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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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bei uns kaum noch. Außerdem steht meine Adresse in den Schulakten, und sie arbeitet im Sekretariat. Das ist kein Hindernis für sie«, antwortete ich leicht abwesend, denn mir ging etwas anderes durch den Kopf.
    Jetzt hatte Kyla Gefallen an dem Spiel gefunden. »Das passt ins Bild. Wir kommen voran.«
    »Ja«, sagte ich zweifelnd. »Alles passt, nur nicht der Überfall auf mich. Darin sehe ich keine Logik.«
    »Sie musste sicherstellen, dass du nicht plötzlich auftauchst, wenn sie dein Haus durchwühlt. Aber was hatte sie mit Laura zu tun?«
    »Überhaupt nichts.«
    »Was?«
    Ich hob die Hände. »Da fällt mir nichts ein. Laura hat die Kulturprogramme der Fremdsprachenabteilung organisiert. Sie hatte ein paar kleine Ausgaben bei Pat abzurechnen, nicht mehr. Ach, und sie hat erwähnt, dass sie mit ihr über das Budget der Theatergruppe reden wollte«, fügte ich hinzu. Mir war Lauras aufgeregte Reaktion bei der Vermutung aufgefallen, Nancy Wales könnte endlich einen Fehler begangen haben.
    »Das Theaterbudget?« Geräuschvoll schlürfte Kyla den Rest des Limonenwassers.
    Ich nahm das letzte Cheese Tot. Es war schon kalt, schmeckte aber immer noch gut. Gierig blickte ich auf den Käserest, der an der Pappschachtel klebte. Aber ich fürchtete Kylas Spott, wenn ich ihn mit dem Finger abkratzte und in den Mund steckte.
    »Ja, Laura hat gemeint, die Ausstattung des neuen Musicals sei sündhaft teuer. Viel zu kostspielig, um das Geld auf legalem Wege beschafft zu haben.«
    »Siehst du das auch so?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass sie recht hatte. Na und? Das spricht nicht unbedingt gegen Pat.«
    »Es sei denn, sie hat den Theaterleuten illegal abgezweigte Mittel zugespielt.«
    Ich maß sie mit einem vernichtenden Blick. »Natürlich – Verbrecher unterschlagen Geld und riskieren Knast, nur um eine Theateraufführung ihrer örtlichen Highschool zu unterstützen. Jetzt fällt mir ein, Al Capone wollte man deswegen auch mal rankriegen, aber die Bullen konnten es ihm nicht nachweisen.«
    »Na schön, dann erkläre du mir die Sache.«
    Wieder fiel mein Blick auf die leere Schachtel, und verstohlen kratzte ich ein bisschen Käse auf einer Seite ab. »Kann ich nicht. Bisher ergibt das alles für mich keinen Sinn.«
    »Und was ist mit dir? Dich hat es doch ziemlich hart getroffen. Wen hast du angepisst?«
    Ich ließ ein unfrohes Lachen hören. »Du hast sie alle bereits genannt – Mr. Richards, Pat Carver, Nancy Wales und ihren Schleimer Roland Wilding. Ich weiß nicht, was in diesem Jahr los ist. Sonst komme ich eigentlich mit allen gut aus.«
    Kyla warf mir einen skeptischen Blick zu, aber was ich sagte, kam der Wahrheit nahe. Normalerweise hatte ich ein angenehmes oder zumindest sachliches Verhältnis zu Lehrern, Schülern und Eltern. Kleinere Konflikte um Dinge wie Stundenpläne oder Zensuren wurden in der Regel freundlich bis höflich geklärt. Aber in diesem Jahr war schon vor dem ersten Schultag alles und jeder aus dem Lot. Was hatte sich nur verändert?
    Wir sammelten die Reste unseres Lunchs ein und stopften sie in meinen Mülleimer.
    »Sag mal, was machst du heute Abend? Möchtest du raus aus deinen vier Wänden? Vielleicht ins Kino?«, fragte Kyla und schaute auf die Uhr. »Ich muss heute Nachmittag noch einmal herkommen, um mein Computerseminar fortzusetzen. Danach könnten wir losziehen.«
    »An einem normalen Tag schon, aber wir haben heute unser erstes Tennismatch. Ich muss meine Schüler um 15.00 Uhr nach Westlake High fahren.«
    »Im Ernst?«
    »Ja, ich hole den Bus in etwa einer Stunde.«
    »Du fährst einen Bus?« Sie musste laut lachen. »Bist du noch bei Trost?«
    Ich grinste zurück. »Weißt du, an manchen Tagen frage ich mich das auch.«
    Ich dachte nicht, dass ich Kyla an diesem Tag noch einmal sehen würde. Aber als ich gerade meine Sachen packte, um zum Tennismatch zu gehen, stürzte sie herein, die Augen aufgerissen und ziemlich außer Atem.
    »Was ist los?«, fragte ich erschrocken. Es war doch nicht wieder jemand überfallen worden?
    »Ich bin ins Sekretariat bestellt! Dort werden alle Lehrer verhört, einer nach dem anderen.«
    »Von wem?«
    »Von der Polizei!«
    Ich atmete erleichtert auf und schloss meine Schreibtischschublade. »Na und? Das sind doch nur Zeugenbefragungen. Damit will man das Zeitfenster einschränken, wann es passiert sein könnte. Geh einfach hin.«
    »Wie soll ich denn da hingehen?«, frage sie in leicht hysterischem Ton. Dabei wedelte sie mit ihrer Tasche vor meiner Nase

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