Spanier zum Frühstück-Hauptsaison (German Edition)
ja auch erst nach Peters
Verschwinden die veralteten Schlösser ausgetauscht. Jemand hatte also
tatsächlich nach Peter gesucht oder zumindest nach etwas, das sich in seinem
Besitzt befunden hatte!
>>Und was hast du den beiden
zwielichtigen Typen daraufhin geantwortet?<<, wollte ich von Salva wissen.
>>Na, dass hier kein Deutscher
wohnt, der einen grünen BMW fährt!<<, antwortete er.
>>Ja hast du ihnen denn nicht
gesagt, dass aber der Wagen des Mannes sehr wohl hier steht?<<
Salva runzelte die Stirn.
>>Nein<<, sagte er dann.
>>Ich mochte die beiden nicht!<<
>>Und sie hatten auch keine
Ahnung davon, dass der Wagen hier steht?<<
Salva schüttelte den Kopf.
>>Nein. Obwohl sie auch ein
paar der Autoschlüssel hatten!<<
>>Und seitdem ist niemand mehr
hier gewesen und hat nach dem Besitzer des BMWs gefragt?<<
Salva schüttelte erneut den Kopf.
>>Nein. Weißt du, der Mann war
nett und er hat mir 15.000 Peseten Trinkgeld gegeben, nur weil er so froh war,
hier einen Stellplatz zu bekommen! Aber ich glaube der Mann ist tot, irgendwie
ahne ich das.<<
Tja, was das anging, so hatte Salva
durchaus Recht! Aber das konnte ich ihm natürlich schlecht sagen.
>>Was wird denn aus dem Wagen,
wenn das Jahr um ist und der Besitzer wirklich nicht wieder auftaucht?<<,
fragte ich.
>>Dann informiere ich die
Hausverwaltung und die wird den Wagen dann abholen lassen oder die Municipal
verständigen.<<
Ich nickte und ging zurück zu dem
Stellplatz, den Salva für mein Auto vorgeschlagen hatte. Was machte es jetzt
noch aus, dass Peters Wagen hier stand, dachte ich bei mir. Das alles
war ebenfalls Schnee von gestern und niemand würde noch eine Verbindung
zwischen mir und Peter herstellen können!
>>Zum Glück habe ich auch einen
Schlüssel von dem BMW<<, sagte Salva gerade. >>Dann braucht die
Municipal ihn hier jedenfalls nicht mit ihrem scheußlich großen Abschleppwagen
rauszuholen!<<
Ich war stehengeblieben und hatte
mich zu Salva umgedreht.
>>Du hast einen Schlüssel von
dem BMW?<<, fragte ich erstaunt.
>>Ja klar! Hab‘ ich dir das
noch nicht gesagt? Es ist Vorschrift, dass alle Leute, die hier einen Stellplatz
mieten, mir auch einen Schlüssel von ihrem Fahrzeug dalassen. Für Notfälle.<<
Ich wusste zwar nicht, was das für
Notfälle sein sollten, zumal Salva noch nicht einmal einen Führerschein hatte,
aber mir sollte es Recht sein.
Später erzählte ich Corinna davon und
sie überlegte sogleich, ob wir Salva nicht mal dazu überreden sollten, den BMW
aufzuschließen.
>>Stell dir doch bloß mal vor,
der ganze Kofferraum liegt immer noch voll mit all dem Hasch, das Peter und
Ernie damals aus Marokko mitgebracht haben<<, flüsterte Corinna und
kicherte bei der Vorstellung. Daran wollte ich gar nicht erst denken und ich
riet Corinna, die Idee auch ganz schnell wieder zu vergessen! Doch was den
Inhalt des Kofferraumes anging, so sollte sie durchaus Recht behalten. Als
nämlich im Januar des darauffolgenden Jahres der Besitzer des BMWs sich, wie
hätte es auch anders sein sollen, nicht mehr meldete, verständigte die Hausverwaltung
tatsächlich die Municipal, die mit Salvas Schlüssel den Wagen öffnete. Laut
Salva war der Kofferraum bis oben hin randvoll mit Hasch gewesen — alles jedoch
schön in Plastik verpackt, wodurch auch niemand etwas gerochen hatte!
Mir wurde dadurch aber noch einmal
bewusst, wie furchtbar nah ich vor einem Jahr dran gewesen war, in dieses
Drogengeschäft mit hineingezogen zu werden! Was das anging, so hatte ich großes
Glück gehabt. Aber es zeigte auch, wie leichtsinnig Ernie und sogar Peter
gewesen waren. Ich hatte Ernie auch nie auf seine Briefe aus dem Knast in Den
Haag geantwortet. Erstens wollte ich gar nicht, dass mich dort jemand mit ihm
in Verbindung brachte, also hätte ich ihm auch sowieso niemals meine neue
Adresse mitgeteilt, und zweitens, im Nachhinein war ich auch ein wenig sauer
auf Ernie. Er musste gewusst haben, wie gefährlich dieser Drogendeal nach
seiner Festnahme geworden war und dass Peter alleine damit überfordert wäre — und
auch, dass ich unwissentlich da hätte hineingeraten können!
Als ich dann meine ehemaligen
Vermieter besuchte, erzählte ich ihnen deshalb nur, dass es Ernie den Umständen
entsprechend gut ginge, er nun aber in Holland Verpflichtungen hätte, die es ihm zumindest in den nächsten Jahren noch unmöglich machen
würden, wieder nach Spanien zu kommen. Wie immer, wenn ich fand, dass die
Wahrheit nicht angebracht erschien, hatte
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