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Spektrum

Spektrum

Titel: Spektrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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es eine Pfeife ist, kannst du es dir auch einfach im Zimmer bequem machen. Nur nicht im Bett.«
    »Gut, die Sporen nehme ich nächstes Mal auch ab. Und vom Pferde werde ich steigen …«, versprach Martin. »Ich rauche niemals im Bett.«
    »Das spricht ja schon mal für dich«, beteuerte Irina. »Wenn du außerdem nicht trinkst, nicht ins Spielcasino gehst und den Frauen nicht nachsteigst, kann ich mich nur wundern, was da für ein Mannsbild vergeudet wird.«
    »Ich werde nicht vergeudet«, blaffte Martin, während er die Pfeife stopfte. »Ich bin schon am Werk. Irina, für all das muss es eine viel einfachere Erklärung geben.«
    »Einfacher als ein Gedanke?«, wunderte sich Irina.
    »Selbst die Aranker sind daran gescheitert – obwohl sie eine Technologie zum Gedankenlesen entwickelt haben! Allerdings setzen sie sie nicht breit ein. Sie ist ungeheuer kompliziert. Ein Mensch denkt nicht in zusammenhängenden Blöcken, dafür gibt es zu viele parasitäre Gedanken, ausgelöst durch die Wahrnehmung der Umwelt, visuelle Eindrücke …«
    »Dann noch die Gerüche. Nebenbei bemerkt, das ist ein guter Tabak … Es wäre schade, wenn wir nicht hinter das Geheimnis von Talisman kämen, Martin. Stell dir vor, hier, in diesem Boden, liegt die Allmacht! Die Ringe der Macht, einen Pfennig das Paar. Und wir können sie nicht aufheben.«
    »Ich glaube, in solcher Zahl werden die Ringe der Macht nur in China angefertigt«, wandte Martin ein. »Und von denen ist nichts Gutes zu erwarten.«
    »Hast du jemals von Allmacht geträumt?«, wollte Irina wissen.
    »Von Allmacht?« Martin dachte nach. »Um absolut allmächtig zu werden? In der Kindheit vermutlich. Ich kann mich nicht mehr erinnern.«
    Irina drehte sich auf den Bauch, stützte den Kopf auf die Hände und sah ihn an – eine im schwachen weißen Licht, das zum Fenster hereinfiel, kaum zu erahnende Figur. »Und wovon träumst du jetzt?«, fragte sie.
    Martin erklärte es ihr.
    »Das ist uninteressant, denn das ist einfach zu verwirklichen«, winkte Irina ab. »Wovon noch?«
    »Es würde vermutlich idiotisch klingen, wenn ich dir davon erzähle«, meinte Martin nach kurzem Nachdenken.
    »Versuch es nur!«, ermunterte Irina ihn. »Versuch es einfach!«
    Martin lauschte auf ein kaum wahrnehmbares Rascheln im Flur. »Ich hatte einmal einen Traum …«, fing er dann an, »… einen schrecklichen Traum. Ich fuhr in einem Oberleitungsbus …«
    »Das hört sich schon interessanter an«, frohlockte Irina. »Fährst du oft mit dem Oberleitungsbus?«
    »Ja, denn ich habe kein Auto. Ich habe geträumt, ich führe im Obus, der die Stadt hinter sich lässt und irgendeine verlassene Straße nimmt … so eine, wie sie zum Flughafen führt, allerdings war mir die Strecke völlig unbekannt. Ich stand am Fenster, die Landschaft gefiel mir sehr. Plötzlich sehe ich, dass ein Kontrolleur im Bus ist. Er kommt näher und näher, und aus irgendeinem Grund gerate ich in Panik … Ob ich kein Geld habe, um das Bußgeld zu bezahlen? Ich weiß es nicht … Der Kontrolleur tritt also an mich heran, in dem Moment hält der Bus an. Ich springe dem Kontrolleur vor der Nase davon, lächle ihm sogar zu. Der Oberleitungsbus fährt weiter, und ich sehe, dass von der Haltestelle ein Weg abzweigt … ein Fußweg, eine Art Dorfstraße, die einen Hügel hinaufführt. Der Hügel ist mit Bäumen bewachsen und mit Häusern bebaut … mit alten Holzhäusern, die selbst aus der Ferne urgemütlich aussehen …«
    »Solche Häuser sehen nur aus der Ferne gemütlich aus«, gab Irina skeptisch zu bedenken. »Aber entschuldige. Du erzählst das sehr schön. Ich habe sogar schon vergessen, dass es nur ein Traum ist.«
    »Es ist ein Traum«, bestätigte Martin. »Also, ich mache mich daran, den Hügel zu besteigen. Ich gelange in eine kleine Stadt mit großen, ruhigen Höfen, mit riesigen Bäumen und Wasserpumpen. Ich weiß nicht, ob du solche Städte schon einmal gesehen hast oder nicht. Jetzt gibt es sie wohl nicht mehr. Alles drum herum ist genauso … irgendwie altbekannt und vertraut. Als ob ich nach Hause käme. Die Menschen, die mir begegnen, kenne ich zwar nicht, aber auch sie wirken vertraut. So etwas gibt es nicht, alle lächeln mir zu, ich antworte allen mit einem Lächeln. Dann mache ich an einem kleinen Gehöft Halt, das neben einem zweigeschossigen Haus aus rotem Ziegelstein liegt … Solche Häuser gab es einmal, mit nur einem Eingang und meist mit acht Wohnungen …«
    »Du erzählst es so, als hättest du dort

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