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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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Eneas löschte die vorher geschriebene Ze ile und ersetzte sich durch: Das Thema. Ja klar, ich weiß, was du meinst. Nein. Das Ding ist nur, dass ich mir darüber manchmal zu viele Gedanken mache. Nimm es nicht zu ernst. Wie gesagt, ich bin dezent gestört und deswegen darf ich darüber nachdenken!

    „Dann denk bitte darüber nach, ohne mich damit hinein zu ziehen. Ich bin ja ein sehr toleranter Mensch, wenn es um mich selbst geht und mein Umfeld. Aber zu … schwul musst du nicht werden, ja? Ich habe immerhin schon mit dir in einem Bett geschlafen.“

    Ich weiß. Und du warst wunderbar warm.

    „Eneas! Hör auf, mich so anzusehen!“
    Bei dem Blick, den Eneas ihm schenkte, musste er einfach lachen. Es sah so komisch aus! Das eine Auge halb verdeckt, die eine Augenbraue nach oben gezogen und dann dieses halbe Lächeln. Das war einfach nicht Eneas.
    „Bist du immer so, wenn du Menschen näher kennst?“

    Kann sein .

    „Soll mich das ‚Kann sein’ beruhigen oder eher nicht?“, fragte er dann nach. Seinem Geschmack nach, war Eneas zu zutraulich, was ihn betraf. Das passte doch mit den ganzen Schilderungen nicht überein, die man ihm gemacht hatte.

    Kapitel 6

    Willst du denn, dass es dich beruhigt?

    „Ja, also es wäre mir schon sehr lieb, wenn es mich beruhigen dürfte. Ich bin nicht gern verwirrt und du bist ohnehin jemand, den ich nicht wirklich verstehe“, meinte Cassiel zurück und zuckte die Schultern.

    Damit muss ich klar kommen, schrieb Eneas mit einem Lächeln auf den Lippen und schüttelte für sich den Kopf. Aber vielleicht hast du ja irgendwann mal Lust, mich zu verstehen?

    Der Blick, der zur Seite folgte, war von einem merkwürdigen Strahlen erfüllt. Es war nicht dieses Glänzen, dieses Glitzern, das er sich in die Augen Eneas’ gewünscht hatte. Nein. Hinter diesem Glänzen steckte wesentlich mehr, als einfaches Glück oder einfache Freunde. Es lag da so viel mehr hinter.

    „Natürlich will ich dich verstehen. Das geht immerhin eins und eins mit dem Fakt, dass ich dich gern näher kennen lernen würde. Ich würde gern mehr von dir wissen und erfahren und einfach … weißt du, das was man halt von Kumpels so weiß, will ich halt auch von dir wissen. Aber in den wenigen Tagen und dann auch noch auf die Entfernung – ich stelle mir das ein wenig schwierig vor. Vor allem, wenn ich Raven ein Dorn im Auge bin.“

    Du bist ihm kein Dorn im Auge. Wenn er eingesehen hat, dass du mir nicht schadest, wird er es verstehen… Ich weiß nicht genau, aber vielleicht ist es wirklich Angst. Er hat seine Tochter und seine Frau verloren, davor hat er unsere Mutter verloren und … ich glaube, er hat einfach Angst, auch mich zu verlieren, wenn ich … nun ja, dir vertraue und du mehr bist, als eine Person, die mein Leben gestreift hat.

    Cassiel verstand die Worte sehr wohl die Eneas nieder schrieb und er konnte es irgendwie auch ein wenig verstehen, dass Raven Angst um Eneas hatte, jedoch war es bei dem Älteren der beiden Brüder wirklich so eine Art von Verlustangst? Natürlich war es irgendwo logisch und auch ein wenig nachvollziehbar, jedoch war es nicht auch normal, dass man irgendwann das Nest verließ?
    Im Falle Eneas war das Alleinleben natürli ch eine Herausforderung, nur wer sagte, dass Eneas allein leben wollte? Er wollte doch einfach nur eine andere Person, außer Raven, an seiner Seite, richtig?
    Jemanden, von dem er wusste, dass dieser ihn nicht verarschte. Und war Raven nicht vorher auch ganz anders mit ihm umgegangen, als den Sonntag?

    Ach, er wurde da nicht schlau draus. Es würde mit Sicherheit mehrere Wochen in Anspruch nehmen, damit sich alles klärte. Raven würde die Gewissheit bekommen, dass Cassiel nicht der Typ dafür war, der mit anderen einfach nur spielte und einen netten Zeitvertrieb in Leuten wie Eneas sah. Und Cassiel würde mehr über Eneas erfahren und eventuell Dinge herausfinden können, die ihm die Antworten darauf gaben, warum Eneas so handelte, wie er nun einmal handelte.

    „Hat Raven dir meine E-Mailadresse geben?“

    Nein. Hast du sie ihm denn gegeben?

    „Ja, am Sonntagabend, als er mich hatte rauswerfen wollen. Da habe ich ihm meine Mailadresse aufschreiben sollen.“

    Nein, ich habe nichts bekommen.
    Schlagartig veränderte sich Eneas’ zuvor recht normaler Gesichtsausdruck und etwas Dunkles flackerte über die strahlend blauen Augen. Es war beinahe wie eine Art Erkenntnis, die Cassiel meinte darin erkennen zu können.
    Aber vielleicht magst du sie

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