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Spiel mit dem Tod

Spiel mit dem Tod

Titel: Spiel mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Spindler
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dass wir hinter ihm her sind. Er will seine Arbeit noch zu Ende bringen, auch wenn das bedeutet, dass wir ihn danach fassen.“
    Spencer kniff die Augen zusammen. „Ich bin froh, dass wir das Mädchen weggeschafft haben. Bis wir dieses Arschloch in Gewahrsam haben, ist sie in Gefahr.“
    „Vielleicht will der Killer nur die großen Häuptlinge ausschalten?“
    „Erinnerst du dich nicht an Pogos Zeichnung von Alice? Da war sie aufgehängt und ganz offensichtlich tot.“
    „Stimmt. Aber es gab keinen Herz-König. Und der musste dran glauben.“
    Spencer blickte in den dunklen Himmel. „Stacy glaubt, dass der Künstler einfach nicht mehr dazu gekommen ist, die Zeichnung anzufertigen. Ich habe ihr das zu der Zeit nicht ab gekauft. Aber jetzt schon.“
    „Kluge Lady. Vielleicht solltest du ihr sagen, was los ist?“
    „Das wäre gegen die Vorschriften.“
    „Scheiß auf die Vorschriften. Sie ist eine von den Guten.“ Tony zeigte auf den ersten Officer. „Ich werde mal eine Befragung in der Gegend einleiten. Vielleicht hat jemand aus diesen Geschäften irgendwas gesehen.“
    Spencer sah seinem Kollegen hinterher. Stacy war in der Tat eine von den Guten.
    Aber deshalb wollte er sie nicht anrufen.
    Er wählte ihre Nummer. „Hallo“, sagte er, als sie sich meldete. „Geht es dir gut?“
    „Ja, ich bin okay. Ist Leo …“
    „Ja. Tot … Schuss zwischen die Augen.“
    „White Rabbit?“
    „Wenn eine gewisse Spielkarte hier am Tatort ein Hinweis ist.“
    „Verdammt. Arme Alice. Ihr müsst Kay finden.“
    „Wir tun unser Bestes.“ Er blickte über die Schulter zurück. Der Leichenbeschauer und sein Fahrer waren eingetroffen. „Ich muss wieder auflegen, Killian. Ich melde mich später noch mal.“

56. KAPITEL
    Samstag, 19. März 2005
    20:45 Uhr
    Spencer überlegte es sich. Er rief Stacy nicht an, sondern besuchte sie.
    Als sie nach dem zweiten Läuten öffnete, sah sie aus, als hätte sie geweint.
    „Hast du’s nicht mitbekommen? Das Spiel ist aus. Leo ist tot.“
    Er hielt eine Tüte mit Essen hoch. „Ich habe Sandwiches mitgebracht. Hast du schon gegessen?“
    „Ich bin nicht hungrig.“
    „Wie wäre es mit ein bisschen Gesellschaft?“
    „Warum nicht?“ Sie drehte sich um und ging voraus in die Küche. Auf dem Tisch stand eine Flasche Bier, die Glock lag daneben.
    Stacy ging zum Kühlschrank, holte noch ein Bier he raus und reichte es ihm.
    „Danke.“ Er nahm einen kräftigen Schluck. „Nichts von alldem ist deine Schuld“, sagte er leise.
    „Nein? Bist du sicher?“ Ihre Stimme klang gleichzeitig traurig und wütend. „Leo ist tot. Kay wahrscheinlich auch. Sie hatten mich angeheuert, damit sie sicher sind. Und nun ist Alice womöglich …“ Sie schluckte. „Ein Waisenkind. Da habe ich eine großartige Leistung vollbracht, was?“
    „Du hast dein Bestes getan.“
    „Soll ich mich jetzt besser fühlen?“ Sie ballte die Hände zu Fäusten. „Er war direkt vor meiner Nase. Die ganze Zeit hat er …“
    Spencer ging zu ihr, zog sie hoch und umfasste ihr Gesicht mit den Händen. „Wir alle hatten ihn die ganze Zeit vor unserer Nase. Du warst die Einzige, die überhaupt geahnt hat, was wirklich los war.“
    Tränen traten in ihre Augen. „Das hat ja auch ziemlich viel gebracht.“
    Sie versuchte so sehr, hart zu sein. Sich auf ihren Ärger zu konzentrieren. So zu tun, als wäre sie nicht verletzt. Als fühlte sie sich nicht hilflos.
    Er fuhr ihr mit den Daumen über die Wangen. „Tut mir Leid.“
    „Hör auf. Sieh mich nicht so an.“
    „Tut mir Leid, Killian. Ich kann nichts dagegen machen.“
    Er beugte sich hinunter und küsste sie. Ihre Lippen zitterten. Er schmeckte die salzigen Tränen.
    Sie legte ihm die Handflächen auf die Brust. „Hör auf“, wiederholte sie. „Da fange ich nur an, mich schwach zu fühlen.“
    „Und du musst ja stark sein.“
    Sie hob das Kinn an. „Ja.“
    „Damit du gegen die bösen Jungen kämpfen kannst. Ihnen in den Hintern treten und vielleicht sogar die Welt retten.“
    Sie trat einen Schritt zurück. „Ich glaube, du solltest jetzt besser gehen.“
    „Und dich hier mit Mr. Glock allein lassen?“
    „Ja.“
    „Wie du willst, Stacy. Wenn du deine Meinung ändern solltest, du hast ja meine Nummer.“ Er trank sein Bier aus, nahm die Tüte mit dem Essen und verließ ihre Wohnung. Dann lief er zu dem Streifenwagen der NOPD, der vor dem Haus parkte, beugte sich runter und begrüßte den Polizisten, der im Auto saß. „Passen Sie gut auf das Haus

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