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Spiel mit der Liebe

Titel: Spiel mit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Erinnerungen an sie und Stephen an ihrem sechzehnten Geburtstag erfüllten ihre Gedanken, und ihr Magen hob sich. Sie ging an dem Blauen Zimmer vorbei, ihre Beine zitterten unter dem gelben Seidenkleid mit der hohen Taille, und es gelang ihr, ungesehen in das Haus zurückzukehren, den Flur entlangzugehen und dann die Treppe hinauf.
    Leider kam Harcourt gerade die Treppe herunter.
    Er blieb auf der Stufe über ihr stehen. »Sie sehen blass aus. Fühlen Sie sich nicht wohl?«
    Kitt leckte sich über die Lippen, die zu erstarrt waren, um sprechen zu können. »Ich ... es geht mir gut. Ich wollte nur ... ich möchte mich einen Augenblick hinlegen.«
    »Ich bringe Sie zu Ihrem Schlafzimmer.«
    »Nein! Ich meine, danke.« Sie wandte sich um und lief vor ihm davon, noch ehe er Zeit hatte, etwas zu sagen. Sie blieb erst stehen, als sie in der Sicherheit ihres Zimmers war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Zitternd lehnte sie sich dagegen.
    Lieber Gott. Westerly ist hier. Er war auf dem Kontinent gewesen. Sie hatte ihn schon Jahre nicht mehr gesehen. Sie hatte ihn beinahe vergessen, hatte beinahe die erniedrigenden Dinge vergessen, die er ihr angetan hatte, in der Nacht, in der er ihr so rücksichtslos ihre Unschuld genommen hatte.
    Und jetzt war er hier, und sie musste sich wieder erinnern. Sie musste sich wieder selbst verachten.
    Morgen würde sie abreisen, entschied sie. Aber sie konnte nicht allein nach Greville Hall zurückkehren, und sie wollte ihren Freunden den Spaß nicht verderben. Sie konnte natürlich zurück nach London, in das Haus ihres Vaters, aber das wäre beinahe genauso schlimm, als wenn sie hier bleiben würde.
    Sie entschied sich. Sie hatte Westerly ertragen, ehe er England verließ. Sie hatte die gleichen Partys besucht wie er, hatte die gleichen Freunde gehabt. Daher entschloss sie sich einfach, sich von ihm fern zu halten.
    Sie glaubte nicht, dass es ein großes Problem sein würde.
    Ein Mann wie der Graf war nur an einem interessiert - und das hatte er ihr schon vor vier Jahren geraubt.
    Der Tag war klar und warm, eine helle Frühlingssonne schien auf die Hügel um die Heide von Hampstead. Ariel hatte die Tage mit Justin genossen, dem es wahrhaftig gelungen war, seine geschäftlichen Interessen zu vergessen, weil er weit weg war von seinem Arbeitszimmer in Greville Hall, und der sich zur Abwechslung einfach einmal entspannt hatte.
    Es war Kitt, um die sie sich Sorgen machte. Ganz besonders, nachdem ihre Freundin ihr das Abenteuer im Zigeunerlager anvertraut hatte.
    Und dass Clay derjenige gewesen war, der sie nach Hause gebracht hatte.
    Ariel entdeckte ihn auf der anderen Seite des Salons, wo er sich mit seinem Vater und dem Grafen von Westerly unterhalten hatte. Beides waren Gäste, die erst am gestrigen Nachmittag angekommen waren. Früher an diesem Morgen hatte sie Clay eine Nachricht geschickt, und als er jetzt sah, dass sie den Salon betrat, entschuldigte er sich bei seinen Gesprächspartnern und folgte ihr hinaus auf die Terrasse. Auf der Wiese hinter dem Weg entdeckte sie Kitt, die unter einem Baum im Gras saß und mit den beiden Kindern der Contessa spielte.
    »Du wolltest mich sehen?«, fragte Clay, und sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Er sah so gut aus wie die Sünde in seinem dunkelgrünen Frack und der leichten Wildlederhose. Er lächelte, doch es lag etwas in seinem Blick, Vorsicht, die ihre Furcht nur noch schlimmer machte.
    »Ich möchte mit dir über Kitt sprechen.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet nichts von seinen Gedanken,
    doch ein Muskel in seiner Wange zuckte. »Was ist denn mit
    ihr?«
    »Sie hat mir erzählt, was an diesem Abend passiert ist. Ich weiß, dass sie hinaus in das Zigeunerlager gegangen ist. Sie hat mir gesagt, dass du ihr gefolgt bist. Sie hat gesagt...«
    »Es war doch nur ein Kuss, um Himmels willen. Wenn sie behauptet hat, dass es mehr war ...«
    »Gütiger Himmel, Clay, Kitt hat mir nie etwas über einen Kuss gesagt. Sie meinte nur, dass du böse auf sie warst, weil sie allein in das Lager gegangen ist. Ich dachte mir, wir hätten ihr vielleicht anbieten sollen, mit ihr zu gehen. Es war doch offensichtlich, wie gern sie hingehen wollte. Ich wollte dir nur dafür danken, dass du dich um sie gekümmert hast.« Sie betrachtete ihn kühl. »Obwohl ich mich jetzt frage, ob du nicht vielleicht vollkommen andere Gründe hattest für dein Benehmen.«
    Eine leichte Röte stieg ihm in die Wange. »Ich habe mir Sorgen um sie gemacht, das ist

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