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Spiel der Angst (German Edition)

Spiel der Angst (German Edition)

Titel: Spiel der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veit Etzold
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…«
    »Und hier«, ergänzte Julia. »Dieser Adler hat einen Olivenzweig in der Kralle. Und in der anderen einen Haufen Pfeile. Mal sehen …«
    »Bingo!«, sagte Emily. »Das sind schon mal dreizehn Sterne auf dem Siegel über dem Adler.«
    »Und hier haben wir dreizehn Pfeile in der einen Kralle des Adlers.« Julia ging noch näher heran. »Und in den Zweigen in der anderen Kralle … das gibt’s doch nicht: dreizehn Oliven!«
    »Gut, wir haben Sterne, Pfeile und Oliven. Sonst noch was?«
    »Der Adler hat eine Art amerikanische Flagge vor der Brust. Vielleicht ist dort …«
    »Schauen wir mal.« Julia blinzelte. »Wir haben hier sechs grüne Streifen. Darin wieder jeweils drei Streifen.« Sie schaute Emily an. »Oh Gott, schon wieder die 666!«
    »Julia, du fängst an zu spinnen!«
    »Gut, was noch? Wir haben sechs grüne Streifen und … ah, hier, sieben weiße Streifen. Sechs und sieben ergibt: dreizehn!«
    »Also auch noch Streifen.« Emily blickte suchend über das Bild. »Was noch?«
    »Schauen wir uns doch mal die Pyramide an!«
    Annuit Coeptis, stand über der Pyramide. Was so viel wie begonnen, gewährt hieß, wie der Erläuterungstext über dem Bild sagte. Warum es allerdings überall dreizehn Gegenstände waren, darüber gab es keine Informationen. Unter der Pyramide war die Jahreszahl MDCCLXXVI, die1776 , die Julia mit dem Gründungsdatum der Illuminaten verbunden hatte. Und darunter eine Schriftrolle mit dem Aufdruck NOVUS ORDO SECLORUM .
    »Novus Ordo Seclorum«, murmelte Emily, »die neue Weltordnung.«
    »New World Order, wie die Amis sagen«, ergänzte Julia. »Hatte ich dir doch vorhin gezeigt.«
    »Du solltest Wahrsagerin werden«, sagte Emily. »Also schauen wir mal, wo es bei der Pyramide die Dreizehn gibt. Wir haben …« Ihre Augen hellten sich auf. »Na bitte, die Pyramide hat dreizehn Schichten. Dann haben wir’s doch!«
    »Meinst du nicht, es fehlt noch etwas?«
    Sie schauten auf das nächste Bild, auf dem die Vorderseite des Dollars abgebildet war. Dann zog Emily selbst einen Dollarschein aus ihrer Tasche. Doch hier war nichts zu sehen.
    »Offenbar war es das.« Sie schaute auf die Uhr. »Außerdem haben wir nicht mehr viel Zeit. Also, was haben wir?«
    Julia zählte auf: »Die Oliven, die Pfeile, die Sterne, die Streifen und die Schichten der Pyramide. Fünf verschiedene Dinge.«
    »Und die sollen wir kaufen?«
    Julia zuckte die Schultern. »Vielleicht?«
    »Wie willst du denn eine Pyramide kaufen?«
    »Wir schauen gleich unten im Souvenirshop nach, vielleicht gibt es da etwas?«
    »Meinetwegen! Und wo sollen wir die jetzt hinbringen?«
    SUCHT AUF DEM EINEN GRÜNEN, DAS ALLES BEHERRSCHT, DIESE ZAHL. BRINGT MIR AUS DEM GRÜNEN DIE FÜNF DINGE MIT DIESER ZAHL UND OPFERT SIE AUF DEM NAHEN ALTAR.
    »Auf dem nahen Altar. Also vielleicht eine Kirche?«
    » Naher Altar, hat er geschrieben. Die Kirche muss also ganz in der Nähe sein.«
    »Die einzige Kirche, die hier ganz in der Nähe ist, ist die St. Pauls Chapel.«
    »Schon wieder St. Pauls.« Emily seufzte, denn die Hetzjagd nach St. Paul in London war ihr noch gut in Erinnerung.
    »Also los!«

62
    Sie hatten etwas improvisiert und ein paar behelfsmäßige Dinge auf den Stufen des Altars in der St. Pauls Chapel hinterlegt – nicht ohne sich ein paar verwunderte Blicke zuzuziehen.
    Eine Pyramide aus einem Souvenirshop, ein paar Oliven vom Straßenhändler, einen Spielzeugpfeil mit Bogen, eine US-Flagge und ein paar Glitzersterne aus einem Bastelladen, den sie in der Nähe entdeckt hatten.
    Offenbar war es aber mehr oder weniger richtig gewesen. Denn als sie gerade die Kirche verlassen wollten, sahen sie auf den Stufen eine grüne Mappe.
    Grün.
    War die Mappe für sie? Sie war grün, passte also zum Rätsel. Kam dieser Irre ihnen immer so nah? Er hatte den Brief in der Bibliothek hinterlegt, kurz bevor sie zum Postamt und zum Citigroup Center gefahren waren. Er hatte Lisa ermordet, kurz bevor Emily und Julia sie in der Bibliothek gefunden hatten. Dann hatte er einen Mann geschickt, der Flyer verteilte und der plötzlich wie vom Erdboden geschluckt gewesen war. Eben gerade. Und nicht zu vergessen den seltsamen Parcour-Künstler im Metropolitan Museum of Art.
    Und jetzt? Diese seltsame Mappe.
    »Wollen wir sie aufheben?«, fragte Emily.
    Julia schürzte die Lippen. »Vielleicht ist sie ja gar nicht für uns.«
    »Und wenn doch?«
    »Und wenn irgendwas Explosives drin ist?«
    »Wenn wir explodieren, kann uns der Irre nicht mehr

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