick gewährte. Von innen jedoch konnte man ungehindert den Blick in den Garten und die umliegende Landschaft genießen.
    Wohlig ausgestreckt lag sie auf dem weichen schneeweißen Polster einer Teakholzliege und beobachtete unter halb gesenkten Lidern, wie Constantin splitternackt aus dem Wasser stieg. Auch sie war unter dem breiten Badetuch, das sie sich zuvor um ihren Körper gewickelt hatte, nackt. Er lächelte ihr liebevoll zu und griff nach seinem Handtuch, um sich trocken zu reiben, dann beugte er sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Sie prustete, als sich aus seinem Haar ein paar Tropfen lösten und ihr über das Gesicht liefen.
    „Hast du vielleicht Lust, mein Studio zu sehen?“, fragte er unvermittelt.
    „Oh ja, sehr gerne!“ Sofort sprang sie hoch, und er lachte über ihre Begeisterung. Constantin hatte ihr bisher nur sehr wenig vom Rest dieses riesigen Anwesens gezeigt. Erst jetztging ihr auf, dass sie noch nicht einmal in seinem persönlichen Schlafzimmer gewesen war, denn er verbrachte jede Nacht in ihrem Zimmer.
    „Na dann zieh dir mal was über.“ Hinter ihrer Liege hing ein himmelblauer Bademantel, und den reichte er ihr. Er selbst schlüpfte in Shorts und zog sich ein schwarzes T-Shirt über. Der Bademantel gehörte offenbar Constantin, denn sie versank fast darin. Mithilfe des Bindegürtels raffte sie den überlangen

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