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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Destiny
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Und er machte sich unglaubliche Sorgen um den anderen…
    Jeden Morgen war sein erster Gedanke der, dass Raven ihn bitte nicht versucht hat anzurufen. Denn, wenn er zurückrufen würde, wollte er nicht erfahren müssen, dass Eneas einen weiteren Versuch gestartet und ein Ende gesetzt hatte.
    Gerade wegen der vergangenen Tage würde Cassiel die Schuld bei sich suchen und nicht auf andere abwälzen wollen.
    Und davor hatte er Angst.

    Niemals wollte er Eneas verlieren müssen…
    Und erst da fiel ihm auf, wie beklemmend er es fand, dass Darren mit Eneas zusammen gewesen war. Was, wenn die beiden nicht auseinander wären? Also nur mal in der Theorie gedacht…

    Cassiel spürte dieses Aussetzen seines Herzens. Dieses widerliche Gefühl, als ob man sich erschreckt hätte. Und das tat er folglich auch. Er war erschreckt von sich selbst. Von sich und diesen Gedanken, die dieses komische Gefühl in ihm auslösten.
    Vielleicht lag es nur daran, dass er Darren nicht mochte, doch weitergehend war es unlogisch…
    Der Gedanke allein, Eneas könne nicht mehr jeden oder jeden zweiten Abend in den Chat kommen… Und er hätte keine Zeit mehr, weil da ein anderer Mann wäre – oder eine andere Frau.
    Irgendwie verachtete er diesen Gedanken, aber er wollte nicht auf Eneas verzichten müssen. Zuviel hatten sie schon durchgemacht und irgendwie wäre es nur fair…

    Fair, dachte er sich und schüttelte den Kopf. Nichts war fair. Für irgendjemanden würde es immer unfair sein.

    „Ach, das hat doch alles rein gar keinen Sinn!“, fluchte er leise vor sich hin und stand auf. Ihm war jegliche Motivation vergangen, irgendwas zu tun, weswegen er rüber in sein kleines Schlafzimmer ging und sich dort unter die Bettdecke begab.

    Am folgenden Tag hatte er nicht viel im Büro zutun, weswegen er seinem Vorsitzenden einen Zettel an den Monitor geklebt hatte, wo draufstand, dass jede weitere Arbeit per Mail an ihn weitergeleitet werden solle.
    Zu Hause könnte Cassiel besser arbeiten und er müsste nicht Stunden auf eine weitere Aufgabe warten, wenn alles abgearbeitet war.

    Also schlappte er durch die Straßen und passierte ein paar kleine Läden in den Seitengassen Londons und kam letztlich wieder an eine etwas befahrenere Straße. Es war ein bekanntes Lachen, welches ihn aufsehen und stehen bleiben ließ.
    Ein paar Meter vor ihm stand Raven … zusammen mit Claire vor einem der weihnachtlichen Schaufenster und sie lachte über irgendwas.
    Es war merkwürdig, die beiden zusammen zusehen. Wobei Raven der jungen Frau sicherlich nicht abgeneigt war und andersherum war es ebenso.
    Raven entsprach absolut Claires Typ und eigentlich passten die beiden auch zusammen. Die Schöne und das Biest.

    Eine Weile blieb er noch dort stehen, sah den beiden zu und freute sich irgendwie für Raven – natürlich auch für Claire. Doch wandte er sich irgendwann doch ab, so wollte er ja nicht spannen oder was mitbekommen, was er noch nicht mitbekommen sollte. Also wechselte er erst einmal die Straßenseite und ging dort weiter in die Richtung, in welche er wollte. Doch blieb er erneut stehen, suchte sich schon eine Fluchtmöglichkeit. An einem der Comicläden stand nämlich Eneas herum und blätterte durch irgendeine alte Ausgabe dieser Marvel-Comics. Eigentlich schien er abgelenkt genug zu sein, sodass Cas einfach an ihm vorbei gehen könnte, jedoch riskieren wollte er es nicht. Aber war es dann auch schon zu spät, einen Fluchtweg ausfindig zu machen. Er spürte den Blick des Gamedesigners nahezu stechend auf sich ruhen. Eigentlich wagte er es nicht einmal, seinen Blick dann von der anderen Straßenseite zu nehmen, auf welche er gerade erneut wechseln wollte.
    Doch war er dazu gezwungen, zu Eneas hinüber zu sehen. Dieser legte das Comic beiseite und kam langsam auf ihn zu.

    Es war für Cassiel total ungewohnt, dass Eneas so unglaublich gefährlich wirkte. Die schwarze Mütze, die schwarze Jacke mit dem Kunstfell an der Kapuze. Die schwarzblaue Tarnhose und die wohl frisch polierten Armeestiefel. Die raubtierhaften Augen, die auf in lagen, während Eneas immer näher kam.

    Was soll ich sagen? Was soll ich sagen? Was nur?, schoss es ihm durch den Kopf. Auf eine solche Situation hatte er sich niemals vorbereitet in den letzten Tagen. Kein einziger seiner Gedankengänge hatte sich mit einer eventuellen, unbeabsichtigten Begegnung beschäftigt.

    Mit den Händen in den Taschen blieb Eneas letztlich vor ihm stehen und musterte ihn eine ganze Zeit lang.
    Es war

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