Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
Vom Netzwerk:
sie in den Flur. „Nolan hat ihn verloren. Wir haben eine Fahndung nach Danson und seinem Wagen über Funk herausgegeben. Ein Durchsuchungsbefehl für sein Zimmer ist in Arbeit.“
    Ihr Handy klingelte. Sie sah, es war Leo. „Leo, wo sind Sie?“
    „In der Innenstadt.“ Die Verbindung war schlecht. „Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Clark ist White Rabbit? Mein Gott, wie haben Sie …“
    „Es gibt noch mehr, Leo. Clark ist Danson.“
    „Dick? Sie meinen doch nicht etwa …“
    „Doch. Er hat seinen Tod vorgetäuscht. Er muss sein Aussehen durch plastische Chirurgie verändert haben. Er will wohl Sie dafür bestrafen, dass Sie ihn, wie er meint, betrogen haben.“
    Leo schwieg. Er schwieg so lange, dass Stacy schon dachte, die Verbindung wäre unterbrochen. „Leo? Sind Sie noch …“
    „Ja, ich bin noch dran. Ich musste das nur verarbeiten. Es ist schwer zu glauben …“ Er brach mitten im Satz ab, keucht auf. „Was zum … mein Gott, du bist …“
    Stacy hörte einen lauten Knall.
    Ein Schuss.
    „Leo!“ rief sie. „Verdammt, Leo …“
    Spencer riss ihr das Telefon aus der Hand. „Mr. Noble? Hier ist Detective Malone. Ist alles in Ordnung? Mr. Noble?“
    Stacy sah Spencer hoffnungsvoll an, obwohl sie wusste, wie sinnlos es war.
    Er sah sie grimmig an. „Das Mädchen sollte nicht allein sein“, sagte er, als er ihr das Handy zurückgab.
    Sie blickte auf das Display.
    Verbindung unterbrochen.
    9:57 Uhr.
    Stacy schluckte. „Ich werde bei ihr bleiben.“
    „Besser ist, wenn ich sie zu Tony rüberschicke. Da ist sie sicherer.“

55. KAPITEL
    Samstag, 19. März 2005
    17:20 Uhr
    Spencer wartete in einer schmalen Gasse hinter dem abgesperrten Areal gegenüber dem International House Hotel. Sie hatten Leo gefunden. Sie hatten die Nachricht bekommen, als sie gerade Dansons Zimmer und Schließfach durchsuchten. Die Durchsuchung hatte wenig zu Tage befördert, bis auf den Be weis, dass Clark tatsächlich Dick Danson war. Spencer hoffte, dass sie hier mehr Glück hätten.
    Leo war erschossen worden. Direkt zwischen den Augen.
    „Wie geht es dem Mädchen?“ erkundigte sich Spencer.
    „Verängstigt“, erwiderte Tony. „Carly hat sie unter ihre Fittiche genommen.“
    „Hast du was von ihrer Tante gehört?“
    „Noch nicht. Hab ihr eine Nachricht hinterlassen.“
    Man hatte Alice nichts von ihrem Vater erzählt – noch nicht. Spencer betete, dass ihre Mutter noch lebte, um sie trösten zu können, aber er hegte nicht allzu viel Hoffnung.
    Sie gingen zu dem ersten Officer, meldeten sich an und schlüpften unter dem Absperrband durch. Die Leute vom Spurendienst und der Fotograf waren schon bei der Arbeit; sie blickten nur kurz auf und nickten Spencer und Tony zur Begrüßung zu, als sie ankamen.
    Sie gingen zum Leichnam hinüber, der sich keine zehn Meter von der Gasse entfernt befand.
    Noble lag flach auf dem Rücken, die Augen geöffnet, mit leerem Blick. Nach der Wunde zu urteilen war er aus nächster Näheerschossen worden, wahrscheinlichmiteiner Kleinkaliberpistole.
    Tony hockte sich neben ihn. „Hat immer noch seine Rolex um. Die Aktentasche scheint unangetastet.“
    Spencer streifte sich Latexhandschuhe über und suchte nach der Brieftasche. Er fand sie, zog sie he raus und öffnete sie. „Dreihundert Dollar. Kreditkarten. Das Motiv war ganz sicher nicht Raub.“
    „Überrascht dich das?“
    Spencer verzog den Mund. „Sehe ich so aus?“
    „Verdammter Mistkerl. Hat es im hellen Tageslicht getan. In der Innenstadt, nicht weit von der Camp Street.“
    Spencer betrachtete den Leichnam eingehend, dann seine nähere Umgebung. „Wo hat erdenn wohl diesmal seine Visitenkarte hinterlassen?“
    Wie aufs Stichwort wurden sie von einem Beamten des Spurendiensts gerufen: „Hallo, Jungs, das hier wollt ihr euch sicher gern mal ansehen!“
    Sie gingen zu dem Kollegen hinüber. Er hatte den Strahl seiner Taschenlampe auf einen Hauseingang gerichtet, wo der Wind eine Ansammlung von Abfall in die Ecke getrieben hatte.
    Spencer sah sofort, was die Aufmerksamkeit des Beamten erregt hatte: eine Plastiktüte, auf die der Killer einen Smiley gemalt hatte. Drinnen lag ein einziger Gegenstand. Eine Herz-König-Spielkarte.
    Tony rieb sich abwesend über die Bartstoppeln. „Ich mag Psychopathen, die uns genau sagen, dass es ihr Werk war. Da braucht man nicht zu viel nachzudenken in diesem Job.“
    „Eintüten und beschriften bitte“, sagte Spencer zu dem Mann vom Spurendienst.
    „Wenn es Dunbar war, weiß er,

Weitere Kostenlose Bücher