Spiel mit dem Tod
…“
„Den Erfinder des Spiels.“
„Richtig. Aber er hat es nicht allein erfunden. Er hatte einen Partner.“
„Diesen Typ.“
„Ja. Ist vor drei Jahren in Carmel-by-the-Sea in Kalifornien über eine Klippe gefahren. Leo und Kay haben durch einen Rechtsan walt da von erfahren. Durch seinen Tod sind die Rechte einiger Gemeinschaftsprojekte frei geworden.“
„Interessant. Erzähl weiter.“
„Es scheint vorher – wegen mehrer verschiedener Vorkommnisse – eine Menge böses Blut zwischen den Nobles und Danson, dem Geschäftspartner, gegeben zu haben.“
„Ich verstehe. Dieser Danson täuscht seinen eigenen Tod vor, damit er auf Noble eine Menge krankhafter Anschläge ausüben kann.“
„Bingo.“ Stacy hatte das Gefühl, auf der richtigen Spur zu sein. „Womöglich will er Leos Leben zerstören.“
„Vielleicht sogar ihn umbringen“, sagte Billie leise.
„Wahrscheinlich ihn umbringen“, korrigierte Stacy. „Und Kay auch. Vielleicht sogar Alice. Er geht davon aus, damit davonzukommen. Schließlich ist er ja tot.“
„Ein genialer Plan.“
„Nicht ganz so genial. Immerhin bin ich ja dahinter gekommen.“
„Hast du dein Handy dabei?“
„Sicher. Warum?“
„Gib mal her.“ Billie wählte. „Connor, hier ist Billie.“ Sie lachte, es klang verdammt heiser und sexy. „Ja, diese Billie. Wie geht es dir?“
Stacy hörte ungläubig zu, wie ihre Freundin mit dem Mann am anderen Ende plauderte, flirtete und ihn umgarnte.
Diese Frau war ein männermordendes Phänomen. Wo lernte man so etwas? Gab es dafür ein Diplom?
„Ich habe hier eine Freundin, die ein paar Informationen benötigt. Sie heißt Stacy. Ich geb sie dir mal. Danke, Küsschen, du bist ein Schatz.“ Noch ein Lachen von Billie, gefolgt von einem „Ja, das mache ich, versprochen“.
Sie hielt Stacy das Mobiltelefon hin. „Chief Connor Battard.“
„Chief?“
„Von der Polizei, Dummchen. In Carmel-by-the-Sea.“
Kannte diese Frau denn jeden? „Chief Battard, hier ist Stacy Killian. Danke, dass Sie mit mir reden.“
„Für Billie tu ich alles. Wie kann ich Ihnen helfen?“
„Ich untersuche einen Todesfall, der vor drei Jahren passierte. Dick Danson.“
„Dansons Tod, kann ich mich dran erinnern. Ist vom Hurricane Point gefahren, ungefähr vor dreieinhalb Jahren.“
„Wie ich hörte, war es ein Unfall.“
„Selbstmord.“
„ Selbstmord“, wiederholte sie überrascht. „Sind Sie sicher?“
„Absolut. Er hatte eine volle Propangasflascheim Kofferraum seines Porsche Carrera, dazu noch eine auf dem Rücksitz. Er wollte ganz sichergehen, und das hat auch funktioniert.“
„Es gab einen ziemlich großen Knall, nehme ich an.“
„Allerdings. Der Gerichtsarzt hat Danson aufgrund seines Gebisses identifiziert.“
„Sie haben die Leiche nicht gesehen?“
„Ich hab das gesehen, was davon übrig war.“
„Können Sie sich an etwas Ungewöhnliches an diesem Vorfall erinnern?“
„Von den Propangasflaschen und dem Haftbefehl abgesehen nicht.“
„Ein Haftbefehl? Weshalb?“
„Der Fall ist abgeschlossen, also können wir uns die Akten gern gemeinsam ansehen. Wenn Sie und Billie sich auf den Weg hierher machen.“
Mit anderen Worten, gib mir, was ich will, dann gebe ich dir, was du willst.
Nachdem sie sich bei dem Mann bedankt hatte, reichte sie Billie das Handy wieder. Die beiden sprachen noch einen kurzen Moment, dann beendete ihre Freundin das Telefonat.
„Und woher kennst du Chief Battard?“ erkundigte sich Stacy.
„Ich habe ein paar Jahre dort gewohnt. Connor ist ein Süßer.“ Sie seufzte. „Er war in mich verliebt.“
Stacy zog die Augenbrauen hoch. Waren das nicht alle? Und nach dem Gespräch eben zu urteilen, hatte sich an seinen Gefühlen nichts geändert.
„Weiß er, dass du verheiratet bist?“
Billie hob die Schultern. „Sicher vermutet er es. Das bin ich doch fast immer.“
„Würdest du ihn gern wiedersehen?“
Ihre Augen leuchteten auf. „Ein Ausflug?“
„Ich möchte mir die Akte ansehen. Das hat er angeboten.“ Stacy lächelte. „Er hat allerdings klargemacht, dass ich ohne deine Begleitung nicht willkommen bin.“
„Rocky geht mir im Moment ziemlich auf die Nerven, eine Reise wäre genau das Richtige, um ihm wieder etwas Benehmen beizubringen.“
41. KAPITEL
Donnerstag, 17. März 2005
9:00 Uhr
Stacy und Billie buchten für den nächsten Tag Direktflüge nach San Francisco. Billie bestand darauf, dass sie dort einen Wagen mieten und zur Monterey Coast
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