Spiel um Macht und Liebe (German Edition)
vor Anspannung.
Aber jetzt war es zu spät. Sie hatte das Cottage erreicht, und da war auch Matt, der die Tür öffnete und auf sie wartete.
Sie meinte, dass ihr das Herz direkt in der Kehle schlug und ihr das Atmen unmöglich machte. Langsam stieg sie aus dem Wagen und ließ sich beim Weg über das Kopfsteinpflaster noch mehr Zeit. Kurz blieb sie stehen, als sie auf dem Weg etwas Weiches unter den Füßen spürte. Als sie nach unten sah, erkannte sie, dass jemand Moose zwischen die runden Steine gepflanzt hatte.
Einen Augenblick ließ ihre Anspannung nach, und sie betrachtete eingehend die weichen Grünund Gelbtöne, die von den grauen Steinen abstachen. Nur Matt mit dem Auge eines Künstlers war in der Lage, eine so wirkungsvolle Farbzusammenstellung zu erdenken.
„Magst du es?“
Sie war so in Gedanken gewesen, dass sie ihn nicht hatte kommen hören. Und jetzt wurde ihr fast schwindlig, als sie den Kopf hob und sah, dass er dicht vor ihr stand.
Er roch nach Seife und Shampoo. Doch wirkte sein Duft eher frisch und sauber als parfümiert. Schlagartig nahm sie ihn mit aller Deutlichkeit als Mann wahr. Er trug eine lässige Jeans und ein weiches ausgewaschenes Baumwollhemd. Genau wie er rochen die Sachen frisch und sauber.
Verwirrt blickte sie zu ihm hoch und konnte nichts gegen die sich in ihr überschlagenden Gefühle tun. Sie konnte sich nicht mehr an den Grund ihres Besuchs erinnern, als er sie in das Cottage führte.
Zunächst gelangten sie in ein kleines Wohnzimmer, wo ein Holzfeuer im Kamin brannte und den Raum in weiches Licht tauchte. Deshalb bemerkte sie auch nicht sofort, wie abgenutzt die Möbel waren, sondern nur die weichen Farben.
Alte Teppiche dämpften die kühle Wirkung des Steinbodens, und eine gewebte Decke lag über dem abgenutzten Ledersessel. Auf dem Fensterbrett standen eine Reihe von Topfpflanzen, und jedes Fleckchen Wand war mit Bücherregalen bedeckt.
Fasziniert stand Davina da und ließ die Umgebung auf sich wirken. Sie fühlte sich zu dieser sonderbaren Einrichtung hingezogen, gerade weil sie nichts mit ihrem eigenen Zuhause gemeinsam hatte. Hier wirkte nichts förmlich und steif, nichts drückte Reichtum und Ansehen aus. Alles war warm, gemütlich und beruhigend. Sie wollte am liebsten jeden Gegenstand berühren.
Matt beobachtete sie und bewunderte ihre Unvoreingenommenheit und Unschuld. Sie hatte keine Ahnung, wie sehr sie von einer überschäumenden Sinnlichkeit umgeben war. Noch nie hatte er eine Frau gesehen, die so schnell und rückhaltlos auf eine optische Reizung ihrer Sinne reagierte. Schon im Garten war ihm das an Davina aufgefallen. Als Künstler hatte er sofort bemerkt, wie sie die Blumen berührte und die Form und Farbe von ihnen aufsog.
In diesem Zimmer war es genau das Gleiche. Er konnte fast sehen, wie sie auf die Wärme und die Farben reagierte.
Sie ist innerlich vollkommen ausgehungert, stellte er fest. Sie sehnt sich nicht nach lustvollem Sex, sondern der wirklichen Erfüllung ihrer Sehnsüchte und Sinnlichkeit. Er würde ihr zeigen, wie sie diese Sinnlichkeit genießen und sich ihr hingeben konnte. Hier in diesem Zimmer würde er mit ihr schlafen, direkt vor dem Kamin. Im Feuerschein würde ihre helle Haut seidig schimmern, und auf ihren weiblichen Formen würden sich Licht und Schatten abwechseln. Unter seinen leidenschaftlichen Berührungen würde sie aufschreien vor Lust.
Er würde sie auch im hellen Sonnenlicht lieben. Im hohen Gras des kleinen verwilderten Gartens hinter der Hütte, wo ihre Haut nach Sonne riechen und sie sich erst über das grelle Licht beschweren würde, bis Matt ihr zeigte, wie sie die wärmende Sonne auf ihrem Körper genießen konnte.
Wenn er lange genug hierblieb, würde er sie auch im Winter lieben. Dann würden sie beide oben im warmen Messingbett liegen. Durch das Dachfenster würde das matte Winterlicht hereinkommen, und Davinas Brüste würden rosig schimmern, wenn er sie mit der Zunge aufreizte.
Davina war völlig in die Betrachtung der Einrichtung vertieft und hatte keine Ahnung, was in ihm vorging. Als sie ihn ansah, beobachtete er sie ruhig und lächelte leicht.
„Du hast es so …“ Sie schüttelte den Kopf und suchte nach den richtigen Worten. „Es sieht alles so … nach dir aus“, war alles, was sie herausbrachte.
Er lächelte sie an, und mit einem Mal wurde ihr klar, dass sie so etwas noch mit niemandem erlebt hatte, weder mit einem Mann noch mit einer Frau. Sie hatte noch nie mit jemandem gemeinsam
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