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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Insekten gesummt, die Frösche gequakt. Jetzt waren sie verstummt. Im nächsten Moment glitt Nicolas tiefer ins Boot, um nicht so leicht entdeckt zu werden. Wenn nötig, würde er auch ins Wasser steigen – er hatte schon mehr als einmal die Bekanntschaft von Alligatoren gemacht –, aber er wollte seine Waffen nach Möglichkeit trocken halten.
    Nicolas hielt sich von der Mole und dem Anlegesteg fern und auch von dem ausgetretenen Pfad, der zur Inselmitte führte. Er wusste, dass das Gelände der Insel größtenteils sumpfig und vermutlich mit Wasserlöchern durchsetzt war, in die ein unaufmerksamer Wanderer leicht stürzen konnte, doch es erschien ihm sicherer, sich querfeldein seinem Ziel zu nähern, als den Pfad zu nehmen, der möglicherweise bewacht wurde. Nein, er war ganz sicher, dass dort jemand hinter einem Busch auf der Lauer lag.
    Er lenkte das Boot in eine kleine Bucht, einige hundert Meter von der Mole entfernt und hinter einer Biegung verborgen. Dort stieg er ins knietiefe Wasser, zog das Boot ans Ufer und vertäute es an einem Baum. Um jedes verräterische Geräusch zu vermeiden, ließ er sich viel Zeit, als er durch den Schlamm bis ans Ufer watete. Auch hier war
der Untergrund morastig. Zwischen den Bäumen wucherten alle Arten von Gräsern, Blumen und Büschen.
    Nahezu lautlos, wie er es als Junge gelernt hatte, schlich Nicolas durch die Nacht. Er war in einem Reservat aufgewachsen und hatte den größten Teil seiner Kindheit mit seinem Großvater verbracht, einem Schamanen, der an die alte Ordnung glaubte. Instinktiv mied er trockene Zweige und Blätter, und dank seiner telepathischen Fähigkeiten gelang es ihm, das Wild davon abzuhalten, seine Anwesenheit zu verraten, während er das sumpfige Marschland durchquerte und auf das höher gelegene Gelände zusteuerte, auf dem das Sanatorium stand.
    Plötzlich ertönten in der Ferne Schüsse. Vögel flatterten kreischend auf und erhoben sich wie eine Wolke in den nachtschwarzen Himmel. Nicolas rannte in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren. Hier oben standen die Bäume und Büsche sehr viel dichter beisammen. Sie waren offensichtlich bewusst so angepflanzt worden, dass sie eine breite Hecke bildeten und den Blick auf das große Gebäude verwehrten. Gerade als er sich durch eine dichte Schilfgraspflanzung drängte, hörte er das leise Knacken eines Funkgeräts und ging sofort in Deckung. Unbeweglich verharrte er in der Hocke, bis er die exakte Position des Wachpostens ermittelt hatte.
    Die Nacht verstärkte jeden Laut, ganz besonders über dem Wasser. Der Posten allerdings war mehr daran interessiert, was sich in dem Gebäude abspielte, und achtete weniger auf das Wasser. Sein Blick war geradeaus nach vorn auf das erhöhte Gelände gerichtet, und zweimal hörte Nicolas ihn leise fluchen und sah, wie er mit der Hand über seine Waffe strich.
    Langsam atmete Nicolas aus. Das hier waren keine
Amateure. Keine Junkies, die auf Geld aus waren. Nein, das hier war eine professionelle Säuberungsaktion. Ein Team, das sich mit militärischer Präzision bewegte, hart und blitzschnell zuschlug und nur Tote zurückließ. Lily musste an der falschen Stelle nachgefragt haben, denn offenbar hatte man nun ein Killerkommando geschickt, das alle Beweise vernichten sollte. Dahlia Le Blanc stand auf der Abschussliste, und die Männer hatten Befehl, sie auszuschalten. In Nicolas’ Hinterkopf schrillten sämtliche Alarmglocken. Er war mitten in eine Operation geraten, die von ganz oben angeordnet worden war.
    Nicolas hatte keine Möglichkeit, festzustellen, ob Dahlia innerhalb des Sanatoriums geschnappt worden war oder ob es ihr vielleicht gelungen war, sich nach draußen durchzuschlagen. Sie hatte ein hartes Training durchlaufen, besaß übersinnliche Fähigkeiten und war offenbar sehr gefährlich. Die Tatsache, dass innerhalb des Gebäudes immer wieder Feuer ausbrachen, mochte darauf hindeuten, dass sie noch am Leben war und kämpfte. Wie auch immer, er hatte keine Zeit zu verlieren. Er musste unbemerkt an dem Wachposten vorbeikommen und ihr zu Hilfe eilen.
    Es bedurfte einiger Manöver, um in seine Nähe zu gelangen. Nicolas lag ohne Deckung auf dem Boden, nur ein paar Meter von dem Wachmann entfernt, und wünschte, er besäße Dahlias Fähigkeit, ihr Äußeres mit der Umgebung verschmelzen zu lassen. Stattdessen musste er sich auf seine übersinnliche Fähigkeit verlassen, seinen Gegner dazu zu bringen, in die andere Richtung zu schauen. Indem er telepathisch

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