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Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Spiel mit mir!: Roman (German Edition)

Titel: Spiel mit mir!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Praktiken, die diese moderne Hexe anzubieten hatte, doch auch nicht schlechter sein als all der Voodoo-Zauber, die Jujus und das rote Pulver auf Edwards Türschwelle – im Gegenteil.
     
    Je länger Amber darüber nachdachte, desto mehr kam sie zu der Überzeugung, dass Clara Deveaux genau die Richtige sein könnte, um Edward Corwin aus seinem Schneckenhaus hervorzulocken.
     
    Als sich Amber dem Haus von Mikes Vater näherte, packte sie erneut die Nervosität. Ihr war vor Aufregung ganz flau im Magen, weil sie so gar nicht wusste, was sie erwartete. Sie parkte vor dem Haus, neben einem Geländewagen, der nicht hier gestanden hatte, als sie neulich mit Mike hergekommen war. Dann griff sie nach ihrer Handtasche und dem kleinen Päckchen auf der Rückbank und ging zur Eingangstür. Sie atmete einmal tief durch und drückte auf die Klingel.
     
    Zu ihrer Überraschung machte nicht Edward auf, sondern ein dunkelhaariger Mann, der nicht leugnen konnte, dass er mit Mike verwandt war, wenngleich sein attraktives Gesicht etwas weniger markante Züge aufwies. Amber kam zu dem Schluss, dass sie Mikes Cousin vor sich haben musste.
     
    »Amber?«, fragte er.
     
    Sie nickte. »Derek?«
     
    »Erraten.« Er gab ihr die Hand. »Willkommen.«
     
    »Vielen Dank. Ich habe Sie gar nicht hier erwartet.« Sie spähte über seine Schulter hinweg ins Haus, konnte Edward aber nirgends entdecken.
     
    »Ich dachte, ich sollte vielleicht dafür sorgen, dass hier nicht gleich die Fetzen fliegen«, sagte er und bedeutete ihr einzutreten. Er nahm ihr die Tasche ab, stellte sie neben der Treppe ab und führte sie dann ins Wohnzimmer, das sie das letzte Mal nicht gesehen hatte.
     
    »Das ist wirklich nett von Ihnen, aber ich bin sicher, Sie haben Besseres zu tun, als den Babysitter für mich zu spielen.«
     
    »Ich würde es nicht als Babysitten bezeichnen, die Frau meines Cousins kennenzulernen. Setz dich doch.« Er deutete auf ein altes blaues Samtsofa, und sie wählte den Platz in der Mitte.
     
    Derek ließ sich in einiger Entfernung auf einem Sessel nieder und betrachtete sie aufmerksam, ohne ein weiteres Wort zu sagen.
     
    »Mike hat dir also von uns erzählt?«, fragte Amber, um die unangenehme Stille zu überbrücken. Es überraschte sie, dass Derek über ihren Familienstand Bescheid wusste, hatte er doch bislang keinen großen Wert darauf gelegt, dass jemand von ihrer Heirat erfuhr. Sie hatte angenommen, er hätte seinem Cousin gegenüber nur erwähnt, dass er einer Bekannten in Not helfen wollte. Nun, vielleicht sollte sie nicht zu viel in diese Tatsache hineininterpretieren.
     
    Derek hob eine Augenbraue. »Mike und ich stehen uns sehr nah. Wir lügen uns nicht an.«
     
    Autsch, dachte Amber. Das hatte gesessen. Offensichtlich wusste dieser Mann mehr, als ihr lieb war. Sie konnte es weder Mike noch Derek verübeln, wenn sie von ihren früheren Machenschaften wenig begeistert waren, war jedoch nicht gewillt, sich provozieren zu lassen.
     
    »Ich bin froh darüber, dass er dich eingeweiht hat. Es ist gut, wenn er jemanden hat, dem er vertraut«, sagte sie, ohne seinem Blick auszuweichen. Sie hatte getan, was sie getan hatte, aber sie würde nicht zulassen, dass ihre Vergangenheit darüber bestimmte, wer sie war – oder wer sie sein wollte.
     
    Sie horchte auf, als draußen vor dem Haus Reifen über den Kiesweg knirschten, doch Derek ließ sich davon nicht ablenken. Er beugte sich nach vorn, die Ellbogen auf die Knie aufgestützt, die Finger ineinander verschränkt. »Nun, dir muss doch klar sein, dass eine überstürzte Hochzeit in Las Vegas nicht gerade der beste Start in eine dauerhafte Beziehung ist.«
     
    Seine Direktheit flößte Amber Respekt ein. Er schien noch nicht so recht zu wissen, was er von ihr halten sollte. Kein Wunder. Sie wäre in der umgekehrten Situation bestimmt genauso auf der Hut und um ihre Familie besorgt gewesen. Mit dem Unterschied, dass sie keine Familie hatte. Ihre Eltern waren beide Einzelkinder gewesen, genau wie Amber, sprich, sie hatte weder Geschwister noch Cousins oder Cousinen. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass sie Mike um seine große Verwandtschaft beneidete.
     
    Sie hatte sich bislang nicht eingestehen wollen, dass ihr diesbezüglich etwas fehlte. Ein weiterer Grund, sich hier eine dauerhafte Zukunft zu schaffen – sofern das Schicksal mitspielte.
     
    Die Vordertür schwang auf, und eine attraktive Frau mit kastanienbraunem Haar trat ein. Dereks überraschter Blick streifte sie

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