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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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Versprechen halten
und einander verlässliche Freunde werden.
    Im
Hi’iaka-Mythos schickt Pele ihre Schwester aus, Lohiau zu holen und in ihr
Kraterheim auf der Hauptinsel zu bringen. Celia und Mona sind in mancherlei
Hinsicht wie Schwestern. Hi’iaka verführt Lohiau, nachdem sie herausgefunden
hat, dass Pele in ihrer Abwesenheit ihren Pakt gebrochen und ihre geliebten
Lehuahaine niedergebrannt hat. Als ich Mona auf diese augenfällige Parallele
hinwies, bat sie mich, ihr zu Ehren in meinem Waldstück auf Kauai Lehuabäume zu
pflanzen. Ich werde versuchen, dieser Bitte nachzukommen.
     
    Glenna hatte an den Rand geschrieben:
»Folgen mit Mythos konsistent?«
     
    28.
Januar 1972
    Kauai
    Russell
Tanner kam heute Abend vorbei, um sich ein weiteres Buch auszuleihen und mir
ein Geschenk zu bringen — einen Glücksbringer aus Kukuiholz, den er selbst
geschnitzt hat, damit ich ihn nach Samoa mitnehme. Russell ist ein
intelligenter Junge, der sich bemüht, Zugang zu seiner eigenen Kultur zu finden
und sich mit der Stellung der Hawaiianer in unserer Gesellschaft auseinander zu
setzen. Da kann ich ihm vieles beibringen.
    Celia
billigt meine Zuneigung zu Russell gar nicht, ich nehme an, es schmerzt sie,
dass ich so viel Zeit mit ihm verbringe statt mit unseren eigenen Kindern. Aber
einem so gnadenlos ernsthaften Jungen wie Matthew oder einem naturwissenschaftlich
orientierten Sohn wie Peter habe ich nun mal nicht viel zu bieten. Stephanie
ist ein Schatz, aber sie ist das Kind ihrer Mutter, so wild und
widersprüchlich. Und Drew ist jetzt zehn Monate, da kann man sich schwer
vorstellen, wie er einmal sein wird.
    Ich
freue mich auf diese Samoa-Reise. Manchmal ist es das Beste, herauszutreten und
das eigene Leben aus einem gewissen Abstand zu sehen.
     
    Ich merkte, dass ich alles, was Tanner
betraf, mit mehr als nur beiläufigem Interesse las.
     
    4.
April 1978
    Zamboanga,
Philippinen
    Mona
kam heute Morgen aus Manila hier an, und wir verbrachten den Tag zusammen,
hauptsächlich an der Strandbar dieses malerischen alten Hotels. Ich habe ihr
einen Schildkrötenpanzer gekauft, von einem der Händler, die hier in Booten herumpaddeln.
Sie sagt, Celia spielt wieder ihr Lieblingsspiel — sie jongliert mit zwei
Männern gleichzeitig und macht kein Geheimnis daraus, in der Hoffnung, dass
irgendjemand es mir wohl zuträgt und ich heimkomme und das Heft in die Hand
nehme. Wie wenig sie mich doch kennt. Es fällt mir schon schwer genug, mein
eigenes Leben in der Hand zu behalten.
    Meine
einzige Sorge ist, wie sich ihr Verhalten auf die Kinder auswirken wird.
Matthew ist der Sohn seiner Mutter; er bewundert alles, was sie tut, und würde
selbst alles für sie tun. Peter hingegen, sagt Mona, ist Celia gegenüber in
letzter Zeit sehr kühl, und Stephanie tut, was ihr passt. Drew produziert
Jähzornsanfälle, und Celia reagiert mit Härte.
    Celia
ähnelt immer mehr der Hexe aus der Feuergrube, die um sich herum Schwärze und
Zerstörung verbreitet.
     
    Celia hatte »Hexe aus der Feuergrube«
eingekringelt und ein Fragezeichen danebengesetzt.
     
    18.
August 1981
    Kauai
    Gestern
zu lange aufgeblieben, zu viel getrunken, dazu eine schreckliche
Auseinandersetzung mit C. Und jetzt ist dieser Artikel für das Bordmagazin
fällig, und ich bin völlig aus der Spur. Wie konnte das Leben so außer
Kontrolle geraten?
     
    8.
November 1983
    San
Francisco
    Bin
hier, um mich mit dem Leiter der Westküsten-Redaktion dieses neuen
Reisemagazins zu treffen und um dem Tumult daheim zu entgehen. C. deprimiert,
weil wieder eine Affäre in die Binsen gegangen ist. Ihr Alkoholkonsum ist
entsprechend hoch. Sie hat herausgekriegt, wo ich wohne, und ruft ständig an,
versucht mich zu provozieren, indem sie behauptet, Drew sei nicht mein Sohn.
Schlau gedacht, Celia, funktioniert aber nicht. Der arme Teufel ist mir
schließlich wie aus dem Gesicht geschnitten.
     
    27.
Mai 1985
    Tokio
    Dieses
JAL-Bordmagazin könnte ein regelmäßiger Auftraggeber werden. Was gut wäre, weil
es mich von der Feuergrube wegholt. Habe die erste Hälfte des Mythenbuchs an
die Agentin geschickt, die mir der Geographic -Redakteur empfohlen hat,
und sie ist bereit, mich zu vertreten. Aber die Hauptarbeit kommt erst noch,
und wie soll ich, bei dieser häuslichen Situation, irgendetwas hinkriegen? Ich
wollte, Celia würde das Trinken lassen, aber wie kann ich das von ihr erwarten,
wenn ich es selbst nicht schaffe? Wenigstens leben Mona und Harold jetzt auf
der Insel, sodass sie für uns

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