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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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sicher ins Heim zurückgebracht und Marshalls Namen von der Besucherliste hatte streichen lassen, würde sie wohl oder übel gute Miene zum bösen Spiel machen müssen.
     
    »Möchtest du etwas essen?«, fragte Marshall.
     
    »Nein danke.«
     
    »Wirklich nicht? Ich wette, du hast dir letzte Nacht mit deinem neuen Ehemann einen ganz schönen Appetit erarbeitet«, ätzte er herablassend.
     
    Amber musterte ihn mit schmalen Augen. »Woher weißt du davon?« Sie hatte angenommen, sie hätten J. R. abgeschüttelt.
     
    »Auf die gleiche Art und Weise, wie ich von dem Geld erfahren hab. J. R. hat euch beobachtet, und er ist ein guter Spitzel. Hör zu, Amber, ich mache mir Sorgen um dich, und zwar nicht nur deswegen, weil du mein Goldesel bist. Ich habe deinem Vater versprochen, dass ich mich um dich kümmere. Stimmt’s, Sam?«
     
    Amber sah ihn nicht an. Wann immer sie sich ihre Hochzeit ausgemalt hatte, war sie davon ausgegangen, dass ihr Vater sie zum Traualtar einer wunderschönen Kirche voller Familienmitglieder und Freunde geleiten würde. Dass es eine schlichte Quickie-Zeremonie in Las Vegas werden würde, damit hätte sie nie und nimmer gerechnet. Seltsamerweise störte sie sich aber nicht an den Umständen, sondern an der geschmacklosen Art und Weise, wie Marshall ihre Handlungsweise darstellte. Und an der Tatsache, dass ihr Vater gar nicht mehr in der Lage gewesen wäre, dabei zu sein. Aber sie hatte sich mit seiner Krankheit abgefunden. In Rage brachte sie nur, dass Marshall ihn als Faustpfand missbrauchte.
     
    »Ich hab keinen Hunger. Also, bringen wir es hinter uns. Ich habe dir mitgebracht, was du verlangt hast, und jetzt würde ich meinen Vater gern zurück ins Heim bringen.« Sie legte den weißen Beutel auf den Tisch und erhob sich.
     
    »Nicht so hastig«, sagte Marshall mit eisiger Stimme. »Dein Vater hat noch nicht aufgegessen … Schmeckt’s, Sam?«, fuhr er mit sanfter Stimme fort.
     
    Amber ließ sich nicht täuschen. Es ging Marshall garantiert nicht nur um das Mittagessen ihres Vaters.
     
    »Außerdem bin ich noch nicht fertig mit dir«, fügte er prompt hinzu.
     
    Amber wurde flau, doch sie durfte sich ihre Panik auf keinen Fall anmerken lassen. Sie setzte sich wieder. »Du hast dein Geld. Was willst du noch?«
     
    »Dich. Mich. Einen letzten großen Coup.«
     
    Sie schüttelte den Kopf. »Oh, nein. Ich sagte doch schon, ich steige aus.« Ihre Stimme klang schrill.
     
    »Hast du zum Abendessen meinen Lieblingshackbraten gemacht?«, hörte sie Sam neben sich fragen.
     
    Aber er redete nicht mit Amber, sondern mit ihrer Mutter, der Frau, die er geliebt hatte. Wenn er sprach, was selten genug vorkam, dann war er im Geiste stets weit in die Vergangenheit zurückgereist. Die Pflegerinnen sagten dann, er habe »einen schlechten Tag«, was meist daran lag, dass ihn etwas – oder jemand – durcheinandergebracht hatte.
     
    »Das sind Spaghetti, Pa«, sagte Amber mit sanfter Stimme.
     
    Sie warf Marshall einen bösen Blick zu.
     
    Er hob abwehrend die Hände, als hätte er sich nichts zuschulden kommen lassen. »Hey, schieb es nicht auf mich. Es war deine Tonlage, die ihn aufgeregt hat.«
     
    Amber musste die Zähne zusammenbeißen, bis ihr die Kiefer schmerzten, um die wüsten Beschimpfungen, die ihr auf der Zunge lagen, zurückzuhalten.
     
    »Noch ein Job«, sagte Marshall leichthin. »Deine hundertfünfzig Riesen sind mein Einsatz. Ich schulde ein paar miesen Typen zweihundertfünfzigtausend Dollar. Sobald ich die zurückgezahlt habe und sicher sein kann, dass meine Beine und diverse andere Körperteile intakt bleiben werden, kannst du dich vom Acker machen, und wir sehen uns nie wieder.«
     
    Nichts würde sie glücklicher machen. »Und wenn ich mich weigere?«
     
    Er tätschelte Sams Hand. »Dann machen dein Pa und ich einen kleinen Ausflug.« Er beugte sich näher zu Amber und flüsterte ihr ins Ohr: »Und du wirst ihn nie wieder sehen.«
     
    Amber wusste, er saß am längeren Hebel. Aber so schnell gab sie sich nicht geschlagen.
     
    Sie schnappte sich den Beutel mit dem Geld. »Du bekommst die Hälfte jetzt und die andere Hälfte kurz bevor es heute Abend losgeht. Ich will erst meinen Vater in Sicherheit wissen.« Ich muss ihm ein anderes Pflegeheim suchen, dachte sie. Eines, aus dem ihn Marshall nicht mehr entführen kann. Sie konnte nicht riskieren, dass so etwas jemals wieder vorkam.
     
    »Kein Problem. Sobald dein Vater fertig gegessen hat, brechen wir gemeinsam auf.

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