Spiel mit der Liebe
an.«
»Eigentlich ist unsere Verbindung beendet.«
Diesmal war es der Herzog, der eine dunkle, mit Silber durchsetzte Augenbraue hochzog. »Wie kommt das denn?«
»Wie es scheint, hat Elizabeth den abwegigen Gedanken, dass ich mich für eine andere Frau interessiere. Und da ich eine eifersüchtige Frau nicht ertragen kann - ganz besonders dann nicht, wenn ihre Beschuldigungen vollkommen unbegründet sind -, fand ich es am besten, die ein wenig zweifelhafte Verbindung abzubrechen.«
»Und wer ist sie?«
Ärger stieg in ihm auf. »Verdammt, ich habe dir doch gerade gesagt - es gibt niemanden. Oder um es genauer zu sagen, niemand besonderen, obwohl ich zugeben muss, jetzt, wo Liz mir nicht länger zur Verfügung steht, könnte ich ein wenig weibliche Gesellschaft ganz gut gebrauchen.«
»Und du behauptest, dass es keine andere Frau gibt, die dein Interesse geweckt hat?«
»Niemand Besonderen.«
»Nicht einmal Kassandra Wentworth?«
Ein Muskel an Clays Kinn zuckte. Kitt hatte ganz sicher sein Interesse geweckt. Er hatte an nichts anderes mehr denken können, seit sie aus dem Zigeunerlager zurückgekommen waren. Wie war es nur möglich, dass sein Vater ihn immer so genau durchschauen konnte?
Der Herzog schnippte ein Stäubchen von den Falten seiner weißen Halsbinde. »Ich bin kein Dummkopf, Clayton. Mir ist nicht entgangen, wie du sie ansiehst. Du siehst aus wie ein verhungernder Mann, der ein Bankett mit Essen betrachtet. Sie geht dir natürlich aus dem Weg, aber das zeigt doch nur, wie sehr sie sich von dir angezogen fühlt.«
Ariel hatte genau das Gleiche gesagt. Und Clay hatte sich schon zuvor gefragt, ob das wohl stimmte. »Und was hast du dazu zu sagen?«
»Ich habe dazu zu sagen - wenn du von dem Mädchen so gefangen bist, warum heiratest du sie dann nicht einfach? Du brauchst unbedingt eine Frau. Kitt würde eine sehr gute Frau für dich sein.«
Clay nahm von einem vorübergehenden Lakai ein Glas mit Brandy vom Tablett und nutzte die Zeit, um seine Gedanken zu ordnen. Sein Vater hatte ihn schon zwei Mal zu einer Heirat gedrängt. Aus welchen Gründen auch immer, Rathmore wünschte sich diese Verbindung. Er hob den Kristallschwenker und atmete tief den Duft des Getränkes ein, dabei betrachtete er die goldenen Augen seines Vaters.
»Wie viel ist dir die Sache denn wert?« Er brauchte das Geld seines Vaters nicht, aber das wusste der Herzog nicht. Er hatte Clay immer als trägen, verwegenen Sohn angesehen. Und Clay hatte ihn in diesem Glauben gelassen. Er hatte nicht die Absicht, ihm die Wahrheit zu sagen, weder jetzt noch in der Zukunft.
Das Blitzen in den Augen seines Vaters wurde berechnend und noch deutlicher. »Nenne deinen Preis.«
Noch vor einem Monat hätte er das nicht wirklich in Erwägung gezogen. Er hatte keine Frau haben wollen und ganz besonders keine, die ihm so viel Ärger machte wie Kassandra Wentworth. Jetzt dachte er, warum denn nicht? Es war höchste Zeit, dass er heiratete. Er wollte Söhne haben, und Kitt konnte offensichtlich gut mit Kindern umgehen. Es wäre nett, nach Hause zu kommen zu einer schönen Frau anstatt in ein leeres Haus.
Er würde ein wenig vorsichtiger sein müssen, was seine Geliebten betraf, aber sonst...
Und es war eine Tatsache, dass er sie haben wollte. Verdammt, er wollte sie so sehr. Sollte doch sein Vater glauben, es sei seine Idee gewesen. Die Wahrheit war, dass Clay schon eine ganze Weile über diesen Gedanken nachgedacht hatte, vielleicht sogar schon, ehe es ihm selbst bewusst geworden war. Seit der Nacht, in der er Kitt im Zigeunerlager beobachtet hatte, konnte er diesen Gedanken nicht länger aus seinem Kopf verbannen.
Er wirbelte die dunkle Flüssigkeit in seinem Glas herum und genoss das Spiel, das er mit dem Mann spielte, der ihn gezeugt hatte. »Du möchtest, dass ich dir einen Preis nenne? Also gut. Fünfzigtausend Pfund.«
Rathmore rieb sich mit der Hand über das Kinn, eine Geste, die auch Clay bevorzugte. »Das ist eine beachtliche Summe.« Obwohl sein Vater einen älteren, legitimen Sohn hatte, ähnelten sich diese beiden überhaupt nicht. Vielleicht war das der Grund, dass es Clay so sehr verletzte, dass der Herzog sich weigerte, ihm seinen rechtmäßigen Namen zu geben.
Rathmore betrachtete Clay eingehend und versuchte, in seinem absichtlich ausdruckslosen Gesicht zu lesen. »Es wird nicht leicht werden, musst du wissen. Sie könnte dich auch ablehnen.«
Das war eine riesige Untertreibung. »Die Sorgen darüber solltest du mir
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