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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die ihn durchströmte. »Ich betrachte mich tatsächlich als glücklich, sogar als privilegiert, der Einzige zu sein. Und das ist dir wirklich noch nie so ergangen, nicht einmal als Kind? Vielleicht mit Lily oder einer der anderen Frauen?«
    Dahlia schüttelte den Kopf. »Nie.«
    »Doch trotzdem hältst du es unter Menschen nicht aus«, versuchte er es behutsam.
    »Starke Gefühle machen mich krank. Gewalt macht mich sehr krank. Ich hatte schon einige Anfälle und habe schon etliche Male andere unabsichtlich verletzt. Es sieht vielleicht aus, als täte ich es vorsätzlich, aber wenn ich intensiver Energie ausgesetzt bin, insbesondere brutaler Wut oder den Nachwirkungen eines Todesfalles, wie kürzlich bei mir zu Hause, dann erzeuge ich gleichzeitig mit meinen eigenen Gefühlen Hitze, und etwas Schlimmes passiert. Das bewirken meine eigenen Emotionen.«
    »Die Flammen. Es sieht so aus, als ob du sie ausstößt, aber genau das Gegenteil ist der Fall: Es ist ein Mangel an Kontrolle.«
    »Ganz richtig, aber unter Umständen kann es von Vorteil sein, wenn andere glauben, ich tue das mit Absicht.« Jetzt huschte wieder der Anflug eines Lächelns über ihre
Lippen. Nicolas versuchte, weder auf ihren Mund zu starren noch seinen Gedanken zu erlauben, zu lange mit der Möglichkeit zu spielen, diese wunderschönen Lippen zu küssen.
    Dahlia stellte ihre Kaffeetasse ab und lehnte sich zurück. »Ist dir eigentlich bewusst, dass ich nicht die geringste Ahnung habe, wo ich herkomme? Dass ich keine Familie habe? Du musst sehr glücklich sein, deinen Großvater zu kennen. Erzähl mir etwas über ihn.«
    »Tatsächlich habe ich sogar das Glück, meine beiden Großväter zu kennen. Der Vater meines Vaters war Lakota, ein großartiger Schamane, ein großartiger Mensch. Er hat Dinge vollbracht, die ich noch keinen anderen Menschen habe tun sehen. Er sagte immer, jedes belebte oder unbelebte Ding hat eine Seele, einen Atem, und er konnte zu den Geistern sprechen. Einmal habe ich einen kleinen Jungen gesehen, der von einer Klippe gestürzt war und sich jeden Knochen im Leib gebrochen hatte. Er schrie wie am Spieß. Während wir auf den Rettungshubschrauber warteten, begann mein Großvater zu den Geistern zu beten. Er hielt die Hände über den Jungen, und ich spürte die Hitze, die seine Hände abstrahlten. Als der Hubschrauber endlich kam, schrie der Junge nicht mehr, und seine zertrümmerten Knochen waren verheilt. Statt des Jungen haben sie dann meinen Großvater mit dem Hubschrauber abtransportiert. Das Herz. Er hatte sich überanstrengt.«
    »Das ist unglaublich. Kein Wunder, dass du wie dein Großvater Menschen heilen wolltest. Ich habe von solchen Heilungen gelesen, aber nie eine selbst miterlebt. Wie hieß dein Großvater?«
    Nicolas lächelte. »Ich habe ihn immer nur Großvater genannt. Nicolas war einer seiner Namen, aber er hatte viele.«

    »Du hast ihn sehr geliebt, nicht wahr? Und musst stolz darauf sein, seinen Namen zu tragen.«
    Nicolas beobachtete ihre Finger, den seltsamen Rhythmus, den sie in die Luft trommelte. Ihr selbst schien das gar nicht bewusst zu sein. Doch er erinnerte sich, dass sie mit den Fingern auch auf die Matratze getrommelt hatte, in der Hütte im Bayou. Anscheinend war das eine Angewohnheit von ihr. »Ja, Dahlia. Bei ihm aufzuwachsen war eine sehr prägende Erfahrung. Du kannst dir nicht vorstellen, was so eine Kindheit für einen Jungen bedeutet. Mein Großvater hat mir das Spurenlesen beigebracht und wie man unter den verschiedensten Bedingungen überleben kann, aber in erster Linie hat er mich gelehrt, das Leben und die Natur zu respektieren.« Ihre Finger faszinierten ihn. Das rhythmische Zucken hatte beinahe etwas Hypnotisierendes. »Was machst du denn da?«
    Sie wirkte erschrocken. Ihre Lippen formten eine Frage, doch ihre Augen folgten seinem Blick zu ihren Fingern. Sie errötete kaum merklich und ballte die Hand zur Faust. »Ich mache oft Fingerübungen mit kleinen Kugeln. Das hilft mir, die ständige Bombardierung mit dieser Energie auszugleichen. Ich hatte eine Sammlung von Steinkugeln, überwiegend Kristalle.« Sie tat das Thema mit einem Achselzucken ab, als kümmerte sie der Verlust der Steine nicht. Doch Nicolas sah ihr deutlich an, dass das Gegenteil der Fall war.
    »Ich glaube, ich habe ein paar deiner Lieblingssteine gerettet. Als ich kurz vor der Explosion in deinem Schlafzimmer war, habe ich sie dort liegen sehen und mit den anderen Sachen in den Kissenbezug geworfen.«
    Ein

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