Spanking im Cottage
beachtlich. Hätte ihr jemand im Vorfeld davon erzählt, dann hätte sie demjenigen keinen Glauben geschenkt. Sie hatte fälschlicherweise angenommen, dass Spanking immer etwas mit Gewalt, unbedingtem Gehorsam und Unterdrückung zu tun hatte. Die Variante, die sie kennen gelernt hatte, basierte auf Vertrauen, Fürsorge und Verständnis. Sicherlich hatte er sie dermaßen konsequent versohlt, dass sie die Folgen der Erziehungsmaßnahmen immer noch fühlte. Dennoch wäre es eine Lüge, fand sie, dass sie während der Bestrafung Qualen erlitt oder nun, einen Tag danach, vor Schmerzen nicht sitzen konnte. Alles war im Rahmen geblieben und hatte sie weder traumatisiert noch erschreckt. Das Gegenteil war der Fall, sie war jederzeit bereit, sich erneut seiner strengen Führung anzuvertrauen. Sie wusste, dass sie damit keinen Fehler beging.
Doch genau hier lag ihr Dilemma.
Gestern hatte sie mit Rolf telefoniert und sich mit ihm ausgesprochen. Beide hatten über ihre Gefühle gesprochen. Bestätigten sich gegenseitig ihre Liebe füreinander. Sie versprach ihm, eine bessere Frau und Partnerin zu sein. Dieses Versprechen zu halten, bedingte, dass sie Chris zurückwies. Sich seiner Annäherungsversuche erwehrte und standhaft blieb. Affären hatten beide während ihrer Ehe gehabt, das war nicht der entscheidende Punkt. Bisher waren es nur Strohfeuer oder waren aus purer Lust eingegangen worden. Mit Chris war es etwas anderes. Sie entwickelte Gefühle für ihn. Genau definieren ließen sie sich nicht. Valerie war nicht so weit, es als Liebe zu bezeichnen. Doch hatte dieser Engländer das gewisse Etwas; das ihr in dieser Form noch nicht begegnet war. Konnte sie es wirklich riskieren, einen Neuanfang mit Rolf zu sabotieren, indem sie ihrer Schwäche für Chris‘ dominante Art nachgab?
Valerie steckte in einem Gefühlschaos. Doch erfüllte sie gerade das mit einer neuen Lebendigkeit. Möglicherweise überreagierte sie und musste die Dinge einfach auf sich zukommen lassen. Schließlich waren beide erwachsene Menschen. Valerie vertraute darauf, dass Chris auch in dieser Beziehung sein Versprechen erfüllte. Sie sollte eine Nacht erleben, die sie nicht vergaß. Welche Frau konnte ein derart verführerisches Angebot ausschlagen?
Aufgeregt fieberte sie den Abendstunden entgegen.
11.
Es erstaunte Chris, wie leicht sie sich um den Finger wickeln ließ. Die Bereitwilligkeit verwies darauf, dass sie ausgehungert nach ehrlich empfundener Zuneigung war. Er vertraute darauf, dass sie vor Beendigung ihres Aufenthaltes erkannte, wo das eigentliche Problem in ihrem Leben lag. Dass sie andere nur herumschubste und herumkommandierte, um ihre Verletzlichkeit zu vertuschen. Es bedurfte keines Psychologen oder Hellsehers, um das unausweichliche Ergebnis dieses Verhaltens vorauszusehen. Noch hatte sie die Chance zur Wandlung, wollte sie nicht zu einer verbitterten und unangenehmen Frau werden, deren Gegenwart man mied. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, sie vor sich selbst zu retten und ihr zu beweisen, dass in ihr ein guter Kern steckte, der einfach nur freigelegt werden musste. Sie brauchte Ermutigung, sich zu öffnen und wieder verletzlich zu sein. Das setzte eine zeitraubende Zusammenarbeit voraus. Doch diesen Luxus hatte Chris nicht. Er war zu einem riskanten Manöver gezwungen worden. Alles war auf ein präzises Timing angewiesen. Lief alles nach Chris‘ Plan, dann stand ihr die Liebesnacht ihres Lebens bevor.
Damit alles wie geschmiert lief, waren wichtige Vorbereitungen zu treffen, von denen sie nichts ahnen durfte. Ein Blick auf die Armbanduhr verriet, dass er sich auf den Weg machen musste, wollte er seine Verabredung nicht versetzen.
Chris war gespannt darauf, wie sich letztendlich alles zusammenfügen würde und wie sie darauf reagierte. Er glaubte nicht daran, dass es einen Fehler war. Sie war reif dafür, und die empfundene Dankbarkeit musste ein Leben lang halten. Mit dieser Nacht verschaffte er sich definitiv einen besonderen und wichtigen Platz in ihrem Herzen. Das gab ihm ein gutes Gefühl. Etwas Derartiges hatte er noch nicht gemacht.
Mit Valeries Erziehung beschritt er einen neuen Weg. Seine bisherigen Damen waren bei Weitem nicht so kompliziert und verdreht. Ihnen war er ein Erzieher, Lehrer oder Vater, je nachdem, in welchem Szenario sie sich am wohlsten fühlten. Ihre Erziehung beinhaltete festgelegte Rollenspiele. Diese waren einfacher zu leiten, doch stellte sich rasch eine Routine ein. Als strenger Lehrer war es
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