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Sophies Melodie (German Edition)

Sophies Melodie (German Edition)

Titel: Sophies Melodie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Schomann
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nächsten Sonntag zurück. Sie brauchte mal wieder einen kleinen Tapetenwechsel. Du kennst sie ja. Immer fröhlich, immer temperamentvoll und immer ein bisschen zu nervig“, antwortete Johannes Kramer lachend. „Das hitzige Naturell deiner Mutter kostet mich Jahre meines Lebens.“
    „Ach Hannes, du genießt es doch.“
    „Na, darauf kannst du wetten.“
    Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile. Interessiert und geduldig folgte Constantin den Fachgesprächen, die Sophie und Johannes miteinander führten. Nach einer guten Stunde erhob sich der Chefredakteur schließlich, und sie folgten seinem Beispiel.
    „Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt zusammen eine Kleinigkeit essen gehen?“, schlug Johannes vor. „Mir knurrt der Magen.“
    Constantins Miene verfinsterte sich augenblicklich. „Tut mir leid, Herr Kramer, aber ich gehe grundsätzlich nicht in Restaurants.“
    „So … hmm.“
    Sophie strich Constantin sanft über den Arm. „Hier unten, gleich an der nächsten Ecke, gibt es ein kleines, sehr gemütliches italienisches Restaurant. Kein Mensch wird dich dort vermuten, Conny. Meinetwegen kannst du auch wieder die Brille und die alberne Kappe aufsetzen, wenn du dich dann besser fühlst.“
    „Sophie, ich habe noch nicht einmal Sicherheitsleute dabei. Es geht einfach nicht.“
    „Es ist gerade erst ein paar Tage her, da haben wir doch genau über dieses Thema gesprochen.“
    „Glaub mir, Liebes, ich würde nur zu gern mit dir in ein Restaurant gehen. Verdammt! Herr Kramer, sagen Sie ihr, welche Folgen das haben könnte, bitte!“
    Johannes richtete sich zu seiner vollen Größe auf, um wenigstens annähernd mit Constantin Afra auf Augenhöhe zu sein. „Ich glaube auch, dass es auf einen Versuch ankäme, Herr Afra, trotzdem verstehe ich natürlich Ihre nicht ganz unbegründeten Bedenken.“
    Er lächelte. „In dem Restaurant gibt es einen Hinterausgang. Der Wirt, Giovanni, ist ein guter Freund der Familie und außerordentlich diskret. Aber wie gesagt verstehe ich Ihre Einwände und halte es auch für angebracht, ein wenig Vorsorge zu treffen. Wie lange würde es denn dauern, bis Sie ein oder zwei Sicherheitsleute hier hätten? Wäre das sehr aufwendig?“
    „Äh … nein, das wäre es natürlich nicht. Ein Anruf und eventuell noch eine halbe Stunde Geduld, schätze ich.“ Constantin schloss kurz die Augen, und Sophie wusste in diesem Moment, dass sie mit Johannes’ Hilfe eine weitere Schlacht gewonnen hatte.
    Als Constantin die Augen wieder aufschlug, konnte er ihr den Triumph direkt vom Gesicht ablesen. Er wusste, wie wichtig ihr das alles war. Erst in der vergangenen Nacht hatte sie ihm noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass sie den goldenen Käfig hasste, den er selbst um sich herum errichtet hatte. Wenn er sie nicht verlieren wollte, musste er Kompromisse machen.
    „Mein Telefon steht Ihnen zur Verfügung, Herr Afra“, sagte Johannes Kramer und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    Es funktionierte tatsächlich. Schon kurze Zeit später saßen sie zusammen in einer kleinen Nische des italienischen Restaurants und ließen sich das fabelhafte Essen schmecken, das Giovanni ihnen höchstpersönlich und mit stolzgeschwellter Brust servierte. Zwei Bodyguards hatten es sich an einem der Nebentische bequem gemacht und vertilgten riesige Berge Pasta. Ansonsten war das kleine Lokal fast leer. Die übliche Mittagszeit in den umliegenden Bürogebäuden war bereits seit zweiStunden vorbei, und nur noch ein junges Paar, das sie offenbar nicht weiter beachtete, saß an einem kleinen Tischchen direkt neben der Eingangstür.
    Während sie aßen, bemühte sich Constantin sehr, einen ruhigen und ausgeglichenen Eindruck zu machen. Innerlich blieb er jedoch wachsam. Erst als die Teller abgeräumt waren und sie gesättigt vor ihrem Espresso saßen, löste sich seine innere Anspannung weitgehend auf. Ein warmer Schauer durchfuhr ihn, als er einen der leuchtenden Blicke von Sophie auffing. Sie war glücklich – richtig glücklich, und er schwelgte minutenlang in dem Gefühl, das diese Erkenntnis in ihm auslöste.
    Nachdem Johannes Kramer die Rechnung beglichen hatte, gab Constantin den beiden Männern am Nebentisch ein unauffälliges Zeichen. Auch sie zahlten und verließen eine kleine Weile später das Restaurant. Die Bodyguards würden sich natürlich weiterhin diskret in der Nähe aufhalten, damit sie ihn und Sophie im Auge behalten konnten.
    Giovanni, der Wirt, war tatsächlich sehr taktvoll, so wie

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