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Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2)

Titel: Spiel der Dämmerung - Feehan, C: Spiel der Dämmerung - Mind Game (Ghost Walkers # 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Strahlen breitete sich auf ihrem Gesicht aus, und Nicolas fühlte sich, als habe sie ihm soeben ein Weihnachtsgeschenk
überreicht. Es sah so aus, als wollte sie ihn umarmen, und Nicolas freute sich schon auf ihre Berührung, doch im letzten Moment überlegte sie es sich anders und hauchte ihm nur einen Kuss auf die Wange.
    Die Stelle wurde glühend heiß. Es war nur eine flüchtige Geste gewesen, aber dennoch sehr intim. Nicolas hob die Hand und berührte die Stelle mit seinen Fingerspitzen.
    Dahlia errötete noch etwas mehr. »Verzeihung, das war gedankenlos von mir. Ich weiß, dass du ebenso ungern berührt wirst wie ich. In deiner Nähe benehme ich mich völlig anders als sonst. Du kannst mir glauben, wenn ich dir versichere, dass ich mich anderen Menschen normalerweise nicht an den Hals werfe.«
    »Ich denke, wir haben doch schon eindeutig festgestellt, dass ich gegen deine Nähe nichts einzuwenden habe, oder?«, gab er zurück, zog den Kissenbezug aus seinem Rucksack und fischte die Edelstein- und Kristallkugeln heraus. Sie fühlten sich kühl, glatt und hart an in seiner Hand. Als er sie ihr reichte, berührten sich ihre Fingerspitzen. Augenblicklich spürte er die Wärme, beinahe so, als seien die Steine im Moment der Übergabe an Dahlia lebendig geworden. Er senkte den Blick auf ihre Hände, auf seine großen Hände und ihre kleinen, und da regte sich etwas in seinem Bewusstsein. Die Erinnerung an seinen Traum, seine Vision, stand ihm wieder deutlich vor Augen.
    »Danke, Nicolas.« Sie nahm ihm die Steine ab. Darunter war ein Satz Kugeln aus Amethyst, und sofort begannen ihre Finger, diese kleinen Kugeln zu liebkosen, sie zu rollen, zu reiben und in der Handfläche herumkullern zu lassen. Außer den Amethysten gab es noch einen Satz aus Rosenquarz und einen aus Aquamarin. Es war nur eine
Kleinigkeit, doch sie freute sich über ihre Steine, und das allein zählte für Nicolas. »Glaubst du an die Heilkraft von Steinen?«, fragte er sie.
    »Ob sie heilen können, das weiß ich nicht, aber man sagt ja, dass sie Energie bündeln und auf einen bestimmten Punkt richten und auf diese Weise helfen können. Ich für mich kann jedenfalls behaupten, dass mir die Steine eine ungeheuere Hilfe sind. Wenn ich mich beruhigen muss, dann gelingt mir das mithilfe eines dieser drei Kugelsätze immer. Meine anderen Steine hatten eine etwas weniger starke Wirkung.«
    »Meine beiden Großväter haben mit Kristallen gearbeitet«, sagte Nicolas.
    »Was war denn dein anderer Großvater für ein Mensch?«
    »Er war Japaner. Konin Yogosuto hieß er. Nach dem Tod von Großvater Nicolas bin ich zu ihm gezogen. Da war ich zehn. Er lebte sehr bescheiden. Er war ein Meister der Kampfkunst und hatte viele Schüler.«
    »Und du wurdest einer von ihnen?«
    Ihre schwarzen Augen sahen ihn direkt an, und sofort reagierte sein Körper, indem er sich anspannte. Das konnte Nicolas aushalten. Es war nur die Art, wie sich sein Herz erwärmte und in seiner Brust anzuschwellen schien, die ihn beunruhigte. Er gab sich redlich Mühe, unbeteiligt zu erscheinen, was er so viele Jahre lang trainiert hatte. »Nicht sofort. Interessanterweise stand auch für Großvater Yogosuto die Heilkunst an erster Stelle, und es wandten sich beinahe mehr Menschen mit der Bitte um medizinischen Rat an ihn als mit dem Wunsch, sich in der Lebens- und Kampfkunst ausbilden zu lassen. Er war ein sehr schweigsamer Mensch. Und wenn er etwas sagte, hörte ich sehr aufmerksam zu.«

    »Dann hattest du also zwei Großväter, die dich aufzogen, aber keine Frau. Ich hatte zwei Pflegerinnen, aber keinen Mann. Interessant, dass wir beide uns dennoch irgendwie ähnlich sind.« Sie sah ihn direkt an. Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    Schmerz. Eine drückende Einsamkeit . Nicolas begann zu verstehen, was es mit dieser Energie auf sich hatte. Er spürte eine Traurigkeit von ihr ausgehen, die ihn an Stellen traf, die ihm bisher nicht bewusst gewesen waren. Wenn er so etwas wie Zärtlichkeit besaß, so war diese anscheinend für Dahlia reserviert. Er beobachtete, wie sie schluckte, betrachtete ihren schlanken Hals. Wie sie da auf dem großen Stuhl saß, mit untergeschlagenen Beinen, sah sie sehr verletzlich aus.
    Sie versuchte ein kleines Lächeln. »Hast du mal einen Hund gehabt? Ich wollte immer einen Hund haben. Dabei war es nicht so, dass sie es mir nicht erlaubt hätten. Es war eine Frage der Kontrolle.« Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, senkte sie den Blick, konnte Nicolas

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