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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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vergessen wird.«
    Kitt begann sich zu wehren, insgeheim wünschte sie ihn zur Hölle und hasste ihn mehr als je zuvor.
    »Bringen Sie sie hier weg«, befahl Stephen ruhig, und der Kutscher begann, sie hinter sich herzuzerren.
    Nein ! Kitt kämpfte, versuchte, sich loszureißen, versuchte, nach ihm zu treten. Er hielt sie fest, während Stephen ein Seil aus der Tasche zog und ihre Hände damit festband. Ein anderes Seil band er um ihre Füße, dann hob der Kutscher sie über seine Schulter, trug sie zum Fenster und schwang sich hindurch, in die Dunkelheit draußen. Vorsichtig kletterte er an dem Rankgitter hinunter, dabei knirschten seine großen Füße auf den trockenen Blättern und Ästen, die sich um das Rankgitter geschlungen hatten.
    Bei jedem Schritt klopfte Kitts Herz laut vor Angst. Was hatte Stephen ihm befohlen? Sie zu vergewaltigen? Sie umzubringen?
    Peel wartete im Schatten, bis er sicher war, dass man ihn nicht entdeckt hatte, dann begann er zu laufen. Er duckte sich und hielt sich außer Sichtweite und trug sie in die Dunkelheit.
    Es regnete. Dicke graue Regenschleier fielen auf den lehmigen Boden. Es dauerte nur Minuten, bis ihr Nachthemd nass war, und sie zitterte vor Kälte. Sie hüpfte auf der Schulter des Mannes auf und ab und zuckte zusammen, als ihr Bauch bei jedem seiner Schritte schmerzhaft gegen seine Schulter gestoßen wurde. Das Band flog von ihrem Zopf, und ihr Haar wehte um ihre Schultern. Nasse Strähnen klebten an ihrem Hals und ihren Wangen.
    Sie hob den Kopf, so gut sie konnte, und sah, wie das Haus langsam in der Dunkelheit hinter ihnen verschwand. Lieber Gott, wohin brachte er sie? Sie liefen über ein Feld, in ein Dickicht von Bäumen, und ein zweiter Mann gesellte sich zu ihnen. Der untersetzte Mann, der auch in der Nacht in der Gasse gewesen war. Er sagte etwas zu Peel, und sie beide lachten.
    Kitt schloss die Augen, sie kämpfte gegen eine Woge der Übelkeit an. Sie würden sie umbringen. Stephen wollte Rache, und die würde er auch bekommen.
    Am Rande einer Wiese auf der anderen Seite des Dickichts erschien ein dritter Mann aus der Dunkelheit. Kitt hob den Kopf und kniff die Augen zusammen, um zu sehen, wer er war. Ihre Augen weiteten sich erstaunt beim Anblick des Zigeuners mit Namen Demetro, den sie im Lager und dann noch einmal in der
    Stadt gesehen hatte. Er lächelte, als sich seine große Hand um einen Beutel mit Münzen schloss, den der untersetzte Mann ihm reichte. Er steckte den Beutel unter das Gurtband seiner Hose
    und öffnete die Tür seines bunt bemalten vardo, der am Rande
    des Waldes wartete.
    Der Kutscher trug sie die hölzernen Stufen hinauf, drückte ihren Kopf hinunter und schaffte sie in den niedrigen Wagen. Er warf sie auf das schmale Bett und band ihre Hände am Kopfende des Bettes fest. Mit einem zufriedenen Lächeln wandte er sich um und verschwand durch die Tür.
    Wie ein Bündel Ähren zusammengebunden, zitternd vor Kälte und Angst, kämpfte Kitt gegen die Tränen an. Sie hatte Geschichten von Frauen gehört, die von Zigeunern entführt und dann in die Sklaverei verkauft worden waren, doch bis zu diesem Augenblick hatte sie keine davon geglaubt.
    Eiskalte Furcht stieg in ihr auf. Sie war sicher gewesen, dass die Männer die Absicht gehabt hatten, sie umzubringen. Vielleicht wäre der Tod eine willkommene Alternative gewesen gegenüber dem, was Demetro mit ihr vorhatte. Der Wagen bewegte sich, als er sich auf den Kutschsitz schwang. Das Pferd begann durch den Regen zu trotten, und sie kämpfte gegen die Fesseln, die sie gefangen hielten, doch das Seil rührte sich nicht. Wäre sie doch nur in London geblieben, bei Clay.
    Ich liebe dich, sagte sie schweigend, und zum ersten Mal war sie froh, dass sie es ihm gesagt hatte. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen die Tränen, die sich unter ihren geschlossenen Lidern hervorwagten.
    Sie wünschte sich so sehr, dass er ihr geglaubt hätte.
    Clay verließ das Büro an der Bow Street, wo er die Detektive angeheuert hatte. Der Bericht, den er von ihnen bekommen hatte, besagte, dass Richard ein Etablissement bevorzugte, das sich Isoldes Haus der Freuden nannte. Es war ein heruntergekom-
    menes Haus am Strand, ein Bordell, das jede Art des perversen Geschmacks befriedigte. Da Clay wusste, dass es dort keinen Mangel an jungen Männern gab, bestätigte es nur das, was Clay über Richard bereits herausgefunden hatte.
    Dennoch, bis er den Mann fand, der verantwortlich war für die Angriffe auf Kassandra, konnte er

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