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Spiel der Teufel

Titel: Spiel der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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treffen. Ich ruf dich um drei an, und wir machen einen
Termin aus. Ist das okay für dich?«
    »Klingt spannend. Aber gut, schlag einfach was vor.«
    »Danke. Und ich verlass mich auf deine Verschwiegenheit.«
    »Das ist eine meiner größten Stärken«, erwiderte Jürgens grinsend,
um gleich darauf wieder ernst zu werden. Er legte eine
Hand auf Hennings Schulter. »Wir sehen uns. Und du mach dir
nicht so 'n Kopf, das fällt nämlich auf.« Er sah Henning noch
einmal an und verschwand wieder in seinem Reich.
    »Du willst ihn einweihen?«, fragte Santos.
    »Er ist Mediziner.«
    »Aber damit wären wir dann schon vier, die davon wissen.
Wem willst du noch davon erzählen?«
    »Niemandem. Volker hält dicht und Jürgens sowieso. Hast du
etwa Angst?«
    »Nee, ich bin nur vorsichtig. Was jetzt, Lehmann und Klose?«
    »Lehmann und Klose.«
     

DONNERSTAG, 11.25 UHR
     
    Sie bewegten sich mit schnellen Schritten auf den Eingang des
Landeskriminalamts zu, als Henning angerufen wurde. Ein
Blick auf die Nummer, und er meldete sich mit einem »Hallo,
Volker«.
    »Wo seid ihr?«
    »LKA.«
    »Das trifft sich gut, Klose hat nämlich gerade angerufen und
wollte dich sprechen. Er ist in seinem Büro.«
    »Hat er gesagt, was er will?«
    »Nein, er hat nur gemeint, er hätte Informationen, die euch
interessieren dürften. Mehr nicht. Lass mal schnell hören, was
war in Gerds Wohnung?«
    »Eine anonyme Absteige mit nur dem Notwendigsten drin,
das heißt, er scheint nicht sehr oft dort gewesen zu sein, außer
zum ... Na ja, du weißt schon, was.«
    »Aber es ist definitiv seine Wohnung?«
    »Auf dem Namensschild stehen seine Initialen, der Schlüssel
passt, also wird's schon seine Bude sein. Noch was?«
    »Meldet euch noch mal, wenn ihr bei Klose fertig seid.«
    Harms legte auf, und Henning sagte zu Santos: »Wir werden
bereits erwartet.«
    »Aha, da bin ich ja mal gespannt.«
    Kloses Büro befand sich im dritten Stock. Er war allein.
»Das ging aber fix. Ich hab doch erst vor ein paar Minuten mit
Harms gesprochen. Nehmt Platz«, sagte er mit seiner sonoren
Stimme, während er seine mindestens einsneunzig vom Stuhl
hievte und erst Santos, dann Henning die Hand reichte.
    »Wir waren gerade auf dem Weg zu Ihnen«, sagte Henning.
    »Wo ist Ihr Kollege?«
    »Lehmann? Irgendwo unterwegs, er hat sich nicht bei mir abgemeldet.
«
    »Ich dachte, Sie sind ein Team«, meinte Santos.
    »Sind wir auch, trotzdem ziehen wir hin und wieder allein los.
Kaffee? Ich geb einen aus.«
    »Nein, danke«, lehnte Henning ab, während Santos nickte.
    »Ich hätte gerne einen.«
    »Kommt sofort.« Klose ging nach draußen.
    Henning sagte schnell: »Wollen wir wetten, dass Lehmann mit
Hinrichsen unterwegs ist?«
    »War auch mein erster Gedanke. Die müssen wirklich Personalnotstand
haben.«
    Oder hier ist was faul, dachte Henning.
    Klose kehrte wenig später mit zwei Bechern, in denen der heiße
Kaffee dampfte, zurück. »Bitte schön, aber Vorsicht, ist
noch heiß.«
    »Sie haben Informationen?«, fragte Henning.
    Klose nippte an seinem Becher, verzog den Mund, weil er sich
offenbar verbrannt hatte, und meinte: »Informationen wäre
vielleicht zu viel gesagt, aber mir sind da einige Dinge eingefallen,
die mir im Nachhinein etwas merkwürdig vorkommen.
    Um's kurz zu machen, Gerd wurde von uns seit ziemlich genau
anderthalb Jahren mal mehr, mal weniger häufig eingesetzt.
Wie ich aber gestern schon betonte, handelte es sich fast nur
um Observierungen oder Razzien, bei denen wir seine Unterstützung
brauchten ...«
    »Augenblick, sind Sie der Dienststellenleiter? Ich hab das
Schild draußen nicht gelesen«, sagte Henning.
    »Nein, ich bin ein stinknormaler KHK. Hin und wieder leite
ich die Ermittlungen.«
    »Und Lehmann?«
    »Warum interessiert Sie das?«
    »Einfach so, wir sind eben neugierig«, meinte Henning grinsend.
»Lehmann ist einer unserer Spezialisten. Fragen Sie ihn irgendwas
übers Oganisierte, er hat eine Antwort parat. Wollen Sie
mit ihm sprechen?«
    »Nein, hat mich nur interessiert.«
    »Gerd war stets präsent, wenn wir ihn anforderten, er hat sich
geradezu aufgedrängt, bei uns mitmachen zu dürfen. Verstehen
Sie, was ich damit ausdrücken will?«
    »Nicht ganz«, sagte Santos.
    »Wenn wir normalerweise jemanden aus andern Dienststellen
anfordern, egal, ob OK, Drogen, Sitte oder eine andere Abteilung,
kriegen wir oft zu hören, sie hätten keine Kapazitäten
frei. Aber wenn ich Ziese angerufen habe oder

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