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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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der Dom dämpfen konnte.
    Er klang vom Himmel herab, wurde lauter und lauter und hörte dann plötzlich auf. Die Leute liefen nun zum Portal, und die Worte, die sie schrien, klangen undeutlich zu ihnen.
    »Noch ein Sternenschiff«, sagte Kenniston. »Ein zweites Raumschiff ist angekommen.«
    Hubbles Gesicht war grau und verstört. »Der Umsiedlungsstab! Varn Allan sagte ja, er werde bald eintreffen. Und die ganze Stadt ist nahe daran loszugehen – Ken, das gibt etwas!«

 
13.
     
    Kenniston war verzweifelt; er starrte Hubble an und lauschte der Stimme der Stadt, die lauter und schärfer wurde. Carol sprach, und die Worte drangen wie aus weiter Ferne zu ihm: »Kümmere dich nicht um mich, Ken. Ich werde schon gut heimkommen.«
    »Ja«, erwiderte er. »Ich fürchte, wir müssen den Bürgermeister sofort aufsuchen … Bleib von der Straße, Carol.«
    Er küßte sie flüchtig auf die Wange, und sie wandte sich mit schnellen Schritten ab. Kenniston zögerte, weil er das Gefühl hatte, er müsse mit ihr gehen, aber Hubble hatte sich bereits wieder in Bewegung gesetzt, und es war keine Zeit für Förmlichkeiten. Schließlich bestand keine Gefahr – noch nicht. Er holte Hubble ein. Menschen strömten an ihnen vorbei, sie gingen in der anderen Richtung, auf das Portal zu. Verängstigte, kampfbereite Menschen, ihre Augen ein wenig zu glänzend, ihre Stimmen zu laut. Kenniston und Hubble liefen beinahe, aber trotzdem brauchten sie einige Minuten, bis sie den Platz vor dem Rathaus erreichten. Als sie ihn überquerten, fuhren Jeeps, beladen mit Soldaten der Nationalgarde, vom Regierungsgebäude ab und rasten den Boulevard hinunter. Die Männer waren bis zu den Augen in dicke Mäntel eingehüllt. Hubble stöhnte. »Sie fahren hinaus. Was zum Teufel hat dieser Idiot nur angestellt?« Sie rasten die Treppe hinauf und eilten in das Gebäude. Im Ratszimmer fanden sie den Bürgermeister mit Borchard und Moretti und den größten Teil der Ratsherrn. Garris ging mit großen Schritten auf und ab, sein Gesicht war fleckig, die Augen funkelten, ein Mut, der aus Furcht geboren war, nahm von ihm Besitz. Er wandte sich Kenniston und Hubble zu, als sie eintraten. In seinem Blick lag eine seltsame Leere, ein völliges Fehlen von Vernunft, und das ließ Kenniston das letzte Fünkchen Hoffnung, das er noch hatte, verlieren.
    »Sie werden also versuchen, uns gewaltsam von der Erde zu vertreiben«, sagte Garris. »Nun, wir werden ja sehen! Es wird sich zeigen, wieweit sie mit diesem Versuch kommen!« Seine Stimme bebte, er hatte die dicken Hände geballt. »Ich habe alle Verbände der Nationalgarde aufgerufen. Habt ihr die Jeeps gesehen? Sie sind auf dem Wege nach Alt-Middletown, um die Feldgeschütze vom Arsenal heranzuschaffen. Geschütze, Hubble, Geschütze! Das ist die einzige Möglichkeit, ihnen zu zeigen, daß sie uns nicht herumkommandieren können!«
    »Sie Narr!« erwiderte Hubble. »Oh, Sie Narr.«
    Der Tag war schon zu weit vorgeschritten, um den Bürgermeister einen Narren zu nennen, und Hubble bekam das zu spüren. Borchard schnauzte ihn an: »Er handelt mit unserer völligen Zustimmung. Hören Sie, Herr Hubble, bleiben Sie bei Ihrer Wissenschaft, die Regierung werden wir besorgen!«
    »Da hat er recht«, stimmte Moretti bei.
    Hubble blickte sie an. »Hört auf mich«, mahnte er. »Ihr seid alle so blind vor Angst, daß ihr nicht seht, was vor euch liegt. Geschütze!
    Alle Geschütze, die wir besitzen, werden nicht einmal die Wirkung einer Spielzeugpistole gegenüber dem haben, was unsere Gegner einsetzen können, wenn sie wollen. Diese Menschen haben die Sterne erobert, könnt ihr das nicht begreifen? Allein mit dem Strahl, den sie in ihrem Schiff haben, können sie uns besiegen, und Gewalttätigkeit wird sie nur so in Wut bringen, daß sie ihn tatsächlich anwenden!« Garris ging auf Hubble los, bis er ganz dicht an seinem Gesicht war: »Ihr habt Angst vor ihnen«, sagte er. »Nun gut, wir aber nicht. Wir werden kämpfen!« Der Rat jubelte ihm zu.
    »Ganz recht«, knurrte Hubble. »Nur zu! Es hat keinen Zweck, mit Idioten zu streiten. Die einzige Möglichkeit, die wir besitzen, gegen diese Umsiedlung anzukämpfen, besteht darin, daß wir uns wie zivilisierte Menschen verhalten. Vielleicht hätten sie dann auf uns gehört und unsere Gefühle geachtet. Aber so …« Er machte eine wegwerfende Geste, und der Bürgermeister schnaubte: »Geschwätz! Eine Menge Gutes hat Ihr Geschwätz schon zuwege gebracht. Nein, Herr! Diese

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