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Spiel mit dem Feuer

Spiel mit dem Feuer

Titel: Spiel mit dem Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcia Muller
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du
eine Suchaktion starten willst, gib mir Bescheid. Ich werd mal einen kurzen
Anstandsbesuch im Pali House machen, aber danach erreichst du mich zu Hause.«
     
    Glenna war nicht da, aber das Lämpchen
des Anrufbeantworters blinkte, und ich drückte die Abhörtaste, in der Hoffnung,
dass es eine Botschaft von ihr war.
    Aber es war Jerry Tamura von RKI in
Honolulu. Ich rief ihn rasch zurück.
    »Ms. McCone«, sagte er, »ich habe jetzt
die restlichen Informationen für Sie. Das Haus in der Kahai Street, in der Nähe
der Zufahrtsstraße zum Sand Island, wurde an einen gewissen Garvin Ridley vermietet.
Der Inhaber der nicht eingetragenen Telefonnummer heißt ebenfalls Garvin
Ridley, wohnhaft an der Gold Coast, hinter dem Diamond Head.« Er nannte mir die
Adresse zweimal und ich notierte sie.
    Garvin Ridley. So hatte Celias Vater
geheißen. Der war natürlich schon lange tot, aber hatte Donna Malakaua nicht
etwas von Brüdern gesagt? Vielleicht war das hier ja Garvin Ridley junior. Zu
Tamura sagte ich: »Können Sie mir einen Background-Check zu Ridley erstellen?«
    »Ist schon in Arbeit. Wann brauchen Sie
ihn?«
    Ich überlegte. Das war eine wichtige
Spur, aber konnte ich einfach nach Oahu fliegen, obwohl Glenna immer noch nicht
wieder aufgetaucht war?
    Ja. Es war noch zu früh, sie bei der
Polizei als vermisst zu melden, und wenn es so weit war, würden Peters Status
und Einfluss hier auf der Insel die Massnahmen beschleunigen. Ich konnte nicht
selbst losziehen und die Insel nach ihr absuchen; ich kannte das Terrain nicht,
und wenn Peter wollte, dass etwas Derartiges geschah, konnte er ja Russ und
seinen Hubschrauber dafür heranziehen. Und ansonsten hatte ich hier nichts zu
tun.
    »Mr. Tamura, könnten Sie jetzt gleich
an diesem Check dranbleiben?«
    »Natürlich.«
    »Dann komme ich zu Ihnen rüber, sobald
ich einen Flug kriege.«
    Russ würde mich gern nach Oahu bringen,
aber in dieser Situation war ein Alleinflug ratsamer.

7. APRIL
     
     

Honolulu
7
Uhr 10
    Ich beschaffte mir am Flughafen von
Honolulu einen Mietwagen und nahm den Freeway nach Osten, in Richtung Zentrum.
Ich war in den letzten zwanzig Jahren öfters in Honolulu gewesen und hatte
jedes Mal über die permanente Metamorphose dieser Stadt gestaunt. An diesem
Abend schienen sich noch mehr Spitztürme in den wolkenmelierten Himmel zu
recken, schien noch mehr Glas im letzten Sonnenlicht zu funkeln. Doch als ich
die Abfahrt Bishop Street nahm, kamen mir die Bürgersteige seltsam leer vor.
Vielleicht hatte Honolulu ja endlich den Sättigungspunkt erreicht, was
Neubauten anging, und wenn ja, was hieß das für die Zukunft des Staates?
    Bei dem Wächter an der
Tiefgarageneinfahrt des Hochhauses, in dem RKI residierte, lag schon eine
Schließkarte für mich bereit. Ich parkte auf einem der Firmenparkplätze und
fuhr mit dem Lift hinauf ins dreiundzwanzigste Stockwerk, wo mich Tamura, wie
wir nach meinem Ticketkauf in Lihue telefonisch ausgemacht hatten, treffen
würde. Eine weitere Wächterin im RKI-Blazer begrüßte mich, prüfte meinen
Ausweis und ließ mich durch die Sperre. Nachdem sie mir ein
Besucher-Ansteckschildchen ausgehändigt hatte, rief sie Tamura an.
    Vorsichtige Menschen, diese RKI-Leute,
selbst hier im Land der Aloha-Mentalität. Und aus gutem Grund.
    Nach zwei, drei Minuten erschien Tamura
durch eine Binnentür: ein schlanker, gut aussehender Mann in einem leuchtend
grüngelb gemusterten Hemd. Hinter dem strahlenden Lächeln und den fröhlichen
Augen verbarg sich — wenn ich die Firmenangehörigen einigermaßen kannte — das
eine oder andere gar nicht amüsante Geheimnis. Niemand, der für RKI arbeitete,
war gänzlich das, was er zu sein schien — die Inhaber eingeschlossen. Meine
ersten beruflichen Kontakte mit Gage Renshaw und Dan Kessell — bevor Hy die ihm
angebotene Eindrittelbeteiligung angenommen hatte — waren von Nervosität und
Misstrauen geprägt gewesen, und ich hatte noch immer meine Vorbehalte gegen sie
und ihre Praktiken, die mir manchmal zu weit von den Buchstaben des Gesetzes
abwichen. Aber ich musste zugeben, daß Hy mehr Verantwortlichkeit in die
Firmenpolitik gebracht hatte. Er war RKIs bester Verhandlungsstratege und
extrem gut darin, Leute aus gefährlichen Situationen herauszuholen. Renshaw und
Kessell hatten sich nicht freiwillig geläutert, aber sie wollten nicht
riskieren, ihn zu verlieren.
    Und ich musste auch zugeben, dass ihre
Spezialisten es verstanden, Informationen zu beschaffen, an die nicht mal

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