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Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Spiel um Macht und Liebe (German Edition)

Titel: Spiel um Macht und Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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ich gewusst hätte, dass du …“
    Sie verstummte, als das Klingeln des Telefons sie unterbrach.
    Langsam legte Leo den Telefonhörer auf die Gabel, nachdem er mit Davina gesprochen hatte. Ganz offensichtlich hatte der Besuch von Saul Jardine sie aufgeregt. Gestern noch war ihmaufgefallen, wie sorgfältig sie ihre Gefühle kontrollierte, und selbst bei dem Schreck und dem Entsetzen über das, was er ihr mitgeteilt hatte, hatte sie sich keine so starke Reaktion anmerken lassen wie auf Saul Jardine.
    Leo konnte sich nicht erklären, aus welchem Grund Alex Davidson Carey’s kaufen wollte. Genauso wenig verstand er, wieso Christies Bruder in Hessler-Chemie einen Konkurrenten sah.
    Er mochte Davina und hatte sofort ihre Tugenden und ihre Kraft erkannt. Unter anderen Umständen, wenn er nicht bereits Christie Jardine kennengelernt hätte … Er lächelte. Es wäre einfach gewesen, eine Beziehung zu Davina anzuknüpfen. Sie war eine Frau, die eine große Wärme ausstrahlte und etwas Erfrischendes an sich hatte. Aus dieser Ausstrahlung konnte ein Mann Hoffnung und Stärke ziehen, und das gemeinsame Wissen um die Schuld ihrer Väter hatte ohnehin schon ein starkes Band zwischen ihnen geknüpft.
    Bei ihrem Gespräch hatte er aus ihrer Stimme ihre große Sorge um die Zukunft der Firma herausgehört. Sie fühlte sich sehr stark für die Angestellten verantwortlich, und dieses Gefühl der Verantwortung kannte er auch, wenn auch in einem größeren Rahmen. Auf ihre unterschiedlichen Wege mussten sie beide versuchen, die Versäumnisse ihrer Väter wiedergutzumachen.
    Die Sünden ihrer Väter? Er legte die Fingerspitzen aneinander und dachte nach. Seine Vorsicht und die Erfahrung warnten ihn, sich weiter einzulassen. Das Risiko war ohnehin schon groß genug, dass jemand eine Verbindung zwischen ihnen herstellte. Zum Glück vermutete Saul Jardine, dass Hessler-Chemie Carey’s aufkaufen wollte, und so sollte es am besten auch bleiben.
    „Ich habe ihm gesagt, dass unsere Väter Freunde gewesen seien“, hatte Davina gesagt. „Aber er hat mir nicht geglaubt.“ Und aus ihrer Stimme hatte noch mehr als nur Zorn oder Ablehnung herausgeklungen.
    Davina ging ihn nichts an, er war nicht für sie verantwortlich. Mit seiner eigenen Familie hatte er bereits Probleme genug, und es wäre unklug, wenn er zu eingehend über Davina und das, was sie beide jetzt miteinander verband, nachdachte.
    In seinem Zimmer befand sich ein Telefonbuch. Einen Moment blickte er es an, dann hob er es hoch und blätterte mit seinen langen, schlanken Fingern darin, bis er die Seite fand, die er gesucht hatte.
    Jardine. Dr. Christie. Leo schrieb sich ihre Nummer auf und nahm dann den Hörer ab.
    „Christie.“ Sie erkannte die Stimme, noch bevor er sich mit ruhiger Stimme gemeldet hatte. „Hier spricht Leo von Hessler. Bitte leg nicht auf.“
    Ihr Herz schlug wie wild, und ihr Körper reagierte, als stehe sie unter einem unglaublichen Druck. Sie sah, hörte und fühlte alles wie durch eine dicke Wand hindurch. Es kam ihr vor, als sei das alles nur ein Traum, den sie wie eine Außenstehende erlebte.
    „Christie, ich würde gern mit deinem Bruder sprechen, wenn er da ist, aber zuerst … Ich möchte dir etwas mitteilen, bevor ich wieder zurück nach Hamburg fliege. Und dazu möchte ich mich mit dir persönlich treffen.“
    Das hatte er gar nicht vorgehabt. Sein Verstand hatte ihm geraten, dass es sicherer, einfacher und klüger sei, ohne ein Wort zu verschwinden, doch dann hatte er gestern Abend ihr Gesicht gesehen und ihre Wut und ihren Schmerz gespürt. Wenigstens dagegen konnte er etwas unternehmen. An ihrem Blick hatte er erkannt, dass sie seine Gründe falsch deutete und nicht richtig begriff, weshalb er sie vor ihrem Zimmer allein gelassen hatte. Sie hatte es als Zurückweisung aufgefasst.
    „Dafür sehe ich keinen Anlass“, widersprach Christie mit beißendem Unterton.
    „Möglich, aber ich würde es trotzdem schätzen, wenn ich die Gelegenheit bekäme, dich zu sehen.“
    Seine ruhige Entschlossenheit verwirrte sie. Damit hatte sie nicht gerechnet. Oder wonach hatte sie sich gesehnt?
    Sie hielt den Hörer vom Ohr weg und sagte zu Saul: „Es ist Leo von Hessler. Er möchte mit dir sprechen.“
    Eine gute Viertelstunde später legte Saul den Hörer auf die Gabel und wirkte vollkommen in Gedanken versunken.
    „Was ist denn? Was wollte er?“, fragte Christie ihn.
    „Er wollte mir mitteilen, dass der Hesslerkonzern kein Interesse daran hat, Carey’s

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