Spanien: Jakobsweg Camino Francés
aber um einen Kostenbeitrag von ca. € 5. Insbesondere in Galicien gibt es eine Vielzahl an öffentlichen Herbergen (sp: albergue Xunta de Galicia) die auf Seite 205 bis 206 noch näher beschrieben werden. Viele öffentliche Herbergen sind dem Preis entsprechend relativ einfach gestaltet, was aber keinesfalls bedeuten soll, dass diese einem bescheidenen Pilger kein gutes Obdach bieten können.
Kirchliche Herbergen und andere kirchliche Einrichtungen
Die kirchlichen Herbergen (sp: albergue parroquial) folgen im Allgemeinen dem oben beschriebenen Konzept einer öffentlichen Herberge, finanzieren sich aber üblicherweise durch Spenden der Pilger, welche dem Wert der Leistung entsprechen sollten. Einige fordern aber auch einen festen Betrag für die Übernachtung. Viele kirchliche Herbergen verwirklichen in glaubhafter Weise den Anspruch gelebter Nächstenliebe und stellen m.E. so ein unverzichtbares Herzstück des Weges dar, dessen urchristliches Anliegen zu fördern und auch wachsam zu schützen ist ( > S. 110 ). Dies gilt besonders auch hinsichtlich meiner Besorgnis, dass auf dem Jakobsweg im zunehmenden Maße zu beobachten ist, dass kirchliche Einrichtungen verschiedenster Art auch dazu genutzt werden, unter einem frommen Deckmäntelchen geschickt vorwiegend finanzielle Interessen und Machtstreben zu verwirklichen. Einige kirchliche Herbergen stehen unter der Führung von Hospitaleros, welche dem umstrittenen und in Spanien weitverbreiteten Opus Dei nahestehen.
Private Herbergen
Herbergen dieser Art (sp: albergue privado) liegt erklärtermaßen (auch) ein kommerzielles Konzept zugrunde. Von einigen schwarzen Schafen abgesehen sind diese Herbergen in der Regel relativ gut ausgestattet und bieten dabei nicht selten durchaus auch eine authentische Pilgeratmosphäre. Sie sind in der Regel etwas teurer. In vielen privaten Pilgerherbergen ist eine Reservierung möglich. Auch bieten immer mehr private Pilgerherbergen zusätzlich zu der Übernachtung in Schlafsälen Fremdenzimmer zu recht guten Preisen an. (ab € 13 pro Person). Der Preis für eine einfache Übernachtung im Gruppenraum liegt hier in der Regel zwischen € 5 und 10. In sehr wenigen Fällen und hier besonders am Anfang und am Ende des Weges kann die Übernachtung auch mehr kosten. e Oft wird in den privaten Herbergen auch ein einfaches Frühstück und/oder ein abendliches Menü ab € 8 angeboten. Wenngleich hier keineswegs ein Pauschalurteil abgegeben werden kann, ist doch zu bemerken, dass die Auswahl an Speisen und Qualität des Essens oft nicht mit dem von Restaurants konkurrieren kann.
Immer mehr private Herbergen verfolgen ganz im Sinne der spirituellen und lebenspraktischen Offenheit und Horizonterweiterung des Pilgerns innovative spirituelle und/oder ökologische Konzepte und orientieren sich dabei unter anderem auch an östlichen Religionen und Philosophien.
Im Allgemeinen schließen die Herbergen abends zwischen 22:00 und 23:00, um eine erholsame Nachtruhe zu gewährleisten. Morgens müssen die Pilger die Herberge in der Regel zwischen 7:30 und 9:00 verlassen haben. In den Herbergsbeschreibungen ist dies gelegentlich angegeben. Die saisonalen Öffnungszeiten sind sehr unterschiedlich. Manche Herbergen sind das ganze Jahr über in Betrieb, andere nur von Ostern bis Ende Oktober oder nur in den Sommermonaten. Sollten Sie im Winter reisen, vergewissern Sie sich anhand der Angaben in diesem Buch und durch Fragen in den jeweils vorher besuchten Herbergen, welche Herbergen auf dem weiteren Weg geöffnet sind.
Viele Herbergen werden von Freiwilligen geführt, den sogenannten
hospitaleros voluntarios
, die selbst Jakobsweg-Erfahrung haben und in der Betreuung der Pilger ausgebildet sind. Oft können Sie ausgesprochen interessante Persönlichkeiten unter ihnen kennen lernen.
Warme Duschen sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit; sollten sie einmal fehlen, wird extra darauf hingewiesen.
In vielen Pilgerherbergen gibt es Küchen , in denen Essen zubereitet werden kann und wo es oft Geschirr und einfache Hilfsmittel wie Salz, Gewürze usw. gibt. Leider gibt es in den galicischen Küchen selten Geschirr. Oft besteht in Herbergen auch die Möglichkeit, gemeinsam zu essen. In privaten Pilgerherbergen wird nicht selten ein Pilgermenü angeboten. In öffentlichen und vor allem kirchlichen Herbergen wird oft unter Anleitung des Hospitaleros gemeinsam gekocht, gebetet und gegessen. Die Vergütung geschieht nicht selten auf Spendenbasis.
In vielen
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