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Spiegelschatten (German Edition)

Spiegelschatten (German Edition)

Titel: Spiegelschatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Exemplare«, sagte der Kommissar.
    » Was für eine Drohung?«, fragte Calypso, dem der Schreck immer noch in den Gliedern saß.
    » Jemand hat ihr angedroht, sie zu töten.«
    Sie zu töten!
    Calypso machte sich von Lusina los und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. Und die Bullen saßen hier in der Küche und fingen mit ihren Nachforschungen an der ganz falschen Stelle an.
    » Ich würde Romy niemals etwas antun! Nie!«
    » Außerdem waren wir die ganze Nacht zusammen. Cal kann es gar nicht gewesen sein«, mischte Lusina sich wieder ein.
    » Der Mörder«, sagte Calypso, » hat doch schon ein paar solcher Botschaften hinterlassen. Wollen Sie mir die jetzt auch anhängen und die Morde gleich mit?«
    » Wir wollen Ihnen gar nichts anhängen.« Der Kommissar stand auf und knöpfte seinen Mantel zu. Auch sein Kollege erhob sich, behielt seine Jacke jedoch über dem Arm. » Wir stellen lediglich Fragen.«
    » Und wenn Sie die zu unserer Zufriedenheit beantworten können«, ergänzte Rick Holterbach, » haben Sie nichts zu befürchten.«
    Calypso ließ es dabei bewenden. Er hatte kein Interesse daran, sich mit den Polizisten anzulegen. Er hatte nur einen Wunsch: Romy vor Schaden zu bewahren.
    Das hättest du dir früher überlegen sollen, sagte sein Gewissen. Jetzt ist es dafür zu spät.
    Zu spät.
    Wie oft waren ihm diese beiden Wörter in den vergangenen Tagen begegnet. Es wurde Zeit, dass er begriff, was sie bedeuteten.
    *
    Immer noch summte ihr Name in seinem Kopf.
    Rooomy …
    Die Erinnerung an das, was er getan und das, was er nicht getan hatte, war ihm in der Nacht bis in den Schlaf gefolgt.
    Aus dem er nicht so schnell erwachen wollte.
    Doch am Rand seines Bewusstseins spürte er die Hartnäckigkeit, mit der die Stimme zu ihm vorzudringen versuchte.
    Um ihm wieder Befehle zu erteilen.
    Ihn zu hetzen.
    Ihn zu ihrem Werkzeug zu machen.
    Nicht jetzt … noch nicht … lass mir Zeit …

25
    Schmuddelbuch, Mittwoch, 9. März, Mittag
    Ab jetzt wird auch an meinem Haus alle Stunde ein Streifenwagen vorbeifahren, doch nur nachts. Tagsüber bin ich in der Redaktion sicher.
    Greg hat mich zu Schreibtischarbeit verdonnert.
    » Es ist zu gefährlich für dich, in der Gegend herumzugondeln. Du solltest den Mörder nicht unnötig reizen.«
    » Definier unnötig, Greg.«
    Aber er hat sich nicht darauf eingelassen, hat mich einfach aus seinem Büro geschickt. » Recherchepause. Punkt.«
    Und jetzt sitze ich an meinem Schreibtisch und erledige öden Kram.
    Langweilig.
    Bis auf die Anrufe. Björn will, dass ich untertauche (er selbst weigert sich weiterhin). Helen will bei mir einziehen, um mich zu beschützen, solange die Morde nicht aufgeklärt sind. Maxim hat mir geraten, das Türschloss austauschen zu lassen. Ingo hat mir angeboten, bei ihm zu wohnen, bis der Täter gefasst ist.
    Und Cal?
    Hat mich angerufen und nichts zu sagen gewusst. Außer, dass es ihm leidtut.
    » Was ist mit uns passiert, Cal?«, hab ich ihn gefragt. » Wann genau haben wir uns verloren?«
    Obwohl ich keine Antwort erwartet habe, war ich enttäuscht, als ich nur einen langen Seufzer hörte.
    Für immer und ewig.
    Das haben wir einmal geglaubt…
    Von allen Ratschlägen habe ich nur den von Maxim in die Tat umgesetzt. Heute Abend wird ein neues Türschloss eingebaut. Und jetzt versuche ich, die Adressen der Typen auf Björns Liste rauszukriegen, da kann Greg toben, so viel er will.
    Maxim gab auf. Griet war nicht erreichbar, und es gelang ihm nicht, jemanden aufzutreiben, der wusste, wo sie steckte. Kurz hatte er überlegt, nach Berlin zu fahren, um sich selbst nach ihr umzusehen, doch Björn war nicht bereit mitzukommen, und allein lassen wollte er ihn auf keinen Fall.
    Sackgasse.
    Björn war keinem vernünftigen Argument zugänglich. Er weigerte sich, Bonn auch nur für ein, zwei Tage zu verlassen. Er weigerte sich erst recht, ganz unterzutauchen. Jedes Gespräch darüber brach er ab, bevor es überhaupt begonnen hatte.
    Und die Schlinge des Mörders zog sich immer enger.
    Als Maxim zum Kiosk laufen wollte, um Brötchen zu holen, war er beinah auf eine tote Maus getreten, die auf der Fußmatte vor der Wohnungstür gelegen hatte. Äußerlich hatte sie unversehrt gewirkt, das hatte die Sache noch unheimlicher gemacht.
    Er hatte sie, die Hand mit einer Plastiktüte geschützt, vorsichtig aufgehoben, als Björn hinter ihm aufgetaucht war.
    » Ist sie tot?«
    » Mausetot«, hatte Maxim geantwortet, ohne nachzudenken, und hatte mit diesem Wort einen

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