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SOS - die Erde erkaltet

SOS - die Erde erkaltet

Titel: SOS - die Erde erkaltet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Angelegenheit werden wir auf unsere Weise erledigen, und ihr könnt dankbar sein, daß euer Bürgermeister und euer Stadtrat nicht vergessen haben, wie man die Rechte des Volkes verteidigt!« Er erhob die Stimme, bis er beinahe brüllte, damit Hubble die letzten Worte ja hörte; denn der war, von Kenniston gefolgt, aus dem Saal gegangen. Draußen auf dem Platz sagte Kenniston unvermittelt: »Es gibt nur einen Ausweg: Wir müssen mit Varn Allan reden. Wenn sie zustimmt, ihre Meute eine Weile zurückzurufen, könnte sich die Aufregung legen.« Er schüttelte den Kopf und schnitt ein Gesicht. »Ich hasse den Gedanken, dieser blonden Bürokratin einzugestehen, daß wir von einer Schar unvernünftiger Kinder regiert werden, aber …«
    »Du kannst sie nicht ernstlich tadeln«, sagte Hubble. »Wir sind eben wie Kinder, die sich dem Unbekannten gegenübersehen, und da wir nicht davonlaufen und uns verstecken können, müssen wir kämpfen, nur schlagen Garris und seine Leute dabei den falschen Weg ein.« Er seufzte. »Du gehst jetzt zum Schiff, Ken. Tu, was du kannst. Ich kehre zurück, um mich mit dem Bürgermeister herumzuraufen. Das heißt, wenn ich genug Geduld dazu aufbringe. Na schön, viel Glück.«
    Er ging ins Stadtinnere zurück, und Kenniston wandte sich mit müdem Schritt wieder dem Portal zu. Die Menschenmenge hatte sich, seit er sie zuletzt gesehen, verdoppelt. Sie drängte und wogte um das Portal und verteilte sich dann zu beiden Seiten der Domwand entlang. Die Leute beobachteten, wie draußen auf der Ebene jetzt die Lichter zweier Schiffe aufglühten; dabei ging ein leises Murmeln, wie das erste Säuseln des Windes vor einem Sturm, durch die Menge. Eine Kompanie Gardesoldaten in voller Ausrüstung hatte im Portal Aufstellung genommen, sie bildeten einen olivgrauen Wall, der mit mattglänzenden Gewehrläufen geschmückt war. Kenniston trat auf sie zu. Er nickte einigen der Männer, die er kannte, zu und sagte: »Ich gehe zu den Schiffen hinauf – eine wichtige Besprechung …«, damit wollte er durch die Reihen gehen. Doch man hielt ihn auf. »Befehl des Bürgermeisters«, erklärte der Leutnant. »Niemand verläßt die Stadt. Ja, ich weiß, wer Sie sind, Herr Kenniston! Aber ich habe meine Befehle. Niemand geht aus dem Dom hinaus.«
    »Hören Sie«, beschwor ihn Kenniston verzweifelt und legte sich eine Lüge zurecht. »Der Bürgermeister schickt mich, ich gehe in seinem Auftrag.«
    »Bringen Sie mir einen schriftlichen Befehl«, sagte der Leutnant, »dann werden wir weiter darüber reden.«
    Die Reihe der blindlings gehorchenden Soldaten verharrte unbeweglich. Kenniston überlegte, ob er versuchen sollte, sie zu durchbrechen, er gab den Gedanken aber sofort wieder auf. Der Leutnant beobachtete ihn so mißtrauisch, daß Kenniston ein unbehaglicher Gedanke kam. Er hatte eng mit dem Sternenvolk zusammengearbeitet, er redete ihre Sprache, und die guten Middletowner könnten vielleicht auf den Gedanken kommen, ihn für einen Verräter oder Spion zu halten …
    »Wenn der Bürgermeister Sie gesandt hat«, meinte der Leutnant, »wird er Ihnen einen Befehl geben.«
    Kenniston eilte fort, zum Rathaus zurück. Er verbrachte den Rest der Nacht, indem er mit Hubble vergeblich wartend vor der Türe stand, hinter der die oberen Offiziere, der Bürgermeister und der Rat einen Schlachtplan entwarfen. Kurz nach Tagesanbruch kam eilig eine Ordonnanz und wurde in den bewachten Raum hineingelassen. Unmittelbar darauf traten der Bürgermeister, der Rat und die Offiziere heraus. Garris, verstört, mit müden Augen, aber siegesgewiß, erblickte Kenniston und sagte: »Kommen Sie mit. Wir werden Sie als Dolmetscher brauchen.« Kenniston erhob sich und schloß sich dem kleinen Zug an. Hubble ging neben ihm her, neigte sich herüber und murmelte: »Sprich gewandt, Ken. Deine Kenntnis der Sprache ist unser einziger und letzter Trumpf im Spiel.«
    Sie erreichten das Portal fast zur gleichen Zeit wie die Gruppe von den Sternenschiffen. Varn Allan und Lund waren die einzigen, die Kenniston wiedererkannte. Unter den anderen befand sich eine Frau in reifen Jahren, und der Rest waren Männer in verschiedenem Alter. Sie starrten mehr mit Verwunderung als Furcht auf die Front von Soldaten. Varn Allan runzelte die Stirn. Der Bürgermeister ging auf sie zu, während die Reihen sich neu formierten, um ihn und seine Begleiter durchzulassen. Er blickte den Fremden von den Sternen ins Gesicht, ein schmuddeliger, verstörter kleiner Mann, fest

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