Spiel der Finsternis: Der Bund der Schattengänger 10 - Roman (German Edition)
und dass du dem nicht traust, aber wir passen zusammen. Du und ich. Wir passen perfekt zusammen. Wenn du in meinem Inneren bist, empfinde ich keine Einsamkeit mehr, ich fühle nur Wärme und Geborgenheit. Wir haben diese eine Chance, und alles um uns herum zählt nicht. Gemeinsam können wir alles bewerkstelligen. Wir können alles erreichen. Ich weiß es. Ich kann es nicht erklären, aber ich weiß, dass es die Wahrheit ist. Zeig es mir. Lass mich der sein, der dir zeigt, dass du mit ihm alles haben kannst, was du willst.«
»Du kennst mich nicht, Sam. Ich bin nicht die Frau, für die du mich hältst.«
Er hob ihren Kopf mit seinen Fingern unter ihrem Kinn und sah ihr in die Augen. »Ich habe heute an einer Besprechung meines Teams teilgenommen. Es ging um drei Personen, die wesentliche Bestandteile von Whitneys Draht zum Weißen Haus waren und angeblich bei Unfällen ums Leben gekommen sind. Ich glaube nicht, dass es Unfälle waren. Du hast, ebenso wie wir, jeden erdenklichen Grund, Whitney Einhalt zu gebieten. Du kannst dich mittels Teleportation bewegen, du bist äußerst geschickt im Umgang mit Waffen, auch mit dem Blasrohr, und wenn mich jemand auffordern würde, ins Blaue hinein zu raten, wer für diese Tode verantwortlich sein könnte … Tja, Honey, dann würde ich mein Geld auf dich setzen.«
Sie zeigte keine Reaktion, und er bewunderte sie für die Gelassenheit, mit der sie es mit widrigen Umständen aufnahm, ohne eine Miene zu verziehen. Sie streckte beide Hände aus, legte sie um sein Gesicht und sah ihm fest in die Augen. »Willst du die Wahrheit deinetwegen wissen, oder willst du sie für dein Team rauskriegen?«
»Mein Team wird ohne meine Hilfe dahinterkommen. Sie stehen bereits dicht davor. Du musst die Entscheidung treffen, ob wir deine Feinde sind oder nicht. Wir sind nicht deine Feinde, und wir sind es auch nie gewesen, aber das musst du selbst in Erfahrung bringen. Du musst wissen, dass ich voll und ganz hinter dir stehe, Azami. Ich gebe mein Wort nicht leichtfertig, und ich weiß, dass du die Richtige für mich bist. Die Einzige für mich.«
»Ist es möglich, dass Whitney mich irgendwie als Partnerin für dich bestimmt hat?«, fragte sie.
Er konnte den unterschwelligen Horror und die Furcht in ihrer Stimme hören. Er schüttelte den Kopf. »Ich wüsste nicht, wie er das getan haben könnte. Aber vielleicht besteht seine Gabe ja in dem Wissen, welche Paare zusammengehören. Ich gehöre zu dir, und das hat wenig mit Sex zu tun. Ich fühle mich zu dir hingezogen, das schon, die Anziehungskraft ist da, und ich glaube, das siehst du ganz deutlich. Aber es ist so viel mehr als das. Ich denke an dich, Azami, und schon lächele ich. Du bist alles, was ich mir jemals von einer Frau gewünscht habe, und ich habe teuflisch lange nach der Richtigen gesucht. Gib mir diese Chance.«
Sie betrachtete ihn anscheinend eine Ewigkeit lang und verbarg ihre Gedanken hinter ihrer heiteren Gelassenheit, doch er konnte die Anspannung in ihrem Inneren fühlen. Sie feuchtete ihre Lippen an, und sein Herzschlag stockte. Sie war zu einer Entscheidung gelangt, und im ersten Moment wollte er sie zurückhalten. Wenn sie jede Chance zunichtemachte, würde er sich ihrer Entscheidung beugen müssen, aber er war nicht sicher, ob er das konnte. Er wusste mit absoluter Gewissheit, dass sie gemeinsam durchs Leben gehen sollten, und wenn er sie nicht haben konnte, würde keine andere Frau seinen Ansprüchen genügen.
»Ich war unnütz für ihn, oder hast du das vergessen?« Diesmal ließ sie zu, dass ihre Stimme verletzt klang. Das Kind war noch da. »Ich war es nicht wert, ordentlich zusammengeflickt zu werden. Es gab keine Möglichkeit, den Schaden zu beheben, den er meinem Körper zugefügt hatte.« Oder meinem Geist.
Sie ergoss sich in sein Inneres und füllte ihn mit ihrer Wärme und mit ihren Gefühlen aus. Sie fürchtete sich genauso sehr wie er davor, das zu beenden, was zwischen ihnen war.
Sam wusste, dass er eine Verzögerungstaktik einsetzte, aber es war trotzdem wichtig. »Wenn du so viele erstaunliche Gaben hast, warum hat Whitney dir dann nicht mehr Wert beigemessen?«
Bedauern und Schuldbewusstsein blitzten in ihren Augen auf. »Ich habe alles vor ihm verborgen. Vermutlich war mir nicht wirklich klar, dass er mich nicht für Experimente benutzen würde, wenn ich ihm meine übersinnlichen Gaben bewies. Ich konnte die anderen Mädchen manchmal schreien hören, und er wusste, wozu sie fähig waren. Er kam mir
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