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Spielzeugsoldaten

Spielzeugsoldaten

Titel: Spielzeugsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Filipa Leemann
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fair, wenn er es dir zurückgibt.“
    „Was meinst du?“
    „Ich glaube, du weißt genau was ich meine.“
    N un wich Juli Rakus Blicken aus. S ie war sich nicht sicher, ob sie nicht zu weit gegangen war. Ihre eigenen Gefühle tobten haltlos durch ihren Kopf. Sie bemerkte, dass sie zunehmend die Kontrolle verlor. Aber wozu Kontrolle. S ie wollte es so. Es war wie es war.
    Doch Raku nickte vorsichtig. Sie verstand tatsächlich. Und ein Teil von ihr war sogar erleichtert, dass Juli es gesagt hatte. Juli war da bei ihr etwas zurück zugeben. Ihre Gefühle, ihr Herz, vielleicht sogar ihr Leben, doch das war wahrscheinlich nur ein Traum, denn das Leben , das sie kannte, war seit Jahren nur der Krieg, an alles andere hatte sie nur noch sehr wenige Erinnerungen.
    „Also, wirst du mitkommen?“
    „Ich nehme an das ist keine Frage, sondern ein Befehl.“
    Raku konnte die vorwurfsvollen Blick e in Julis Augen nicht ertragen. Verzweifelt suchte sie in dem kahlen Raum nach anderem ab, das sie ansehen konnte.
    „Bitte “, flüsterte sie kaum hörbar. Das Wort kam wie selbstverständlich über ihre Lippen.
    Hatte Juli es noch immer nicht begriffen? Sie war hier, bei ihr, in diesem Raum nicht Major Avis. Sie würde keine Befehle erteilen, so sehr sie es auch um Juli willen getan hätte.
    „Ich verstehe dich nicht. Einerseits sagst du, du willst mich schützen, andererseits verlangst du von mir, dass ich mit an die Front komme.“
    Es gefiel Raku nicht, dass Juli sie so im Griff hatte, dass ihre Worte Macht über sie hatten. Doch sie ergab sich. Es gab keinen Grund sich zu wehren. Juli war endlich eine Stimme, der sie zuhören wollte, nicht jemand den sie belehren oder übervorteilen wollte.
    „Bitte“ ,   wiederholte sie trotzig.
    Es war kein Befehl, Juli wusste es nun. Raku flehte sie an , auf ihre Art, mehr konnte sie nicht erwarten, und sie tat es, weil sie an das glaubt e , was sie sagt. Von Zeit zu Zeit zweifelte Juli an ihrem Vertrauen, doch jetzt sah sie, das s der Zeitpunkt gekommen war, da sie gezwungen war zu vertrauen. Der Gedanken in Lyddit zu bleiben und von dort allein zurück zu reisen gefiel ihr nicht, nur wusste sie nicht, welcher Weg gefährlicher war.
    Als sie endlich nickte, glaubte sie ein erleichtertes Aufatmen von Raku zu hören, doch als sie in ihr Gesicht blickte, war es plötzlich unbewegt wie zuvor.

- Kapitel 4 -
    Vor drei Stunden hatten sie Lyddit verlassen. Raku hatte einen Spähtrupp von drei Mann ausgesandt, der ihnen einige Minuten voraus war. Per Funk hielten sie Kontakt und alle paar Minuten erreichte Raku ein kurzer Bericht. Die Lage in der direkten Nähe der Stadt schien ganz offensichtlich ruhig zu sein. Während ihres Marsches hatten sie noch nicht einen Fein d kontakt, nicht mal auf große Entfernung, die Gegend war wie ausgestorben, doch Raku war sich sicher , das s die se Ruhe trügerisch war. Hier waren zwei Einheiten von jeweils 50 Mann einfach so verschwunden.
    Juli war erleichtert, dass sie nicht sofort in eine Kampfsituation gerieten. Raku hatte ihr gesagt, dass die Situation in der Nähe der Front wahrscheinlich mehr als abenteuerlich war und sie sich mit jedem Schritt näher in Richtung Giaur in größere Gefahr begaben. Die Ruhe vor dem Sturm, die jetzt zu herrschen schien, war Juli willkommen, denn sie gab ihr Gelegenheit, sich an ihre Umgebung zu gewöhnen, an das Laufen, das Gewicht ihrer Ausrüstung und den stetigen Regen, der die Erde unter ihnen erbarmungslos in tiefen Schlamm verwandelte. Raku ging, wie schon am ersten Tag, direkt neben ihr, passte das Tempo der Einheit Juli an und ließ sie in keinem Augenblick aus den Augen. Es beruhigte sie, jedoch war es eine ganz andere Sache sich damit abzufinden, wie Raku sich verhielt. Noch immer war es Juli unangenehm und sie hatte auch bemerkt, dass es nur wenig Zustimmung bei den anderen Soldaten der Ei nheit fand. Es war nicht gut, überhaupt nicht gut. Sie fand tausend Gründe warum sie hätte zurückbleiben oder weglaufen sollen, aber nur einen einzigen zu bleiben. Sie versuchte mit aller Kraft schneller zu gehen.
    Der Empfänger in Rakus Ohr knackte schmerzhaft laut und Raku kniff die Augen zusammen. Dann war Mirzas Stimme zu hören.
    „Oh, Scheiße “, wieder ein lautes Knacken, „Raku , wir haben die Einheit mit der K ontrollnummer 46-FG gefunden oder besser, was davon übrig ist.“
    Raku hob ihre Hand und die Gruppe kam zum Stillstand. Zwei Soldaten postierten sich als Wachen.
    „Mehr Informationen Mirza!“

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