Spiel mit der Liebe
gekostet«, meinte sie mit einem Lächeln, zu dem sie sich gezwungen hatte, und weigerte sich, sich von dem Gedanken an die anderen Frauen beunruhigen zu lassen. »Aus diesem Grund warten wir besser, bis wir wieder zu Hause sind.«
Seine Mundwinkel zogen sich ein wenig nach oben, doch sein Blick war noch immer voller Verlangen. »Ich werde dich beim Wort nehmen, Mylady.«
Kitt achtete nicht auf das Gefühl der Vorfreude, sie nahm den
Arm, den er ihr bot, und ließ sich von ihm zur Tür begleiten. Waren wirklich erst wenige Wochen vergangen, seit der Gedanke an die körperliche Liebe sie so sehr abgestoßen hatte? Mit dem richtigen Mann, das wusste sie jetzt, konnte es eine herrliche Erfahrung sein.
Ihr Magen zog sich zusammen. Clay war der richtige Mann für sie, ohne den geringsten Zweifel. Doch selbst wenn sie die richtige Frau für ihn war, so glaubte sie keinen Augenblick lang, dass er ihr treu sein könnte. Er genoss die Leidenschaft, die sie miteinander teilten, aber für wie lange?
Er liebte sie nicht.
Was würde geschehen, wenn er ihrer müde war und sich eine andere suchte?
Ein Schauer rann durch Kitts Körper, und ihr Inneres zog sich zusammen. Es würde geschehen, früher oder später, und wenn es so weit war, würde sie niemandem einen Vorwurf machen können, außer sich selbst. Sie hatte die Konsequenzen gekannt, als sie ihn geheiratet hatte. Sie war bereit gewesen, seine Affären zu akzeptieren - damals hatte sie sogar noch geglaubt, sie würde dankbar sein dafür.
Aber das war damals gewesen, und jetzt war jetzt. Sie saß ihm in der Kutsche gegenüber und betrachtete ihn unter gesenkten Wimpern hervor. Sie hatte einen Teufelspakt abgeschlossen, als sie zugestimmt hatte, ihn zu heiraten. Sie würde das akzeptieren müssen, was vor ihr lag, würde das flüchtige Glück genießen, dass sie jetzt fühlte, und versuchen, nicht an die Zukunft zu denken.
An diesem Gedanken klammerte sie sich, entschlossen, diesen Abend zu genießen, dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder der Landschaft draußen vor dem Fenster zu, die Außenbezirke der Stadt, bis sie das Herrenhaus des Herzogs von Chester nach einer Biegung der Straße entdeckte. Wie eine Festung in der Nacht tauchte es vor ihnen auf.
Es war drei Stockwerke hoch, aus Stein gebaut und sah beeindruckend aus. In jedem Fenster leuchtete eine Lampe und begrüßte die ankommenden Gäste. Eine ganze Reihe von Kutschen und Equipagen rollte über den mit Kies bestreuten Weg, der zum Haus führte, und eine Menge elegant gekleideter Männer und Frauen schritten die breite Treppe vor dem Haus hinauf und verschwanden durch die vergoldeten Türen.
Clay lächelte, als er ihr den Arm reichte. »Bist du bereit?«
In der Eingangshalle mit der hohen Decke und einem großen bunten Glasfenster auf der anderen Seite schien die Menschenmenge kein Ende zu nehmen. Sie begrüßten den Herzog, einen untersetzten grauhaarigen Mann mit einem freundlichen Lächeln und auch seine Herzogin, eine Frau, die etliche Jahre jünger war als er und ihm zehn Kinder geboren hatte, die aber dennoch immer noch attraktiv und vital war.
Nicht weit vom Eingang begegneten sie einem anderen Herzog - dem Herzog von Rathmore, Clays Vater. Er stand neben seiner Frau, und das Lächeln, mit dem er Clay bedachte, enthielt eine Warnung, auch wenn es freundlich war.
Clay erwiderte das Lächeln, senkte höflich den Kopf und ging weiter. Kitt dachte daran, wie schmerzlich es sein musste, einen Vater zu haben, der sich nur manchmal auch wie ein Vater verhielt, und ihr Herz flog ihrem Mann zu. Als sie ihn ansah, bemerkte sie, dass er die Zähne zusammengebissen hatte, doch sein Gesichtsausdruck schien eher resigniert.
Sie gingen weiter durch die große Marmorhalle, von der aus man einige große Zimmer erreichte. Kitt hoffte, Ariel in einem der Zimmer zu entdecken, deshalb reckte sie den Kopf, um nach Justin zu suchen, der durch seine Größe immer leicht zu finden war. Sie entdeckte ihn im silbernen Salon, Ariel stand neben ihm, und ihr blondes Haar leuchtete wie die Spitze einer Flamme.
Justin lächelte und beugte sich über Kitts Hand. »Lady Kassandra ... du siehst heute Abend ganz besonders bezaubernd aus.«
Sie verbeugte sich tief vor ihm. »Danke, Mylord.«
Clay begrüßte Ariel ebenso schmeichelhaft, und sie unterhielten sich eine Weile, über das Wetter, die Straßen und darüber, wer wohl alles eingeladen war und wer nicht.
Kitt warf Clay einen schnellen Blick zu und lächelte dann
Weitere Kostenlose Bücher