Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
leichter manipulierbaren Gegnern machen würde. Erwartete ab, wie er es immer tat. Ruhig. Geduldig. In der Gewissheit, den nächsten Schritt seiner Widersacher zu kennen.
    Er hörte sie miteinander reden. Hörte Calhoun im anderen Raum vor Schmerzen schreien – offenbar zerrte ihn gerade jemand hoch, hastig und rücksichtslos, um ihn irgendwohin zu schleifen. Kurz darauf stießen zwei Männer die Tür ganz auf, machten ein paar Schritte herein und trennten sich, einer ging nach rechts, der andere nach links – das Standardprozedere, um einen Raum zu sichern. Sie durchsuchten jeden Winkel. Nicolas verhielt sich still, bewegte nur die Augen, beobachtete, schätzte die Distanz zu seinen Gegnern ab.

    Dahlia ? Nicolas hörte den Namen ganz deutlich in seinem Kopf widerhallen. Fing die Schmerzen auf, die die Stimme gepresst klingen ließen, las die Gedanken. Und spürte einen Wirbel von Angst, Schock und Entschlossenheit. Du kannst mich nicht retten. Sieh zu, dass du hier wegkommst. Verschwinde. Das ist ein Befehl.
    Nicolas erkannte Calhouns Stimme. Er musste Dahlias Führungsoffizier sein. Nicolas zweifelte nicht daran, dass sie als Spionin eingesetzt worden war, aber von wem? Für wen? Und wie war es möglich, dass Calhoun sich telepathisch verständigen konnte? Nicolas hatte bei seinen beiden Großvätern viele interessante und unerklärliche Phänomene erlebt, doch abgesehen von den Schattengängern – Individuen mit intensivierten medialen Fähigkeiten – war ihm nie zu Ohren gekommen, dass jemand derart starke übersinnliche Fähigkeiten besaß. Er konnte nur vermuten, dass Calhoun ebenfalls ein Schattengänger war. Und das ließ nur den einen Schluss zu, dass Dr. Whitney seine Experimente zu anderen Zeiten auch an anderen Personen durchgeführt haben musste.
    Wer bist du? Vorsichtig nahm er Kontakt zu Calhoun auf. Einer der Männer, die den Raum absuchten, war jetzt direkt unter ihm. Nicolas ließ sich wie eine Spinne fallen, seine Hände packten den Kopf des Mannes und drehten ihn blitzschnell und mit großer Kraft um. Der zweite Mann wirbelte mit der Pistole im Anschlag herum, sah aber nur seinen Partner zu Boden sinken, beinahe wie in Zeitlupe. Das Gewehr, das dessen leblosen Händen entglitt, fiel mit lautem Scheppern zu Boden. Der Mann feuerte blindlings in die Richtung des Geräuschs, der wilde Kugelhagel durchlöcherte den Fußboden, die Wände und seinen toten Partner.

    Nicolas, bereits Teil der dunkelsten Schatten, befand sich auf dem Weg zur anderen Seite des Raums. Er gab einen einzelnen Schuss ab und flüsterte dabei das Totengebet. Sein Großvater hatte ihn den Wert des Lebens gelehrt – allen Lebens, nicht nur des Lebens derer, die er schätzte – und dass ein Leben zu nehmen keine geringe Angelegenheit war. Man durfte nicht zögern, musste aber bedauern. Jedes Leben gehörte dem Universum, und Nicolas glaubte daran, dass jedes Leben einen Zweck erfüllte.
    Calhoun hatte keine Antwort gegeben. Nicolas spürte seine Gegenwart nicht mehr, was nur zweierlei bedeuten konnte: Calhoun war tot oder hatte das Bewusstsein verloren. Hätte sich Calhoun absichtlich zurückgezogen, würde er ihn immer noch spüren, davon war er überzeugt. Nicolas schlich ungesehen in den Raum, in dem Calhoun angeschossen worden war, und fand nichts als Blut und Flammen vor. Die Blutspur verriet ihm, dass man Calhoun aus dem Zimmer geschleppt hatte. Er rannte durch das Gebäude, auf der Suche nach irgendwelchen anderen Bewohnern, tot oder lebendig. Und nach einem Hinweis, wo Dahlia Le Blanc sein könnte.
    Er fand ihr Apartment. Oder besser gesagt ihren Flügel des Gebäudes. Die Wohnung war riesig und offenbar eigens für Dahlia gebaut worden. So, wie Dr. Whitney ein Haus für Lily eingerichtet hatte, hatte er es auch für Dahlia getan und Bernadette und Milly eingestellt, damit sie sie versorgten und sich um sie kümmerten. Die Wände in Dahlias Wohnung waren mit Büchern gepflastert. Büchern in allen möglichen Sprachen. Romanen und Sachbüchern, die fast alle Wissensgebiete abdeckten. Auf beinahe jeder ebenen Oberfläche lagen kleine Kugeln, geschliffen aus unterschiedlichen Halbedelsteinen. Nicolas nahm sich
eine Handvoll und steckte sie in seinen Rucksack. Da so viele von diesen Steinkugeln herumlagen, mussten sie Dahlia etwas bedeuten. Zudem wusste er, dass viele Asiaten solche Kugeln benutzten, um Stress abzubauen.
    Auf dem Nachttisch neben dem Bett entdeckte er vier Bücher, die auf einer kleinen, ordentlich

Weitere Kostenlose Bücher