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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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umschloss.
    Ein kalter Schauder des Selbsthasses durchlief sie, und sie trat einen Schritt vor, um ihn zu fragen, was er wolle, aber er hatte sich bereits umgedreht und ging zu seinem Wagen. Die Vorsicht riet ihr, ihn gehen zu lassen.
    „Wer war das denn?“, wollte Giles wissen, der ihm beim Wegfahren nachsah.
    Davina schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht.“ Sie versuchte, sich zu erklären, was diesen Fremden hier zu ihrem Haus gebracht hatte. Zufall?
    Das Verlangen von vorhin war verschwunden. Stattdessen war ihr kalt vor Abscheu und Ekel vor sich selbst. Wenn es tatsächlich Lucy gewesen wäre? Lucy war ihre Freundin und konnte von ihr erwarten, dass sie sie nicht hinterging.
    Giles sah sie verunsichert an und wirkte etwas verlegen.
    „Ich … Ich denke, ich sollte uns beiden noch eine Tasse Kaffee machen, und dann fahre ich dich zurück zum Motel, damit du deinen Wagen abholen kannst“, schlug sie vor.
    „Kann ich mit dir hierher zurückkommen?“, fragte er.
    Davina schüttelte den Kopf. „Oh, Giles. Lucy ist meine Freundin.“
    „Sie will mich nicht mehr“, beharrte er. „Das hat sie selbst gesagt. Sie will sich scheiden lassen.Oh, Davina. Ich liebe dich.“
    Wieder schüttelte sie den Kopf, um klar denken zu können. „Das geht alles zu schnell, Giles“, sagte sie. „Ich kann nicht.“
    „Du willst, dass ich nach Hause zu Lucy … zu meiner Frau gehe, ja?“, verlangte er enttäuscht zu wissen. „Ich soll mit ihr das Bett teilen, während ich in deinem sein möchte?“
    Bei seinem leidenschaftlichen Tonfall zuckte Davina zusammen und fühlte sich schlechter als je zuvor. „Ich … Ich brauche Zeit zum Nachdenken, Giles“, sagte sie leise.
    „In Ordnung. Dann nehme ich mir wieder ein Zimmer im Motel. Denn zu Lucy kann ich nicht zurück, Davina. Das kann ich nicht.“

14. KAPITEL
    Als der Beifall verstummte, ging Christie wie betäubt zu ihrem Platz bei den anderen Rednern zurück.
    „Tolle Rede“, gratulierte ihr Nachbar. „Sie haben sie wirklich zum Nachdenken gebracht. Und mit ein bisschen Glück kommt es in die großen Tageszeitungen. Nichts geht über ein umstrittenes Thema in Verbindung mit einer attraktiven Frau.“
    Christie erwiderte seine Bemerkung mit einem halben Lächeln. Sie achtete nicht auf ihn, sondern auf die Zuhörer. Natürlich war dies nicht der große Redesaal. Themen wie das ihre, die sich mit unangenehmen und unwissenschaftlichen Dingen wie Profitgier und Naturheilkunde befassten, waren in eine alte Versammlungshalle am Stadtrand abgeschoben worden. Die Halle war ein gutes Stück vom Kongresszentrum entfernt, aber dennoch war Christies Rede gut besucht.
    Es war nicht das erste Mal gewesen, dass sie zu einer Zuhörerschaft gesprochen hatte. Das Thema bedeutete ihr sehr viel, und sie war eine gute Rednerin, die mit ehrlichen Gefühlen das ausglich, was ihr an unauffälliger Beeinflussungsgabe fehlte.
    Sie spürte, wie der Mann neben ihr näher zu ihr rückte. Der nächste Redner stand jetzt am Pult, und als er sein Thema ankündigte, sah Christie, dass einige der Zuhörer aufstanden und gingen. „Es ist nicht so ein heißes Thema wie Ihres“, sagte ihr Nachbar zu ihr. „Und er ist auch nicht so attraktiv.“
    Christie spürte, wie sich in ihre Freude so etwas wie Ärger mischte. Sie wandte sich ihm zu und sah ihn kalt und abweisend an, damit er begriff, dass er seine Zeit vergeudete. Diesen Typ Mann kannte sie nur zu gut. Über vierzig, verheiratet und von sich selbst unglaublich überzeugt. Er hielt sich für die lebende Antwort auf alle Frauenwünsche und sah sich nach einer kurzweiligen Vergnügung um.
    Sie merkte, dass ihn ihre Abweisung nicht gerade froh stimmte, doch das war ihr egal. Ihre Aufmerksamkeit war wieder bei den Zuhörern, und sie sah sich die Leute einzeln an. Wonach suchte sie eigentlich? Nach der Bestätigung dessen, was sie ohnehin schon wusste? Dass er nicht hier war? Das war doch kindisch. Was hatte sie erwartet? Hatte sie es sich gewünscht?
    Nachdem sie vor dem Hotel aus dem Taxi gestiegen waren, hatte sie sich eher wie ein Schulmädchen als wie eine Frau aufgeführt. Sie war absichtlich langsamer gegangen und hatte gleichzeitig versucht, dass es nicht auffiel. Dabei hatte sie ihn an der Rezeption beobachtet.
    Er hatte offenbar Probleme mit seiner Zimmerreservierung, oder hielt die Empfangsdame, eine grell geschminkte Brünette mit vollen Lippen, ihn absichtlich länger auf? Am Ende gewann bei ihr der Stolz über den geheimen Wunsch.

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