Spiel mit mir!: Roman (German Edition)
High-School-Liebe Gabrielle geheiratet hatte, von der er sich einst getrennt hatte, um zu verhindern, dass der Fluch seine Wirkung entfaltete. Amber war wie eine Droge, doch es machte Mike nicht das Geringste aus, süchtig nach ihr zu sein. Süchtig genug, um sie dauerhaft an sich zu binden.
»Was hältst du davon, wenn wir jetzt auf mein Zimmer gehen und die Ehe vollziehen?«, fragte er seine Braut, und verbannte den Gedanken an Schicksal und den Corwin-Fluch in die hinterste Ecke seines Gehirns.
Sie grinste ihn an, und ihre blauen Augen blitzten auf, unternehmungslustig und erregt zugleich. »Hört sich vielversprechend an.«
Mike war ganz ihrer Meinung.
Mike war verheiratet, und er fand Gefallen daran, was ihm erneut klar wurde, als sich Amber auf der Taxifahrt zurück zum Bellagio an ihn schmiegte. Arm in Arm peilten sie die zahlreichen Aufzüge an, die nach oben führten. Anfangs hatte ihm die Opulenz seiner Suite zwar Unbehagen verursacht, doch nun fand er die Vorstellung, Amber inmitten all dieser Pracht auszuziehen, äußerst reizvoll. Und so lohnte sich wenigstens der exorbitante Preis, den er dafür bezahlte.
Er schob die Hand in die hintere Hosentasche, um zu überprüfen, ob er den Schlüssel bei sich trug. Dabei fiel eine Münze zu Boden.
»Was ist das?«, wollte Amber wissen und bückte sich, um sie aufzuheben. »Eine Münze für die Spielautomaten. « Sie betrachtete sie eingehend von beiden Seiten.
Er nickte. »Dan und Natalie haben jedem ihrer Gäste eine geschenkt.«
»Die ist glatt zehn Dollar wert«, sagte sie, und gab sie ihm zurück. »Damit könntest du so richtig absahnen. Du solltest es versuchen.«
Er hob eine Augenbraue. »Diese Automaten sind doch alle manipuliert, genau wie die Spieltische in den Casinos.« Für Ambers Ring hatte Mike über hundert Dollar hingeblättert. »Ich will mich ja nicht beschweren, aber der Typ vorhin am Stand hätte deinen Ring auch schon viel eher rausrücken können, und nicht erst, als ich meine letzen fünf Piepen gezückt habe.«
»Aber hätten wir dann auch so viel Spaß gehabt?«, fragte Amber und boxte ihn in die Seite. »Nun komm, sei nicht so skeptisch. Ich habe lang genug hier gelebt, um zu wissen, dass alles nur ein Schwindel ist, aber hin und wieder muss jemand gewinnen.« Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn durch das Casino zurück zu den Spielautomaten mit den höheren Einsätzen. »Such dir einen aus«, drängte sie ihn. Es war offensichtlich, dass sie nicht aufgeben würde, bis er die Münze verspielt hatte. »Entscheide du«, widersprach er.
Sie schüttelte den Kopf. »Oh, nein. Ich bin hier nur die Begleitperson. Es ist dein Spiel. Nun mach schon, oder willst du die Münze etwa als Andenken mit nach Boston nehmen?«
»Ich hab schon ein Andenken«, murmelte er und liebkoste ihre Wange.
»Meinst du jetzt das Foto oder mich?«, fragte sie lachend. »Komm schon, bring es hinter dich.«
Er schüttelte den Kopf über ihre Hartnäckigkeit. »Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ganz schön penetrant sein kannst?«, fragte er sie neckend.
»Das höre ich ständig. Und jetzt entscheide dich.« Sie breitete die Arme aus.
»Okay, ich nehme den hier.« Er deutete auf einen Automaten, der einen Höchstgewinn von einer Million Dollar versprach. »Aber falls ich wider Erwarten gewinnen sollte, gehört die Hälfte dir.« Er steckte die Münze in den Automaten und drückte auf die Starttaste. »So. Zufrieden?«, fragte er und drehte sich zu ihr um. In diesem Augenblick setzte hinter ihm ein ohrenbetäubendes Gebimmel und Gedudel ein, bunte Lichter blinkten.
»Du hast gewonnen!« Amber zupfte ihn am Ärmel und starrte auf den Automaten. »Du hast soeben einhundertundfünfzigtausend Dollar gewonnen!«, kreischte sie und warf ihm die Arme um den Hals.
Die nächsten Minuten erschienen Mike völlig surreal. Der Chef des Casinos erschien, begleitet von Sicherheitspersonal, und zahlte ihm seinen Gewinn aus. In bar . Mike kam sich vor wie in einem Film. Er konnte es nicht glauben, selbst dann noch nicht, als sie von einem Wachmann über einen privaten Lift zu seinem Zimmer eskortiert wurden.
Nachdem der Mann gegangen war und Mike die Tür geschlossen hatte, wandte er sich seiner frischgebackenen Ehefrau zu. Endlich war er mit ihr allein.
Aber erst öffnete er den Kleiderschrank und legte sein Geld in den Safe. »Ich brauche einen Zahlencode, an den ich mich
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